Mathematik verstehen 7, Schulbuch

57 3.4 Funktionsverlauf und höhere Ableitungen Hinreichende Bedingung für lokale Extremstellen mit der 2. Ableitung R Wir wissen bereits: Für das Vorliegen einer lokalen Extremstelle p einer Polynomfunktion f ist die Bedingung f​’ ​(p) ​= 0​zwar notwendig, aber nicht hinreichend. Man erhält jedoch eine hinreichende Bedingung, wenn man neben f​’ ​(p) ​= 0​eine zusätzliche Voraussetzung verlangt. Wir betrachten dazu die folgenden beiden Abbildungen: f f (x) p x l x p f l f (x) Aufgrund dieser Abbildungen kann man vermuten: • Ist ​f’ ​(p) ​= 0​und f​’’ ​(x) ​< 0​für alle ​x * I​(dh. f ist rechtsgekrümmt in I), dann ist p eine lokale Maximumstelle von f. • Ist ​f’ ​(p) ​= 0​und f​’’ ​(x) ​> 0​für alle ​x * I​(dh. f ist linksgekrümmt in I), dann ist p eine lokale Minimumstelle von f. Man kann sogar mehr beweisen. Es muss nicht verlangt werden, dass die Zusatzvoraussetzung ​f’’ ​(x) ​< 0​bzw. ​f’’ ​(x) ​> 0​im ganzen Intervall I gilt. Es genügt, dass diese Voraussetzung an der Stelle p erfüllt ist. Es gilt nämlich der folgende Satz, den wir ohne Beweis anführen: Satz (Hinreichende Bedingung für eine lokale Extremstelle mithilfe der 2. Ableitung) Ist ​f: A ¥ R ​eine Polynomfunktion, I​ a A​ein Intervall und p eine innere Stelle von I, dann gilt: (1) f​’ ​(p) ​= 0 ? f’’ ​(p) ​< 0 w p ist lokale Maximumstelle von f​ (2) f​’ ​(p) ​= 0 ? f’’ ​(p) ​> 0 w p ist lokale Minimumstelle von f​ 3.24 Ermittle mithilfe des eben angeführten Satzes die lokalen Extremstellen der Funktion f​: R ¥ R ​mit ​f ​(x) ​= ​x ​3 ​+ 3 ​x​2 ​– 4!​ LÖSUNG ​f’ ​(x) ​= 3 ​x​ 2 ​+6x=0 É x = – 2 = x = 0 ​ ​f’’ ​(x) ​=6x+6​ Mit dem obigen Satz ergibt sich: ​f’ ​(– 2) ​= 0 ? f’’ ​(– 2) ​=–6<0 w – 2 ist lokale Maximumstelle von f​ ​f’ ​(0) ​= 0 ? f’’ ​(0) ​= 6 > 0 w 0 ist lokale Minimumstelle von f​ 3.25 Ermittle mithilfe des obigen Satzes die lokalen Extremstellen der Funktion f​: R ¥ R​! a) f​ ​(x) ​= ​ 1 _ 3 ​x ​ 2 ​– 2x + 3​ d) f​ ​(x) ​= ​x ​4 ​– ​x ​2​ g) f​ ​(x) ​= ​x ​4 ​+ ​x ​2​ b) f​ ​(x) ​= – ​ 1 _ 8 ​x ​ 2 ​+ x – 2​ e) ​f ​(x) ​= ​x ​3 ​– 3 ​x​2 ​– 9x + 11​ h) f​ ​(x) ​= 2 ​x​3 ​–6x+2​ c) f​ ​(x) ​= ​x ​3 ​– 27 x​ f) ​f ​(x) ​= ​x ​4 ​– 2 ​x​2 ​+ 1​ i) f​ ​(x) ​= ​x ​5 ​– 5 x​ 3.26 Es sei f​: R ¥ R ​und f​’ ​(– 2) ​= 0​. Kreuze zwei mögliche Bedingungen dafür an, dass –​ 2​mit Sicherheit eine lokale Minimumstelle von f ist!  ​f ​(– 2) ​= 5​  ​f’’ ​(– 2) ​= 1​  ​f’’ ​(– 2) ​= 0​  ​f’’ ​(– 2) ​= – 1​  ​f’’ ​(– 2) ​= 4​ AUFGABEN R Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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