Boden und Lebensraum Geologie und Böden Österreichs Das Landschaftsbild Österreichs wurde im Wesentlichen durch zwei Gebirgsbildungen geprägt. Das Granit- und Gneishochland – das älteste Gebirge Österreichs Vor 360 bis 300 Millionen Jahren kollidierten die Kontinente Gondwana und Euramerika. Dabei entstand das Variszische Gebirge, ein riesiges Faltengebirge, das sich über große Teile Europas erstreckte ( S. 26–27). Durch viele Millionen Jahre Verwitterung wurde es stark abgetragen. Es ist heute nur noch als Rumpfgebirge – abgeflacht und sanft hügelig – erhalten. Dieser Gebirgsrest bildet in Mitteleuropa die Böhmische Masse. Sie erstreckt sich von Bayern über das Waldviertel (NÖ) und das Mühlviertel (OÖ) bis nach Tschechien. Da die Böhmische Masse hauptsächlich aus Granit und Gneis besteht, wird der österreichische Teil auch als Granit- und Gneishochland bezeichnet. Die Entstehung der Alpen – Überreste eines alten Meeres Vor 250 bis 100 Millionen Jahren war das Gebiet des heutigen Österreich von einem riesigen Meer, der Tethys, bedeckt ( S.26–27). Auf dem Meeresboden sammelten sich über Millionen von Jahren Kalk aus Schalen und Skeletten von Meerestieren, Ton und Sand an. Als durch die Plattenbewegungen Afrika und Indien mit Eurasien kollidierten, wurden die abgelagerten Sedimente zusammengeschoben, aufgefaltet, überschoben und verfestigt, wodurch die Alpen entstanden. Die Nördlichen und Südlichen Kalkalpen bestehen hauptsächlich aus Kalkstein und Dolomit. Diese Gesteine entstanden aus den alten Meeresablagerungen, die durch Druck verfestigt wurden. Die Zentralalpen sind größtenteils aus Umwandlungsgesteinen, wie zum Beispiel Gneis, aufgebaut. Daneben kommen aber auch Erstarrungsgesteine, zum Beispiel Granit, und stellenweise Kalkstein vor. Zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen liegt die Grauwackenzone. Sie besteht aus Sandstein, Kalk, Dolomit und teilweise Ergussgesteinen. Da diese Gesteine leicht verwittern, haben die Berge dort oft sanfte, runde Formen. Wegen der vielen Wiesen und Almen nennt man sie auch „Grasberge“. Die Flyschzone – ein sanft hügeliges Bergland Die Flyschzone liegt nördlich der Kalkalpen. Sie entstand aus Verwitterungsprodukten des Festlandes (Sand, Ton und Mergel), die durch Flüsse ins Meer gelangt und sich in tieferen Meeresbereichen abgelagert hatten. Sie wurden später gefaltet und überschoben. Da diese Gesteine (zB Sandstein) leicht verwittern, ist die Landschaft sanft hügelig. Die Molassezone – das ehemalige Alpenvorlandmeer Während die Alpen wuchsen, entstand nördlich davon ein flaches Meer. Flüsse transportierten große Mengen Schutt, Sand und Ton aus den Bergen dorthin. Dadurch wurde das Meer langsam aufgefüllt, bis es schließlich verlandet war. Die flache bis hügelige Region nennt man heute die Molassezone. Sie erstreckt sich nördlich der Alpen. Hauptgesteine sind Schotter, Sandstein und Mergel. 40 Freiliegende Granitblöcke im Granit- und Gneishochland 41 Karawanken, Südliche Kalkalpen 42 Zillertaler Alpen, Zentralapen 43 Irrsee, Salzkammergut, Flyschzone 44 Blick auf Alpenvorland, Molassezone Dolomit magnesiumhaltiger Kalkstein Mergel Sedimentgestein aus kalkhältigem Ton 62 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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