Thema Leben im und am Wasser Naturnahe Gewässer sind von menschlicher Aktivität weitgehend unberührt. Sie sind die artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa und beherbergen auch seltene oder gefährdete Arten. Naturnahe Fließgewässer verlaufen unregelmäßig mit Schlingen, Seitenarmen und Altwasserbereichen. Die Gewässer sind nicht begradigt oder gestaut, und ihre Strömung wechselt zwischen ruhigeren Abschnitten bis zu schnelleren Zonen. Dadurch entstehen Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren. Zum Beispiel bevorzugen manche Fischarten schnell fließendes Wasser, andere leben in ruhigeren Bereichen. An den Ufern finden sich oft Kiesbänke, Sandufer und Auwälder. Kiesbänke sind wichtige Laichplätze von Fischen und Lebensraum für Pflanzen, die an nährstoffarme Standorte angepasst sind. Auwälder und feuchte Uferbereiche bieten Nahrung und Schutz für viele Tierarten. Naturnahe Seen besitzen seichte und tiefere Bereiche und Ufer mit Schilf oder Bäumen, die den Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bieten. In solchen Seen ist das Wasser oft klar, da sie nicht durch Abwässer oder chemische Düngemittel belastet werden. Algen, Wasserpflanzen und Tiere, von kleinen Insekten bis hin zu Fischen, sind Teil eines Nahrungsnetzes, das das Ökosystem im Gleichgewicht hält. 1 Flussregenpfeifer Kiesbänke entstehen durch Ablagerung von mitgeführten Gesteinen, vor allem in Flüssen mit hoher Strömungsgeschwindigkeit. Sandufer bestehen aus feinerem Material und verändern sich je nach Strömung und Wasserstand. Sie sind Brutplätze für bestimmte Vogelarten wie den Flussregenpfeifer und bieten günstige Bedingungen für Pflanzen mit flachen Wurzeln. 108 Aquatische Lebensräume Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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