Aquatische Lebensräume Mangrovenwälder in den Tropen An den Flachküsten in den Tropen wachsen Mangrovenwälder. Mangrovenbäume und -sträucher haben Anpassungen, um in den salzigen Bedingungen der Gezeitenzonen zu überleben. Dazu gehören spezielle Drüsen, die Salz ausscheiden, sowie Luftwurzeln, die Sauerstoff aufnehmen. Indem die Wurzeln der Bäume den Boden stabilisieren, verhindern sie auch, dass er von den Gezeiten weggespült wird. Mangrovenwälder sind äußerst artenreich Mangrovenwälder bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten wie Fische, Krebstiere, Vögel, Schlangen und Säugetiere. So jagen zum Beispiel Fischotter Fische und Krebstiere in Mangovengewässern, die Javaneraaffen ernähren sich von Früchten, Blättern und kleinen Tieren (zB Krebsen). Flughunde ernähren sich von Nektar und den Früchten der Mangrovenbäume. In den großen Mangrovengebieten in Bangladesch und Indien jagen Bengalische Tiger. Mangrovenwälder dienen auch als Kinderstuben für viele Meeresarten, die hier ihre Jungtiere aufziehen. Ein Beispiel dafür sind junge Barrakudas und Haie, die in den geschützten Gewässern der Mangroven heranwachsen, bevor sie ins offene Meer ziehen. Auch Krabben und Garnelen nutzen das dichte Wurzelgeflecht als Versteck vor Fressfeinden. Zudem brüten viele Wasservögel wie Reiher oder Eisvögel in den Bäumen der Mangroven. Mangrovenwälder speichern Kohlenstoff Mangroven wachsen schnell und binden dabei durch die Fotosynthese große Mengen an Kohlenstoffdioxid. Durch die Gezeiten gelangen organische Reste ins Sediment, wo sie aufgrund des Sauerstoffmangels nur langsam abgebaut werden. So können Mangroven Kohlenstoff über Jahrzehnte bis Jahrtausende binden und zur Reduzierung des Kohlenstoffdioxidgehalts in der Atmosphäre beitragen. Mangrovenwälder sind gefährdet Mangrovenwälder sind durch Landgewinnung, Entwaldung und Verschmutzung durch Plastik, Abwasser und Chemikalien gefährdet. Auch der steigende Meeresspiegel infolge des Klimawandels und die Küstenerosion, die sich durch den steigenden Wasserspiegel verstärkt, bedrohen die Wälder. Straßen- und Hafenbau verändern zudem den natürlichen Wasserfluss, was das Wachstum der Mangroven erschwert. Der Schutz von Mangrovenwäldern ist von entscheidender Bedeutung, ihr Verlust hat schwerwiegende ökologische Folgen. 53 Mangrovenwald 54 Mangroven – verzweigte Wurzelsysteme geben im schlammigen Boden Halt. 55 Der Hinterindische Flughund lebt unter anderem in Mangrovengebieten. Klimawandel Durch die Erderwärmung schmelzen Gletscher und Eisschilde in der Arktis, Antarktis und auf Gebirgen. Das zusätzliche Wasser fließt in die Ozeane und lässt den Meeresspiegel ansteigen. 56 Javaneraffe 57 Bengalischer Tiger 58 Barrakuda 120 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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