erleben und gestalten 4 - Geschichte und politische Bildung, Schulbuch

78 Soziale Ungleichheiten Klima, Umwelt und Migration Klimawandel – globale Erwärmung Klimawandel bedeutet, dass sich die Erde erwärmt. Menschliche Aktivitäten wie z.B. die Verbrennung fossiler Energien (Kohle, Gas, Erdöl) setzen große Mengen an Treibhausgasen (v.a. Kohlendioxid, Methan) frei. Dadurch hat sich die Erde – Land und Ozeane – seit dem 19. Jh. global durchschnittlich um 1,2 Grad Celsius erwärmt [Stand 2024]. Folgen der Erderwärmung sind u. a. eine Zunahme extremer Wetterverhältnisse (Hitzewellen, Starkregen, Überschwemmungen, lange Dürren, das Verschwinden bestimmter Pflanzen oder das Aussterben von Tieren (z.B. Wale, Eisbären, Korallen). Das Abschmelzen von Eis an Nord- und Südpol infolge der Erwärmung führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels, wodurch Küsten überschwemmt und Inseln im Meer versinken können. Migration und Klimawandel Schon heute müssen Menschen aufgrund klimatischer Veränderungen und Naturkatastrophen ihr Zuhause verlassen. Die Folgen des Klimawandels sind global gesehen auch wesentliche Ursachen für Hunger und Armut. Die Weltbank schätzt, dass bis 2050 über 200 Millionen Menschen zur Migration innerhalb ihrer Länder oder Regionen gezwungen sein werden [Stand 2024]. Die Gründe der Klimaflucht unterscheiden sich von Region zu Region: So nehmen in vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara Dürren, Stürme und andere Wetterextreme zu, wodurch die Menschen ihr Zuhause und die Lebensgrundlage als Kleinbauern verlieren. In Asien (z.B. Indien, Bangladesch, Myanmar, Vietnam) führt der Anstieg des Meeresspiegels dazu, dass Überschwemmungen die Ackerflächen durch Salzwasser zerstören. Zudem machen schwere tropische Wirbelstürme viele Millionen Menschen obdachlos und zu Flüchtlingen. Der Inselstaat Tuvalu – Aufnahme von Klimaflüchtlingen in Australien Der Staat Tuvalu im Pazifischen Ozean besteht aus neun Inselatollen, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Da dieser aufgrund des Klimawandels ansteigt, wird befürchtet, dass die Inseln versinken. Nach Bitten Tuvalus sicherte die australische Regierung 2023 vertraglich zu, dass die 11 000 Einwohnerinnen und Einwohner nach Australien übersiedeln dürfen, wenn die Inseln durch den Klimawandel unbewohnbar werden. Transparent für die Unterstützung der versinkenden Inseln Tuvalus beim Global Climate March in Sydney, Australien, 2015, Foto ÷ Steigende Temperaturen führen auch zum Abschmelzen der Gletscher in den Alpen. Die Eisdicke des größten Gletschers Österreichs, der Pasterze am Großglockner, beträgt durchschnittlich 40 Meter. Jährlich nimmt sie derzeit um etwa zwei Meter ab. Die Gletscherzunge der Pasterze schmilzt noch schneller und es wird vermutet, dass sie bald verschwinden könnte. Pasterzen-Gletscher, im Vordergrund die stark abschmelzende Gletscherzuge, Foto, 2024 P Atolle: ringförmige Korallenriffe, die eine Lagune umschließen, kommen in Meeren mit warmen Temperaturen vor Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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