Boden als Grundlage des Lebens Wasserhaushalt und Bodenversiegelung Eine wichtige Funktion des Bodens ist seine Fähigkeit, Wasser aufnehmen zu können. Regnet es, dringt das Regenwasser in den Boden ein. Ein Teil davon bleibt im Boden haften (Haftwasser). Es bildet den Wasservorrat für die Pflanzen. Überschüssiges Wasser durchdringt den Boden (Sickerwasser), bis es auf wasserundurchlässige Gesteinsschichten trifft und sich dort als Grundwasser sammelt. Das Regenwasser nimmt beim Herunterprasseln auf die Erde mehr oder weniger schädliche Stoffe, Ruß und Staub aus der Luft auf. Auf seinem Weg durch den Boden werden die Verunreinigungen von den verschiedenen Bodenschichten zurückgehalten und von Bakterien abgebaut. In verschiedenen Gesteinsschichten wird das durchsickernde Wasser zudem mit Mineralstoffen angereichert. Das durch den Boden gefilterte Grundwasser ist unser Trinkwasser. Es wird entweder mithilfe eines Brunnens heraufgepumpt oder aus Quellen gewonnen. Quellen befinden sich an den Orten, wo Grundwasser natürlich wieder an die Erdoberfläche tritt. Der intensive Einsatz von Pestiziden sowie von Mineraldünger verunreinigt das Grundwasser und gefährdet somit unsere Trinkwasserversorgung. Bodenversiegelung beeinflusst den Wasserhaushalt Durch den Bau von Straßen, Supermärkten, Industrieanlagen und verschiedenen Sport- und Freizeiteinrichtungen gehen große Bodenflächen und damit die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere, aber auch Flächen, auf denen Wasser versickern kann, verloren. In Österreich werden täglich durchschnittlich 15 Hektar Fläche (entspricht etwa der Fläche von 20 bis 25 Fußballfeldern) verbaut. Wie die Bodenverdichtung beeinträchtigt auch diese so genannte Bodenversiegelung den Wasserhaushalt. Die Grundwasserreserven werden verringert. Die Überflutungsgefahr bei starken Niederschlägen steigt, da das Wasser weniger gut bzw. rasch versickern kann. Trinkwasser Der intensive Einsatz von Pestiziden sowie von Mineraldünger verunreinigt das Grundwasser und gefährdet somit unsere Trinkwasserversorgung. Quelle Ort, an dem Grundwasser natürlich an die Erdoberfläche tritt 100 Vom Grundwasser zum Trinkwasser Brunnen Grundwasser Regen Mit einer intensiven Bodenversiegelung gehen viele Probleme einher: Tiere verlieren Lebensräume, das Einsickern des Wassers nach Regen wird verhindert u.v.m. Dennoch werden mehr Flächen versiegelt, denn je, u. a. für den Straßenverkehr, siehe Abb. 101. Nimm an, du wärst Bürgermeisterin oder Bürgermeister deiner Heimatgemeinde. Nenne mögliche Maßnahmen, um die Versiegelung zu reduzieren. Du bist dran! 101 Der Flächenverbrauch von Straßen und Parkplätzen in Österreich ist zwischen den Jahren 1990 und 2019 um rund 37 Prozent auf knapp 2000 Quadratkilometer gestiegen. 0 500 1000 1500 2000 1983 km2 1447 km2 1990 2019 Straßenverkehrsanlagen 102 Überflutung bei starken Niederschlägen Arbeitsheft M S. 26 75 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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