Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Boden als Grundlage des Lebens Auch Wildkräuter haben Anpassungen entwickelt Auch Ackerwildkräuter haben Anpassungen entwickelt, um den regelmäßigen Eingriffen durch Pflügen, Hacken und Ernten standzuhalten. Nur Pflanzen mit speziellen Überlebensstrategien können sich langfristig auf dem Acker behaupten. Viele Ackerwildkräuter produzieren große Mengen an Samen, die extrem langlebig sind – bei einigen Arten bleiben sie bis zu 40 Jahre keimfähig. Diese widerstandsfähigen Samen überstehen zum Teil sogar die Bodenbearbeitung und keimen, sobald die Bedingungen günstig sind. Andere Pflanzen überdauern durch unterirdische Speicherorgane, wie Erdsprosse oder tiefreichende Wurzeln. Selbst wenn diese durch Pflügen oder Hacken zerstückelt werden, treiben sie jedes Jahr neu aus und sichern so ihr Überleben. Auch wirbellose Tiere nutzen den Lebensraum Acker Auf Ackerflächen leben zahlreiche wirbellose Tiere, die das Ökosystem auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Einige Arten sind sehr nützlich: Regenwürmer lockern den Boden auf, Wildbienen und Hummeln bestäuben unter anderem Nutzpflanzen und sorgen so für eine reiche Ernte. Laufkäfer und Spinnen jagen Schadinsekten tragen so zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Andererseits gibt es auch wirbellose Tiere, die als schädlich gelten. Blattläuse saugen Pflanzensaft und schwächen dadurch die Nutzpflanzen. Schnecken können durch ihre Fraßaktivitäten erheblichen Pflanzenschaden verursachen. Manche Parasiten vermehren sich so stark, dass sie zu Ertragsverlusten führen. Ein Beispiel dafür ist der Kartoffelkäfer, der Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt wurde. Da er hier keine natürlichen Feinde hatte, konnte er sich stark vermehren und verursachte große Ernteschäden. 69 Das Acker-Stiefmütterchen bildet zahlreiche Samen, die auch nach längerer Zeit im Boden noch auskeimen können. 70 Große Mengen langlebiger Samen sichern den Fortbestand der Kamille. Natürliche Schädlingsbekämpfung auch als biologische Schädlingsbekämpfung bezeichnet; gezielter Einsatz von natürlichen Feinden Blattläuse werden in großen Mengen von Marienkäfern gefressen, die deshalb auch als biologische Schädlingsbekämpfer gezielt eingesetzt werden. Ungeschlechtliche Fortpflanzung als Überlebensstrategie Manche Arten von Ackerwildkräutern überwintern durch unterirdische Speicherorgane, mit deren Hilfe sie jedes Jahr neu austreiben können. So haben beispielsweise die Quecke ( Abb. 71) und die Kratzdistel ( Abb. 72) weitverzweigte Erdsprosse. Kenn ich das? 71 Die Quecke hat weit verzweigte Erdsprosse. 72 Auch die Kratzdistel kann sich ungeschlechtlich fortpflanzen. 73 Der Ackersenf hat eine tiefe Pfahlwurzel, die auch nach Zerstückelung neu austreiben kann. 74 Der Kartoffelkäfer und seine Larven ernähren sich von den Blättern der Kartoffelpflanzen. 67 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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