Mathematik verstehen 7, Schulbuch

56 3 UNTERSUCHEN VON POLYNOMFUNKTIONEN Merke Für jede nicht konstante Polynomfunktion lässt sich der Definitonsbereich in Krümmungsintervalle (dh. Intervalle mit einheitlichem Krümmungsverhalten) zerlegen. Um die Art der Krümmung in einem Krümmungsintervall I festzustellen, genügt es, das Vorzeichen von f​’’​an einer beliebigen inneren Stelle ​p * I​zu ermitteln, denn f​’’​hat ja an allen inneren Stellen von I dasselbe Vorzeichen. Man kann dann schließen: • ​f’’ ​(p) ​> 0 w f ist linksgekrümmt in I​ • ​f’’ ​(p) ​< 0 w f ist rechtsgekrümmt in I​ 3.20 Nebenstehend ist eine Straße in einem Ortskoordinatensystem dargestellt. Die Form der Straße lässt sich ungefähr durch den Graphen der Funktion f mit f​ ​(x) ​= ​ 1 _ ​10 ​4​ ​· ​(​x ​3 ​– 300 ​x​2 ​+ 22 500 x) ​ ​(​für 0 ª x ª 200)​ beschreiben (x und f​ ​(x) ​in Meter). Ein Autofahrer durchfährt die Straße von O nach Q. Ermittle, auf welchem Streckenabschnitt er das Lenkrad nach rechts, auf welchem nach links einschlagen muss! 50 100 150 200 x f (x) 50 100 0 P Q O In welchem Punkt der Straße muss er vom Rechtseinschlag zum Linkseinschlag wechseln? LÖSUNG • Erste und zweite Ableitung von f: f​ ​(x) ​= ​ 1 _ ​10 ​4​ ​· ​(x​ ​3 ​– 300 x​ ​2 ​+ 22 500 x) ​ ​f’ ​(x) ​= ​ 1 _ ​10 ​4​ ​· ​(3 ​x ​2 ​– 600 x + 22 500) ​ ​f’’ ​(x) ​= ​ 1 _ ​10 ​4​ ​· ​(6 x – 600)​ • N ullstellen von f’’: ​f’’ ​(x) ​= 0 É x = 100​ • K rümmungsintervalle: ​[ 0; 100 ] ​und ​[ 100; 200 ] ​ Wir berechnen f​’’​in diesen Intervallen jeweils an einer inneren Stelle, etwa: ​f’’ ​(50) ​= ​ 1 _ ​10 ​4​ ​· ​(6 · 50 – 600) ​< 0​und f​’’ ​(150) ​= ​ 1 _ ​10 ​4​ ​· ​(6 · 150 – 600) ​> 0.​ Daraus folgt: f ist in ​[ 0; 100 ] ​rechtsgekrümmt und in ​[ 100; 200 ] ​linksgekrümmt. • D er Autofahrer muss also von O​ = ​(0 1 0) ​bis ​P = ​(100 1 25) ​das Lenkrad nach rechts einschlagen und von P​ = ​(100 1 25) ​bis ​Q = ​(200 1 50) ​nach links einschlagen. Im Punkt P muss er vom Rechtseinschlag zum Linkseinschlag wechseln. 3.21 Zeige, dass die Funktion f​: R ¥ R ​einheitlich gekrümmt ist und gib die Art der Krümmung an! a) f​ ​(x) ​= – 3 x​ ​2 ​+ 12x – 9​ c) f​ ​(x) ​= x ​(x – 1) ​ e) f​ ​(x) ​= 2 ​x​2 ​– 4​ b) f​ ​(x) ​= ​x ​2 ​– x + 1​ d) f​ ​(x) ​= ​(x – 2) ​(x + 2) ​ f) f​ ​(x) ​= – ​(x – 2) ​(x + 1)​ 3.22 Ermittle die Krümmungsbereiche der Funktion f​: R ¥ R ​und gib stets die Art der Krümmung an! a) f​ ​(x) ​= 3 ​x​3 ​+ 6 x​ c) f​ ​(x) ​= 2 ​x​3 ​– 12 x​ ​2 ​+ 27x + 26​ e) f​ ​(x) ​= ​x ​3 ​– 3 ​x​2 ​+2x–4​ b) f​ ​(x) ​= ​x ​3 ​– 9 ​x​2 ​+ 24 x – 18​ d) ​f ​(x) ​= ​x ​3 ​– 9 ​x​2 ​+ 3x – 3​ f) f​ ​(x) ​= x​ ​3 ​+ 6 ​x​2 ​+18x – 20​ 3.23 Aus einem Würfel der Kantenlänge 1 wird eine quadratische Pyramide wie in der Abbildung herausgeschnitten (0​ ª x ª 1)​. 1) Stelle eine Formel für das Volumen ​V ​(x) ​des Restkörpers auf! 2) Skizziere den Graphen der Funktion ​V: ​[ 0; 1 ] ​¥ R 1 x ¦ V (x)​! 3) Was lässt sich über die Krümmung von V aussagen? 4) Nimmt V mit wachsendem x immer schneller oder immer langsamer ab? AUFGABEN R x x x 1 1 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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