Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Erde, Klima und Evolution Klima und Evolution Veränderungen im Klima haben tiefgreifende Auswirkungen auf Ökosysteme und ökologische Nischen. Der Klimawandel kann bestehende Nischen zerstören, aber auch neue schaffen. Arten überleben, wandern ab oder sterben aus Arten, deren Umweltbedingungen sich verändern, sterben aus, wandern in günstigere Gebiete aus oder überleben aufgrund vorteilhafter Merkmale, wie zB einem dichten Fell bei kälter werdendem Klima. Sie vererben diese Merkmale an die Nachkommen. Unter ihnen sind vielleicht welche, die ein noch dichteres Fell aufweisen usw. Im Laufe vieler Generationen (in Zeitspannen von Jahrzehnten, Jahrhunderten, Jahrtausenden und noch länger) finden so durch die natürliche Auslese Anpassungen an die Umweltveränderungen statt. Ob Anpassungen erfolgen oder Arten abwandern, hängt unter anderem von der Geschwindigkeit der Umweltveränderungen ab. Erfolgen zB in Eiszeiten die Anpassungen im Lauf vieler Generationen zu langsam oder schaffen es Arten nicht rechtzeitig, sich in wärmere Regionen zurückzuziehen, so sterben sie aus. Umgekehrt verschwinden auch Arten, die an kältere Bedingungen angepasst sind, wenn eine Warmzeit bzw. eine Warmklimaphase einsetzt. So starben beispielsweise nach der letzten Kaltzeit die Mammuts und die Wollhaarnashörner aus. Die Rentiere fanden in kühlen Regionen der Erde (Nordeuropa, Sibirien, Kanada) eine neue Heimat. Wenn viele Arten den Veränderungen nicht schnell genug folgen können, kommt es zu Massenaussterben. Der Meeresspiegel ist vom Klima abhängig Die Vereisung an den Polen ( S.18) hat einen direkten Einfluss auf die Meeresspiegel. Niedrigere Meeresspiegel können neue Lebensräume schaffen, etwa durch die Entstehung von Landbrücken. So ist beispielsweise durch das Sinken des Meeresspiegels während der letzten Kaltzeit die Bering-Landbrücke entstanden, die es Tieren und Menschen ermöglichte, von Asien nach Nordamerika zu wandern und umgekehrt. Ein Steigen des Meeresspiegels bedroht niedrig gelegene Küstenregionen durch Überschwemmungen. Die Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen wird zerstört. Eisbären, Robben und andere arktische bzw. antarktische Tiere sind auf Meereis angewiesen, um zu jagen, sich fortzupflanzen und zu überleben. Durch die Verringerung des Eises verlieren sie Lebensraum, was ihre Populationen bedroht. ökologische Nische Summe aller Ansprüche, die eine Art an ihre Umwelt stellt; die ökologische Nische umfasst nicht nur den Bedarf an Nahrung und Wasser, sondern auch die Ansprüche an abiotische (nicht-­ lebende) Faktoren wie Temperatur, Licht, Feuchtigkeit sowie biotische (lebende) Faktoren, etwa Wechselwirkungen mit anderen Arten (zB Konkurrenz, Räuber-Beute-­ Beziehungen, Symbiosen) Einfluss auf die Meeresspiegel Das Wachsen des Eises führt zu einem Rückgang der Meeresspiegels, das Schmelzen des Eises zu einem Anstieg. Beides hat Auswirkungen auf die Lebensräume von Pflanzen, Tieren und anderen Lebewesen. Bering-Landbrücke Die Wanderbewegungen über die einstige Verbindung zwischen Asien und Nordamerika fanden über einen langen Zeitraum statt, sodass sich viele Tierarten sowohl in Asien als auch in Nordamerika entwickelten und Anpassungen an unterschiedliche Lebensräume erfolgten. Aus Asien wanderten zB Mammuts und Bisons nach Nordamerika ein, ihnen folgten Fressfeinde wie Säbelzahnkatzen und Wölfe. Vermutlich erfolgte vor 15 000 bis 20 000 Jahren über die Bering-Landbrücke auch die Erstbesiedelung Amerikas durch den Menschen. Population Gruppe von Individuen derselben Art, die in einem bestimmten Gebiet leben. 31 Mammuts starben nach der letzten Kaltzeit aus. 32 Rentiere wanderten in kühle Regionen. Die Säbelzahnkatze ist nach der letzten Kaltzeit, vor etwa 10 000 Jahren, ausgestorben. Stelle eine Vermutung über eine mögliche Ursache an. Du bist dran! 33 Säbelzahnkatze 21 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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