Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Boden als Grundlage des Lebens Düngen liefert dem Boden Mineralstoffe In der Natur findet ein ständiger Kreislauf der Stoffe statt. Abgestorbenes organisches Material wird von Bodenlebewesen abgebaut. Die dabei freigesetzten Mineralstoffe werden von den Pflanzen wieder aufgenommen. Auf einem Acker unterbricht der Mensch diesen Kreislauf, indem er die Feldfrüchte erntet. Damit fällt nicht mehr genug organisches Material zum Zersetzen an. In der Folge gelangen zu wenige Mineralstoffe in den Boden. Um ihn dennoch weiter ertragreich zu erhalten, wird gedüngt. Man versteht darunter das Einbringen von organischer Substanz oder von Mineralstoffen in den Boden durch den Menschen. Naturdünger wird erst im Boden mineralisiert Stallmist, Jauche und Gülle sind Naturdünger. Sie werden auch als organische Dünger bezeichnet. Naturdünger sind reich an organischen Stoffen, die erst im Boden mineralisiert werden. Das heißt, sie werden von den Destruenten zu Mineralstoffen abgebaut. Unter Gründüngung versteht man den Zwischenanbau und das Einpflügen von Pflanzen wie beispielsweise Klee und Erbsen. Diese Pflanzen sorgen mithilfe symbiontischer Wurzelknöllchenbakterien ( S. 55) für eine natürliche Stickstoffanreicherung im Boden, indem sie den Luftstickstoff in Stickstoffverbindungen umwandeln. Mineraldünger liefern dem Boden direkt Mineralstoffe Im Jahre 1840 hat der deutsche Chemiker Justus von Liebig (1803–1873) erkannt, dass das Pflanzenwachstum von dem Mineralstoff begrenzt wird, der in der geringsten Menge vorhanden ist (Gesetz des Minimums). Das Fehlen eines Stoffes im Boden kann nicht dadurch ausgeglichen werden, dass man einen anderen Stoff im Übermaß anbietet. Seit den Forschungen von Justus von Liebig haben Mineraldünger ( S.55) zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie enthalten einen oder mehrere Mineralstoffe, die dem Boden direkt zugeführt werden. Meistens handelt es sich dabei um Mineralstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor, die für das Wachstum der Pflanzen notwendig sind. Mineraldünger liefern – im Gegensatz zum Naturdünger – keine Nahrung für Destruenten. Stallmist Stallmist ist die mit dem Kot und etwas Harn der Stalltiere vermengte Einstreu (Stroh). Der Stallmist wird am Misthaufen gelagert, wo ein Abbau der organischen Substanz durch Mikroorganismen einsetzt. Bei Bedarf wird der Mist auf die Felder gebracht Jauche ist der Harn der Stalltiere, der über einen Kanal aus dem Stall in die Jauchengrube geleitet wird. Gülle bezeichnet das Gemisch aus Kot und Harn der Stalltiere. Es wird in einen Sammelkanal abgegeben und mit Wasser in die Güllegrube geschwemmt (Schwemmentmistung). In Laufställen mit Spaltenböden aus Holz oder Beton gelangen Kot und Harn direkt in die darunter befindliche Güllegrube. 83 Rot-Klee 84 Erbsen 85 Stallmist ist Naturdünger 86 Das Gesetz des Minimums (Schema) Ca P K N 1. Erkläre das „Gesetz des Minimums“ mit eigenen Worten. 2. Fasse die Vor- und Nachteile von Naturdünger und Gründüngung in Form einer Tabelle zusammen. Notiere Gründe, weshalb Mineraldünger dennoch zum Einsatz kommt. Du bist dran! Arbeitsheft M S. 21, 23 71 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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