Physik verstehen 2, Schulbuch

43 Vom Licht und vom Sehen Was ist eine Lochkamera? Eine Lochkamera ist ein einfaches Gerät, mit dem man von einem Gegenstand ein Lichtbild erzeugen kann. Sie besteht aus einer lichtdichten Kammer, in die durch ein kleines Loch das Licht eines Gegenstandes fällt. Auf einem Bildschirm entsteht ein Lichtbild. Die Entstehung des Lichtbildes kannst du dir so vorstellen: Ein sichtbarer Gegenstand besteht aus vielen kleinen „Leuchtpunkten“. Von jedem Leuchtpunkt geht ein Lichtkegel aus. Der Lichtkegel gelangt durch das Loch auf den Bildschirm. Dort erzeugt jeder Lichtkegel einen Bildfleck. Alle Bildflecken setzen sich zu einem Lichtbild zusammen (Abb. 43.1). Ein Loch im Schuhkarton (Abb. 43.2) Schneide ein Loch von etwa 3 cm Durchmesser in den Boden eines Schuhkartons. Befestige statt des Deckels ein Stück Seidenpapier als „Bildschirm“. Lass das Licht von drei farbigen Lampen gleichzeitig durch das Loch leuchten. Was erkennst du auf dem Bildschirm? Halte Kartonstücke vor das Loch und mach es dadurch kleiner. Beschreibe, wie sich das Lichtbild auf dem Bildschirm ändert. Jede der drei Lampen sendet Licht durch das Loch. Bei einem kleineren Loch kommt weniger Licht auf den Bildschirm. Das Lichtbild wird dunkler. Dafür kannst du die Umrisse der Lampen deutlicher erkennen. Ein Lichtbild in der Dose (Abb. 43.3) Schlage mit einem Nagel und einem Hammer ein Loch von etwa 2 mm in den Boden einer Konservendose. Bespanne die Dosenöffnung mit Seidenpapier. Verdunkle das Zimmer. Stelle eine Kerze vor das kleine Loch der Dose. Du kannst am Seidenpapier die Kerzenflamme sehen. Was fällt dir am Lichtbild auf? Wie ändert sich das Lichtbild, wenn du den Abstand zur Kerze änderst? Beschreibe deine Beobachtungen. Wobei wird der Lochkamera-Effekt verwendet? Die Lochlupe (Abb. 43.4, Abb. 43.5) Stich mit einer Nadel ein Loch durch ein Stück Naturpapier (= Lochlupe). Versuche den Text über die Lochlupe in Abb. 43.5 aus etwa 4 cm Entfernung zu lesen. Der Text ist unleserlich und verschwommen. Halte dir das kleine Loch vor das Auge. Warum kannst du den Text jetzt lesen? Schreibe ihn ab. Manche Personen tragen nach Augenoperationen eine „Rasterbrille“ (Abb. 43.6). Sie hat statt Brillengläser viele kleine Löcher. Durch den Lochkamera-Effekt entstehen schärfere Bilder im Auge. So können die Augen entspannen. lichtdichte Kammer Gegenstand Bildfleck Leuchtpunkt Leuchtpunkt Loch Lichtbild am Bildschirm Bildfleck 43.1 So entsteht das Lichtbild in der Lochkamera: Jeder „Leuchtpunkt“ des Gegenstandes erzeugt einen Bildfleck am Bildschirm. Alle Bildflecken zusammen ergeben das Lichtbild. Durch die geradlinige Ausbreitung des Lichts entsteht ein auf dem Kopf stehendes Lichtbild. V3 43.2 Ein Loch im Schuhkarton – Im Loch kreuzen sich die Lichtkegel. Dadurch siehst du am Bildschirm eine verkehrte Reihenfolge der Lampenlichter. A3 V4 43.3 Ein Lichtbild in der Dose Infobox: Manche Tiere haben Lochkameras als Augen ( Seite 45). A4 Bei einer Lochkamera entsteht ein verkehrtes Lichtbild. M V5 43.4 Die Lochlupe – Der Text soll gut beleuchtet sein. Das Loch in der Lochlupe ist kleiner als deine Pupille. Wenn du diese Schrift damit sehr nah betrachtest, siehst du ein scharfes Bild (Lochkamera-Effekt). Du siehst die Schrift größer. 43.5 Die Lochlupe – Lies diesen Text ohne und mit der Lochlupe. 43.6 Eine Rasterbrille ist kein Sonnenschutz! Animation ys4h45 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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