Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Boden und Lebensraum Abgestorbene Pflanzen und Tiere liefern Humus Abgestorbenes Pflanzen- und Tiermaterial (Laub, Wurzeln, Tierleichen, Fäkalien usw.) wird zunächst von Bodentieren (zB Tausendfüßern, Springschwänzen, Asseln, Schnecken  S. 52–53) zerkleinert und gefressen. Ihre Ausscheidungen werden in den Boden eingearbeitet. Dort dienen sie der Ernährung von Bakterien und Pilzen, die den Großteil der organischen Stoffe vollständig zu Mineralstoffen (Stickstoff, Phosphor, Kalium, …), Kohlenstoffdioxid und Wasser abbauen. Diese Stoffe werden wiederum von Pflanzen für ihr Wachstum benötigt. Zum Teil entstehen beim Abbau auch neue Substanzen, die so genannten Huminstoffe. Sie verbessern die Eigenschaften des Bodens. So sind sie für den Wasser- und Mineralstoffhaushalt des Bodens von großer Bedeutung, da sie Wasser und Mineralstoffe binden können. Aufgrund ihrer Braun- bis Schwarzfärbung beeinflussen sie auch die Erwärmung des Bodens. Dunkel gefärbte Stoffe erwärmen sich stärker als hellere. Im Darm von Erde fressenden Bodentieren wie zB Regenwürmern lagern sich die Huminstoffe an Tonmineralien an. Diese Ton-Humus-Komplexe werden mit dem Kot abgegeben und bilden im Boden Krümel. Durch die Krümelbildung kann der Boden besser durchlüftet und mit Wasser und den darin gelösten Mineralstoffen versorgt werden. Die Huminstoffe verbessern die Eigenschaften des Bodens. Die organischen Stoffe im Boden werden als Humus bezeichnet. Fäkalien von Menschen und Tieren abgegebener bzw. ausgeschiedener Kot und Harn Organische Stoffe sind Stoffe, die aus verschiedenen Elementen bestehen, aber immer Kohlenstoff enthalten und meistens auch Wasserstoff. Sie werden in der Regel von Lebewesen gebildet, zB Holz, Blätter, Fäkalien, Traubenzucker. Huminstoffe organische Stoffe, die sehr langsam abgebaut werden; humus (lat.) = Erdboden, Erde Humus wird vor allem aufgrund der Aktivität der Bodenorganismen laufend auf-, um- und abgebaut 4 Regenwurmkot 5 Abbau organischer Stoffe, Entstehung von Humus (Schema) Produzenten Kohlenstoffdioxid Kohlenstoffdioxid Huminstoffe Mineralstoffe + H2O Konsumenten (Zerkleinerung) Destruenten (Abbau) Regenwürmer sind Zwitter Jeder Regenwurm besitzt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane, die Spermien bzw. Eizellen produzieren. Die Würmer können sich aber nicht selbst befruchten, sie müssen sich mit einem anderen Wurm paaren. Bei genauerer Betrachtung fällt im vorderen Drittel des Regenwurmkörpers eine etwas anders gefärbte Verdickung auf. Diese als Gürtel bezeichnete Schwellung spielt bei der Fortpflanzung eine große Rolle. Zur Paarung legen sich zwei Würmer in entgegengesetzter Richtung eng aneinander und tauschen ihre Spermien aus. Diese Spermien werden in einer Spermientasche im Körperinneren gespeichert. Dann trennen sich die Würmer wieder. Sobald die Eizellen reif sind, sondert der Gürtel eine Schleimmanschette ab, in die der Regenwurm Eier abgibt. Anschließend wird der Schleimring abgestreift. Dabei gelangt er auch über die Öffnung der Spermientasche. Die gespeicherten Spermien werden nun ebenfalls in die Manschette abgegeben. Es erfolgt die Befruchtung. Der abgestreifte Schleimring mit den befruchteten Eizellen erhärtet an der Luft zu einem Kokon. Aus ihm schlüpfen nach einigen Wochen die etwa einen Zentimeter langen Würmchen. Kenn ich das? Animation rt6f37 Arbeitsheft M S. 20 54 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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