56 Holocaust Entwicklung zum globalen Krieg Weltweiter Krieg Deutschland schloß 1940 mit Japan und Italien den sog. Dreimächte-Pakt. Japan, ein rohstoffarmer Inselstaat, rüstete in Südostasien zu einem Krieg gegen China. Japan hatte China in weiten Teilen bereits besetzt. Die USA unterstützten China gegen die japanische Eroberungspolitik; sie erließen ein Ausfuhrverbot von Stahl und Erdöl nach Japan, um deren Rüstungsindustrie zu schwächen. Am 7. Dezember 1941 griffen japanische Flugzeuge und U-Boote den US-amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an, dabei wurde die Pazifikflotte der USA zerstört. Japan eroberte danach große Gebiete im pazifischen Raum. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor erklärten auch Deutschland und Italien als Bündnispartner den USA den Krieg. Damit wurde aus dem europäischen Krieg ein globaler Weltkrieg. Alliierte gewinnen an Übermacht und die Kapitulation Deutschlands Die USA unterstützte seit Kriegsbeginn die Gegner NS-Deutschlands mit Waffenlieferungen. Nach ihrem Kriegseintritt 1941 lieferte die USA noch größere Mengen an Kriegsgerät per Schiff über den Atlantik nach Europa (z.B. Flugzeuge, Panzer, Geschütze). Das konnte die anfangs gefürchtete deutsche U-Boot-Flotte nicht verhindern. Britische und US-amerikanische Flugzeuge flogen Luftangriffe, v.a. auf kriegswichtige Industriezentren und Verkehrsanlagen im Deutschen Reich. Die Überlegenheit der Alliierten war deutlich. Die deutschen Armeen erfuhren an allen Fronten Niederlagen: Im Osten war der Vormarsch der sowjetischen Truppen (Rote Armee) nicht mehr zu stoppen. In Afrika schlugen die USA und Großbritannien die deutschen Truppen, die daraufhin im Mai 1943 kapitulierten. Italien gab nach dem Sturz Mussolinis im September 1943 auf. Am 6. Juni 1944 landeten US-amerikanische, britische und kanadische Truppen in der Normandie und begannen mit der Befreiung Frankreichs. Von Osten, Westen und Süden drangen die Alliierten gegen das deutsche Reichsgebiet vor und eroberten ganz Deutschland. Als die Rote Armee Berlin einnahm, begingen Hitler und Goebbels Suizid. Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 ging der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende. Der Weltkrieg im pazifischen Raum: Atombomben beenden den Krieg Der Krieg im pazifischen Raum dauerte noch an. Japan erlitt ab 1943 Niederlagen gegen die USA, wollte aber nicht kapitulieren. Der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman entschloss sich daher, eine neue Waffe zum Einsatz zu bringen. Die Atombombenangriffe auf die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. bzw. 9. August 1945 verliehen der Kriegsführung eine neue Dimension. Durch den Atombombenabwurf wurden etwa 100 000 Menschen sofort getötet, weitere 130 000 verstarben bis Ende 1945 an Folgeschäden. In den nachfolgenden Jahren litten und starben viele tausende Menschen an Krankheiten verursacht von der freigesetzten radioaktiven Verstrahlung. Japan kapituluierte am 2. September 1945. Damit war der Zweite Weltkrieg endlich beendet, der in Europa und Asien mindestens 55 Millionen Menschen das Leben gekostet hatte. P Dreimächte-Pakt: Vertrag zur militärischen Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich, dem Kaiserreich Japan und Italien (Achsenmächte) zur Schaffung einer „neuen Ordnung“ durch Japan im „Großraum Ostasien“ bzw. in Europa durch Italien und Deutschland ÷ Im heutigen Österreich forderte der Bombenkrieg etwa 35 000 Tote und 57 000 Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Die am meisten getroffene Stadt war Wiener Neustadt mit über 80 % völlig zerstörter bzw. beschädigter Häuser. Sie beherbergte wichtige Rüstungsbetriebe (z.B. Wiener Neustädter Flugzeugwerke), Munitionswerke und war ein Bahnknotenpunkt. Bombenangriff auf die Wiener Neustädter Flugzeugwerke, Foto, 2. November 1943 Opfer der ersten Atombombe in Hiroshima, Foto, 8. August 1945 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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