EPOCHENÜBERBLICK 387 DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR NACH 1945 GESCHICHTE GESELLSCHAFT/WIRTSCHAFT ARCHITEKTUR/MALEREI 1945 Gründung der Zweiten Republik. Wiederaufbau Mitteleuropas, der im Wirtschaftswunder gipfelt. Spaltung in östliche und westliche Einflusssphäre (Kalter Krieg). 1949 Gründung zweier deutscher Staaten (BRD und DDR). Die Supermächte versuchen lokale Kriege und eigene Gegensätze durch Verhandlungen beizulegen (Krisenmanagement). Friede durch Angst vor dem Atomkrieg. 1989 Fall des Eisernen Vorhangs. Umbruch in den osteuropäischen Staaten. Die kommunistischen Diktaturen werden gestürzt. Ende des Kalten Krieges. 3. Oktober 1990 Herstellung der Einheit Deutschlands (Wiedervereinigung). 1995 Österreich ist Mitglied der Europäischen Union. 2001 Anschlag auf das World Trade Center löst den Krieg der USA gegen den Terrorismus in der Welt aus. 2004 und 2007 Erweiterung der EU um mittel- und osteuropäische Länder. 2013 Beitritt Kroatiens. 2010 Arabischer Frühling: Massenproteste in einigen Staaten der arabischen Welt (z.B. Tunesien, Ägypten, Libyen, Marokko, Syrien) gegen die dort herrschenden autoritären Regime und die sozialen und politischen Strukturen, die jedoch in Syrien einerseits zu einem Bürgerkrieg, andererseits im Irak und in Syrien zur Entstehung des Islamischen Staates führten, der schließlich durch internationale Interventionen zurückgedrängt werden konnte. Die Hoffnung der Menschen auf mehr Demokratie wird dadurch jedoch wieder beschnitten. 2015 Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten und Afghanistan sowie aus Afrika führte zu einer Migrationskrise in Europa. 2021 NATO Abzug aus Afghanistan und Machtübernahme durch fundamentalistische Taliban. 2022 Krieg in der Ukraine: Im Februar marschieren russische Truppen in der Ukraine ein und lösen damit massive Zerstörungen im Land und wirtschaftliche Verwerfungen durch das Wirtschaftsembargo der westlichen Staaten aus (Erdöl- und Erdgaskrise). Nach 1945 Entwicklung einer pluralistischen Gesellschaft, aus der sich eine Wohlstandsschicht und die neue Klasse der Funktionäre heraushebt. Die Leistung ist für den sozialen Status entscheidend. Die Emanzipation der Frau macht große Fortschritte. Versuche einer autoritätslosen Erziehung scheitern weitgehend. 1968 Studentenunruhen in Paris und Mitteleuropa. Neomarxismus der Frankfurter Schule (Theodor W. Adorno). Kleinere linksradikale Gruppen (wie die Rote Armee Fraktion RAF) versuchen gewaltsame Veränderungen der Gesellschaft durch Terrorismus und lösen eine heftige Reaktion des Staates aus. Parteienverdrossenheit. Radikale populistische Gruppierungen benützen die Themen Migration und Asyl für ihre politischen Ziele. Globalisierung der Wirtschaft. Die weltweiten Konzerne beherrschen den Markt. Der Abstand zwischen Wohlstandsländern und Dritter Welt wird immer größer. Globalisierung der Kultur. Weltweite Verfügbarkeit von Elementen aus allen Kulturen (z. B. Musik, Gastronomie, Film und Fernsehen). Hier steht die westliche Dominanz, vor allem der USA, in der Kritik. Globalisierung der Sprache. Dominanz der Wirtschaftssprache Englisch. Globalisierung der Politik. Globale Kooperation. Zunahme von internationalen Organisationen (staatlich und nicht-staatlich), Zunahme von internationalen Vereinbarungen, Zunahme einer internationalen Öffentlichkeit (mediale Berichterstattung). Globalisierung der Umweltprobleme. Ressourcenverbrauch (ökologischer Fußabdruck) und Umweltbelastung (z. B. Klimawandel). Die Bewegung „Fridays for Future“ lenkt seit 2018 die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise, die durch die Folgen des UkraineKrieges verstärkt wahrgenommen wird. 2020 und in den Folgejahren bringt die Covid-19-Pandemie weltweit bestehende gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen an den Rand des Zusammenbruchs. Klassische Moderne (Pablo Picasso). Moderne Monumental-Architektur (Le Corbusier) Stahlbetonbau. Objektkunst (u. a. Pablo Picasso). Pop-Art (Andy Warhol, Richard Hamilton, David Hockney, Jasper Johns, Roy Lichtenstein). Gebrauchskunst (Plakate). Naive Malerei. Wiener phantastischer Realismus (Arik Brauer, Wolfgang Hutter, Rudolf Hausner, Ernst Fuchs). Postmoderne Architektur löst den Funktionalismus ab (Roland Rainer, Hans Hollein, Clemens Holzmeister, Gustav Peichl, Raimund Abraham). Aktionskunst (Hermann Nitsch, Schüttbilder; Günter Brus, Otto Muehl). International anerkannte bildende Künstlerinnen und Künstler aus Österreich: Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Franz West, Erwin Wurm, Ernst Fuchs, Christian Ludwig Attersee, Adolf Frohner, Alfred Hrdlicka, Max Weiler, Fritz Wotruba, Gottfried Helnwein, Valie Export, Bruno Gironcoli, Friedensreich Hunderwasser, Kiki Kogelnik, Inge Morath. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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