Mathematik verstehen 7, Schulbuch

79 3.8 Extremwertaufgaben Vereinfachen der Zielfunktion L Satz (1) Die Funktionen f​: A ¥ R 1 x ¦ f (x)​und ​‾f :​ A ¥ R 1 x ¦ c · f (x)​mit ​c > 0​haben die gleichen Extremstellen in A. (2) Nimmt die Funktion f in A nur nichtnegative Werte an, dann haben die Funktionen f​: A ¥ R 1 x ¦ f (x)​und ​‾f :​ A ¥ R 1 x ¦ [f (x)​]​2 ​die gleichen Extremstellen in A. BEWEIS Wir führen die Beweise für Maximumstellen. Für Minimumstellen verlaufen die Beweise analog. (1) p ist Maximumstelle von f in A​ É f ​(x) ​ª f ​(p) ​für alle ​x * A É c · f ​(x) ​ª c · f ​(p) ​für alle x​ * A É ​‾f ​(x) ​ª ​‾f ​ (p) ​für alle ​x * A É p​ist Maximumstelle von ​‾f ​in A (2) p ist Maximumstelle von f in A​ É 0 ª f ​(x) ​ª f ​(p) ​für alle ​x * A É ​[ f ​(x) ​] ​2 ​ª ​[ f ​(p) ​] ​2 ​für alle ​x * A ​ ​É ​ ​‾f ​ (x) ​ª ​‾f ​(p) ​für alle ​x * A É p​ist Maximumstelle von ​‾f ​in A  Merke • I m Term einer Zielfunktion darf ein positiver Faktor weggelassen werden. • D er Term einer im Definitionsbereich nichtnegativen Zielfunktion darf quadriert werden. 3.113 Ein Rechteck vom Umfang 2 dreht sich um eine seiner Seiten. Berechne die Seitenlängen des Rechtecks so, dass der Inhalt der Mantelfläche des entstehenden Drehzylinders möglichst groß wird! LÖSUNG • H auptbedingung: ​M ​(x, y) ​= 2 π x · y​ • Nebenbedingung: 2​ x + 2 y = 2 É y=–x+1​ • Z ielfunktion M: ​M ​(x) ​= 2 π x ​(– x + 1) ​ ​(0 ª x ª 1)​ • Wir lassen den positiven Faktor 2​ π ​weg. v ereinfachte Zielfunktion ​‾M : ​ ​‾M ​(x) ​= x ​(– x + 1) ​= – ​x​2 ​+ x ​(0 ª x ª 1) ​ ​‾M ’​ ​(x) ​=–2x+1=0 É x = ​1 _ 2 ​ ​‾M ​(0) ​= 0, ​‾M ​ ( ​1 _ 2 ​) ​= ​ 1 _ 4 ​, ​‾M ​ (1) ​= 0 ​ Somit ist ​x = ​1 _ 2 ​eine globale Maximumstelle von ​‾M​und damit auch von M. • Aus der Nebenbedingung ergibt sich: y​ = – ​1 _ 2 ​+1=​ 1 _ 2 .​ Somit gilt: Das gesuchte Rechteck ist ein Quadrat mit der Seitenlänge ​1 _ 2 .​ 3.114 Welches unter allen einem Kreis vom Radius r eingeschriebenen Rechtecken hat den größten Flächeninhalt? LÖSUNG • H auptbedingung: ​A ​(x, y) ​= x · y​ • N ebenbedingung: ​x​2 ​+ ​y ​2 ​= 4 ​r​2 ​ É y = ​� _______ – ​x ​ 2 ​+ 4 ​r​2 ​ ​(da y º 0)​ • Z ielfunktion A: ​A ​(x) ​= x ​� _______ – x​ ​ 2 ​+ 4 r​ ​2 ​ • Weil stets ​A ​(x) ​º 0​ist, dürfen wir ​A ​(x) ​quadrieren. v ereinfachte Zielfunktion ​‾A : ​ ​‾A ​(x) ​= ​x ​2 ​· ​(– x​ ​2 ​+ 4 r​ ​2​) ​= – x​ ​4 ​+ 4 r​ ​2 ​x ​2 ​ ​(0ªxª2r) ​ ​‾A ’​ ​(x) ​= –4​x​3 ​+ 8 r​ ​2 ​x = 0 É 4 x · ​(– x​ ​2 ​+ 2 r​ ​2​) ​= 0 É x = 0 = x = r ​� __ 2 ​ ​‾A ​ (0) ​= 0,​ ​‾A ​(r ​� __ 2 ​) ​= 4 r​ ​4​, ​‾A ​(2 r) ​= 0 ​ Daher ist x​ = r ​� __ 2​eine globale Maximumstelle von ​‾A​und damit auch von A. • Aus der Nebenbedingung ergibt sich: y​ = ​� ________ – 2 r​ ​ 2 ​+ 4 r​ ​2 ​ = r ​� __ 2.​ Daher gilt: Das gesuchte Rechteck ist ein Quadrat mit der Seitenlänge r​ ​� __ 2 .​ x y x y 2r Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==