Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Erde, Klima und Evolution Plattenbewegungen beeinflussen Luft- und Meeresströmungen Durch die Temperaturunterschiede zwischen den Tropen und den Polen strömen warme Luft- und Wassermassen vom Äquator zu den Polen. Dort werden sie abgekühlt und strömen wieder zurück. Dadurch beeinflussen sie die Temperatur sowie die Verteilung und Häufigkeit von Niederschlägen (Regen, Schnee, Hagel usw.) auf der Erde. Plattenbewegungen haben einen direkten Einfluss auf Meeresströmungen, da sie die Anordnung der Ozeane und Landmassen verändern und dadurch die Wege der Meeresströmungen beeinflussen. So strömte beispielsweise, bevor die Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika entstand, das wärmere Wasser aus dem Atlantischen Ozean nach Westen und vermischte sich mit dem kälteren Wasser aus dem Pazifischen Ozean. Vor drei bis fünf Millionen Jahren verengte sich die Verbindung zwischen den Ozeanen immer mehr, bis sie letztendlich ganz verschwand ( S. 23). In der Folge bildete sich der Golfstrom, der das Klima in Europa entscheidend beeinflusst ( Abb. 22). Durch ihn herrschen in Nord- und Mitteleuropa, vor allem im Winter, höhere Temperaturen als es für die geografische Breite, etwa in Alaska oder in Sibirien, üblich wäre. Es entstehen gemäßigte Klimazonen, in denen viele Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum finden. Auch Gebirge beeinflussen das Klima Durch die Bewegung der Lithosphärenplatten entstehen Gebirge. Von der Ebene bis ins Hochgebirge nimmt die Temperatur ab. Aufgrund der jeweils spezifischen klimatischen Bedingungen in den unterschiedlichen Höhenlagen entstehen auch unterschiedliche Lebensräume. Das Klima in Gebirgslandschaften ist aber nicht nur durch die Höhenstufen gekennzeichnet. Gebirgsketten stellen Hindernisse für Luftströmungen dar, was zu unterschiedlichen Niederschlagsmengen auf der windzu- bzw. -abgewandten Seite der Gebirge führt. Treffen feuchte Luftmassen auf Gebirge auf, so müssen sie – um das Hindernis überwinden zu können – aufsteigen. Da es weiter oben kühler ist, werden die Luftmassen abgekühlt. Da kalte Luft nicht so viel Wasser aufnehmen kann, wie warme, kondensiert das Wasser – es kommt zu Niederschlag (zB Regen, Schnee). Die windzugewandte Seite eines Gebirges ist deshalb oft feucht und erhält relativ hohe Niederschläge. Da der Luftstrom, der das Gebirge überquert, bereits einen Großteil seiner Feuchtigkeit abgegeben hat, ist es auf der windabgewandten Seite trockener. Die absteigende Luft wird erwärmt, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen sinkt. Auf der windabgewandten Seite von Gebirgen (zB östlich der Alpen) ist es deshalb oft regenärmer und damit trockener. 22 Der Golfstrom bringt warmes Wasser von den Tropen in den Norden. Atlantischer Ozean 23 Der Golfstrom macht es möglich: In Irland gedeihen Palmen … 24 … während an der Hudson Bay (Kanada) Eisbären auf Jagd gehen. Golfstrom Meeresströmung, die westlich von Afrika am Äquator beginnt, zum Golf von Mexiko fließt und weiter entlang der Ostküste Nordamerikas über den Atlantischen Ozean in Richtung Europa. Auf seinem Weg heizt er sich in den heißen Regionen auf und bringt warmes Wasser und warme Luft nach Europa. Alpen In Vorarlberg und Tirol kommt es aufgrund der vorherrschenden Westwinde vermehrt zu Niederschlägen, während es im Burgenland, das östlich der Alpen liegt, trockener ist. Durch die unterschiedlichen Klimabedingungen westlich und östlich der Alpen lassen sich deutliche Unterschieden im Vorkommen von Pflanzen- und Tierarten beobachten. 25 Der gebirgige Westen Österreichs ist niederschlagsreicher … 26 … als das trockene Burgenland im Osten Österreichs. 19 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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