Kreislaufsysteme Drei Arten von Blutgefäßen - Arterien, Venen und Kapillaren In geschlossenen Kreislaufsystemen unterscheidet man drei Arten an Blutgefäßen: Arterien führen das Blut vom Herzen weg zu den Organen und Geweben. Dort verzweigen sie sich zu ganz feinen Gefäßen, den Kapillaren. Diese vereinigen sich schließlich wieder zu größeren Gefäßen, den Venen, in denen das Blut letztendlich wieder zum Herzen strömt. Herzen bestehen aus zwei oder mehr Räumen Die Herzen der Wirbeltiere sind unwillkürlich gesteuerte Hohlmuskel, die aus zwei bis vier Räumen bestehen. Das Herz der Fische ( S. 88 Abb. 28) weist einen Vorhof auf, der sauerstoffarmes Blut aus dem Körper kommend aufnimmt. Es wird weiter in die Herzkammer gepumpt und von dort in die Kiemen. An den Kiemenkapillaren findet der Gasaustausch statt. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut gelangt in Arterien zu den Organen. Dort diffundiert Sauerstoff aus den Kapillaren in die Zellen, Kohlenstoffdioxid aus den Zellen in das Blut. Das kohlenstoffdioxidreiche Blut gelangt schließlich über Venen wieder zum Herzen zurück. Bei Amphibien und Reptilien vermischt sich das Blut Amphibienherzen bestehen aus zwei Vorhöfen und einer Herzkammer ( S.88 Abb. 28). Der rechte Vorhof nimmt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper kommend auf. Von dort gelangt es in die Herzkammer und weiter in die Lunge. Der linke Vorhof nimmt das sauerstoffreiche Blut auf, das aus der Lunge kommt. In der Herzkammer vermischen sich sauerstoffarmes und -reiches Blut und wird in den Körper gepumpt. Auch bei den Reptilien kommt es zu einer Vermischung von sauerstoffarmen und -reichem Blut. Da die Kammer teilweise eine Trennung aufweist, ist die Durchmischung allerdings nicht so stark wie bei den Amphibien. Vögel und Säuger weisen zwei getrennte Herzkammern auf Bei Vögeln und Säugern sind durch eine vollständige Trennung der Herzkammer sauerstoffarmes und sauerstoffreiches Blut voneinander getrennt. Im Vergleich zu den Fischen haben Amphibien, Reptilien, Vögel und Säuger sogenannte doppelte Kreisläufe: den Lungen- und den Körperkreislauf ( S. 88, Abb. 28). Angetrieben wird das Blut durch die regelmäßige Kontraktion des Herzens. Arterien arteria (griech.) = Luftröhre; der Wortstamm kommt daher, dass Arterien nach dem Tod meist blutleer sind und deshalb ursprünglich als luftführende Gefäße galten. Da in ihnen der Herzschlag (Puls) zu spüren ist, nennt man sie auch Schlag- oder Pulsadern. Venen alle Blutgefäße, die von den Organen kommen und zum Herzen führen; vena (lat.) = Blutader Doppelte Kreisläufe Körperkreislauf (Herz Organe Herz) und Lungenkreislauf (Herz Lunge Herz) 29 Körper- und Lungenkreislauf (Schema); rot: sauerstoffreich, blau: sauerstoffarm LUNGE HERZ KÖRPER Lungenkreislauf Körperkreislauf Das Leben an Land führt zur Ausbildung eines doppelten Kreislaufs Fische haben einen einfachen Blutkreislauf. Das Blut strömt von den Kiemen zu den Organen, von dort weiter zum Herzen und von dort wieder zu den Kiemen. Mit dem Übergang zum Landleben und der damit verbundenen Lungenatmung kommt es zur Ausbildung eines doppelten Kreislaufs. Über den Körperkreislauf wird der Körper mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, während der Lungenkreislauf dem Gasaustausch dient. Kenn ich das? 89 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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