Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Bioplanet Erde Die Lithosphäre setzt sich aus Platten zusammen Mit seiner Theorie lieferte Wegener die Grundlage für das Wissen um den Bau der Lithosphäre, die Plattentektonik. Die Gesteinshülle der Erde ist wie ein Puzzle-Ball aus vielen Platten zusammengesetzt. Die Lithosphärenplatten „schwimmen“ auf dem Magma des unteren Mantelbereiches. In tieferen Zonen erwärmtes Mantelmaterial steigt auf und strömt unterhalb der Lithosphäre entlang, bis es so stark abgekühlt ist, dass es wieder absinkt. Dies verursacht eine Bewegung der Lithosphärenplatten, auch Kontinentalverschiebung genannt ( S.15 Abb. 7). Wo Magma nach oben strömt, entsteht neue Lithosphäre Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckten Wissenschafterinnen und Wissenschafter bei Erforschung der Meeresböden, dass sich eine 2000 bis 3000 Meter hohe, ununterbrochene Gebirgskette durch alle Ozeane zieht − der mittelozeanische Rücken. Es handelt sich hierbei um Plattengrenzen, an denen sich Magmaströme nach oben bewegen ( S.15 Abb. 7). Die Platten werden dadurch auseinandergeschoben. An diesen Spreizungszonen steigt aus dem Erdmantel Magma auf und ergießt sich als Lava. Durch die ständig aufsteigende, erkaltende und hart werdende Lava wird fortlaufend neue Lithosphäre gebildet. Stellenweise befinden sich der mittelozeanische Rücken über dem Meeresspiegel. Ein Beispiel dafür ist Island, dessen Landschaft von Vulkanismus geprägt ist. Durch aufsteigendes Magma entsteht ein Graben Befindet sich über einer Zone, wo Magma aufsteigt, ein Kontinent (keine Plattengrenze), so kommt es durch die entgegengesetzten Zugkräfte des strömenden Magmas in diesem Bereich zu einer Dehnung der Lithosphäre. Zusätzlich entsteht durch einen Magmastau an der Zone der aufsteigenden Gesteinsschmelze ein Druck auf die Lithosphäre in Richtung Erdoberfläche. Sie wölbt sich nach oben und bricht schließlich. Durch fortgesetzte Dehnung entsteht allmählich ein Graben ( Abb. 5). Ein Beispiel hierfür ist der Ostafrikanische Graben ( Abb. 6). Plattentektonik tektonikós (griech.) = die Baukunst betreffend Lithosphärenplatten Die meisten Platten tragen sowohl Land bzw. Kontinente (= geschlossene Festlandmassen) als auch Ozeane, wie zB die Afrikanische Platte. Es gibt aber auch ausschließlich ozeantragende Platten, wie zB die Nazca-Platte ( S. 16 Abb. 14). Magma geschmolzenes Gestein im Erdinneren Lava Die Gesteinsschmelze im Erdinneren, das Magma, steht unter Druck. Findet eine Druckentlastung statt (etwa durch Risse oder Spalten in der Lithosphäre), können Gase aus dem Magma rasch entweichen und reißen die Schmelze dabei mit nach oben. Das austretende entgaste Magma wird als Lava bezeichnet. Vulkanismus Bezeichnung für alle Erscheinungen, die mit dem Emporsteigen von Magma zur Erdoberfläche in Verbindung stehen. Der mittelozeanische Rücken wird je nach Lage unterschiedlich benannt. So werden beispielsweise der Ostpazifische, der Nord- und Südlatlantische und die Indischen Rücken unterschieden. Suche die Gebirgszüge in deinem Schulatlas und zeichne jeweils ihre ungefähre Lage durch Linien in der entsprechenden Farbe in der Karte in Abb. 14 auf Seite 16 ein. Falls kein Atlas zur Verfügung steht, kannst du auch eine Weltkarte aus dem Internet verwenden. Du bist dran! 4 Vulkanismus auf Island. Island ist Teil des mittelozeanischen Rückens. 5 Entstehung eines Grabens 6 Ostafrikanischer Graben 14 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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