Killinger Literaturkunde, Schülerband

188 Gib zehntausend Taler dir Alle Jahr, bleibst du bei mir. JUGEND: Nein, nein, nein, nein! Brüderlein fein, Brüderlein fein, Sag mir nur, was fällt dir ein? Geld kann vieles in der Welt, Jugend kauft man nicht ums Geld. Drum, Brüderlein fein, Brüderlein fein, s’ muss geschieden sein. Beide JUGEND: Brüderlein, bald, Brüderlein, bald Flieh ich fort von dir. WURZEL: Brüderlein, halt, Brüderlein, halt, Geh nur nicht von mir. Unter dem Ritornell1 tanzt die Jugend und ihr Gefolge. JUGEND: Brüderlein fein, Brüderlein fein, Wirst mir wohl recht gram jetzt sein? Hast für mich wohl keinen Sinn, Wenn ich nicht mehr bei dir bin? Brüderlein fein, Brüderlein fein, Musst nicht gram mir sein! WURZEL: Brüderlein fein, Brüderlein fein, Du wirst doch ein Spitzbub sein! Willst du nicht mit mir bestehn, Nun, so kannst zum Teuxel gehn! JUGEND: Nein, nein, nein, nein, Brüderlein fein, Brüderlein fein, Zärtlich muss geschieden sein. Denk manchmal an mich zurück, Schimpf nicht auf der Jugend Glück! Drum, Brüderlein fein, Brüderlein fein, Schlag zum Abschied ein! BEIDE: Brüderlein fein, Brüderlein fein, Schlag zum Abschied ein! Umarmen sich. Die Jugend tanzt ab, ihr Gefolge nach. 5. Untersuchen Sie, wie Raimund Allegorien benü tzt: • Stellen Sie den Kunstgriff dar, mit dem Raimund Wurzels Altern darstellt. • Erklä ren Sie, warum Wurzel die Situation zunä chst missversteht. • Erlä utern Sie die Wirkung, die Raimund mit dieser Darstellung erreicht. 100 105 110 1 Ritornell: Kehrreim, Wiederholung 115 120 125 130 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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