DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR NACH 1945 301 20. Diskutieren Sie Sprache und Inhalt dieses Textes: • Beschreiben Sie, welche geometrische Grundfigur dargestellt wird. • Erlä utern Sie, welche Rolle hier die Wiederholung spielt. • Stellen Sie Vermutungen an, warum die letzte Zeile fehlt. • Kommentieren Sie, welche Aussage mit dem Text getroffen wird. 21. Verfassen Sie einen ähnlichen Text wie die beiden Gedichte von Eugen Gomringer: • Wählen Sie zunächst ein Thema, das Sie behandeln möchten, z.B. Gefühle von Zuneigung und Ablehnung, Freud und Leid. • Überlegen Sie, welches grafische Muster die Aussage Ihres Textes unterstützen könnte. • Schreiben Sie den Text in dem von Ihnen gewählten Layout. • Zeigen Sie Ihren Text in der Klasse vor und kommentieren Sie Ihre Vorgangsweise und Ihre Intention. Die Wiener Gruppe Um 1954 formierte sich um Hans Carl Artmann (1921 – 2000) eine lose Schriftstellergruppe im Umfeld des Art Club, eines Szene-Lokals in Wien. Neben Artmann waren die wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter dieser Gruppierung Friedrich Achleitner (1930 – 2019), Konrad Bayer (1932 – 1964), Elfriede Gerstl (1932 – 2009) und Gerhard Rühm (geb. 1930). Auch Ernst Jandl (1925 – 2000) und Friederike Mayröcker (1924 – 2021) pflegten Kontakt zu dieser Autorengruppe. Sie nahmen Einflüsse aus der Barockzeit, des Dadaismus und des Surrealismus auf, beschäftigten sich mit lautmalerischen Sprachgebilden und visueller Lyrik. Der Dialekt wurde vielfach zur bevorzugten Sprachform. Aus einer überraschenden Verbindung der Wiener Vorstadtsprache mit dem Surrealismus ist die Sammlung med ana schwoazzn dintn, gedichta r aus bradnsee (1958) von H. C. Artmann entstanden. Die Gedichte erwecken eine Welt zu poetischem Leben, die noch keine Dichterin bzw. kein Dichter vorher entdeckt hat, und begründen eine neue Periode der Dialektdichtung: Nicht mehr die ländlichgesunde Idylle wird besungen, sondern das Ur-Komische und zugleich Makabre, das Abgründige der menschlichen Existenz und zugleich vordergründig Reale. So entstand der „schwarze Humor“. H. C. Artmann: drei gedichta fia d moni (1958) gima dei haund das e glaub i hoed a glans woedfogal en da mein - a nochtegoe.. gima dein odn das e s ned fagis jezt en winta wia de luft is en schbedn abrü .. gima dein mund das e s gschbia wie s am is waun am a rosn unta d aung foed oes s a blinda … 22. Lesen Sie dieses Gedicht laut vor und klären Sie mögliche Missverständnisse, die sich aus der Transkription der Sprache ergeben. 23. Erörtern Sie folgende Aspekte des Textes: • Fassen Sie die Aussage des Gedichtes zusammen. • Erlä utern Sie, mit welchen Kunstgriffen der Autor in diesem Text arbeitet. • Kommentieren Sie die Wirkung, die die Sprache dieses Gedichtes erzielt. Dialektdichtung 2 4 6 8 10 12 14 16 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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