Boden als Grundlage des Lebens Einfluss der Landwirtschaft auf Böden Bis etwa Mitte des letzten Jahrhunderts war die ackerbauliche Nutzung kleinräumig und extensiv. Viele verschieden große landwirtschaftliche Nutzflächen waren zusammenhanglos auf die Feldflur verteilt und häufig nicht ans Wegenetz angeschlossen. Pflegemaßnahmen, das Abernten sowie der Transport der Ernte waren oft nicht mit Maschinen zu leisten. Die Landschaft enthielt zahlreiche Rückzugsgebiete wie Hecken, Feldraine und Kleingewässer für Pflanzen und Tiere. Die Entwicklung immer größerer und leistungsfähigerer landwirtschaftlicher Geräte brachte eine Veränderung der Landschaft mit sich. Da große Feldflächen mit Maschinen leichter zu bearbeiten sind als kleine, verschwanden Feldraine und Hecken. Man ging daran, verstreut liegende Flächen auszutauschen und zusammenzulegen. So entstanden große, zusammenhängende Anbauflächen. Im Zuge dieser so genannten Flurbereinigung wurden auch breite, feste Wege zu den Feldern angelegt und der Verlauf von Gewässern begradigt. Die Flurbereinigung brachte Probleme mit sich Die Entfernung von Feldrainen und Hecken und die Begradigung von Gewässern führen zum Verlust wichtiger Lebensräume und tragen zum Rückgang vieler Arten bei. Dadurch sinkt die Biodiversität, was das biologische Gleichgewicht gefährdet. Zudem sind die vergrößerten, ungeschützten Flächen anfälliger für Erosion. Monokulturen begünstigen das Auftreten unerwünschter Arten Die Flurbereinigung begünstigt die Entstehung von Monokulturen. Dabei werden großen Ackerflächen über Jahre hinweg mit derselben Pflanzenart bestellt. Wirtschaftlich gesehen hat dies Vorteile: Landwirte und Landwirtinnen können sich auf eine Kulturpflanze spezialisieren und benötigen nur spezielle Maschinen, wodurch die Bewirtschaftung effizienter und langfristig kostengünstiger wird. Allerdings führt der jahrelange Anbau der gleichen Pflanze zu einer einseitigen Mineralstoffentnahme, sodass der Boden zunehmend ausgelaugt wird. Um die Erträge aufrechtzuerhalten, ist der Einsatz von Mineraldünger ( S. 55) erforderlich. Zudem sind Monokulturen anfälliger für landwirtschaftlich problematische Arten, da diese ein großes und gleichbleibendes Nahrungsangebot vorfinden und sich massenhaft vermehren können. Dies erhöht den Bedarf an Pflanzenschutzmaßnahmen wie Pestiziden ( S. 55). extensiv Die extensive Landwirtschaft ist gekennzeichnet durch einen geringen Einsatz von Maschinen, Dünger und chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Sie ist dadurch weniger ertragreich, aber umweltschonender. Biodiversität biologische Vielfalt; bios (griech.) = leben, diversitas (lat.) = Verschiedenheit 77 Kleinstrukturierte Landschaft 78 Flurbereinigte Landschaft 79 Natürlicher Bachlauf 80 Begradigter Bach 81 Monokulturen: große Flächen zum Einsatz großer Geräte Begründe, warum man den Begriff „Schädling“ für landwirtschaftlich problematische Arten vermeiden sollte. Du bist dran! 69 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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