436 um die Inhalte zusätzlichen Publikumsschichten zugänglich zu machen, so auch die Romane von Thomas Bernhard mit Illustrationen von Lukas Kummer. Während man Bücher und Zeitungen bis in die 1980er Jahre in traditioneller Drucktechnik (Hochdruck) erzeugte, wurden danach vermehrt andere, billigere und schnellere Drucktechniken (Offset-Druck) eingesetzt. Die Verwendung des Computers bei der Vorlagenerstellung erleichterte die Produktion, zugleich wurde nahezu jedermann die Möglichkeit zuteil, selbst publizistisch tätig zu sein. Die Manuskripte und die Druckvorstufe werden heute nahezu ausschließlich am Computer erstellt (Desktop-Publishing). Damit gestaltet sich der Arbeitsablauf flexibler und Zeit wird eingespart. Bücher, deren Copyright bereits verfallen ist (in Österreich 70 Jahre nach dem Tod der Urheberin bzw. des Urhebers), werden seit den 1980er Jahren in leicht herstellbaren, billigen Ausgaben in hohen Stückzahlen und zu besonders günstigen Preisen auf den Markt gebracht. Mit der Popularisierung des Internets und den damit verbundenen Möglichkeiten des einfachen Zugangs und der weltweiten Verbreitung hat sich auch der Fokus der Buchproduktion in diese Richtung verlagert. Einerseits kaufen viele heutzutage traditionelle Bücher über Online-Shops, andererseits hat die Entwicklung des E-Books und seine Verbreitung über das Internet den Zugang zu neuen Leserschichten eröffnet, die diese Werke am Computer, mit Apps auf diversen mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets oder mit Hilfe von speziellen Lesegeräten, so genannten E-Book-Readern, konsumieren. Im Gegensatz zu Computern oder Tablets, die mit einem hintergrundbeleuchteten Bildschirm ausgestattet sind, basieren viele E-Book-Reader auf der E-Paper-Technologie. Mit dieser wird versucht, das Aussehen von Tinte auf Papier nachzubilden. Durch die statische Anzeige weisen E-Paper-Displays kein Flimmern auf, zudem ist der Text sowohl bei normalem Raumlicht als auch in hellem Sonnenschein lesbar. E-Books stellen meist auch eine Lesezeichenfunktion, eine Kommentarmöglichkeit und ein Wörterbuch zur Verfügung und erleichtern damit den persönlichen Zugang zu einem Werk. Mit der weiteren Verbreitung von E-Books und E-Readern haben auch neue digitale Verleihsysteme Einzug gehalten, über die Leserinnen und Leser digitale Bücher entleihen können. Einerseits bieten öffentliche Bibliotheken und Büchereien solche Verleihsysteme an, die so genannte Onleihe. Zwar kann ein E-Book auf Grund seiner digitalen Beschaffenheit theoretisch unzählig oft gleichzeitig geöffnet und gelesen werden, allerdings wird ein E-Book aus lizenzrechtlichen Gründen in der Onleihe einem physischen Buch gleichgestellt, das zu einem bestimmten Zeitpunkt auch nur von einer Person gelesen werden kann. So müssen Leserinnen und Leser bei beliebten E-Books in der Onleihe oft Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn das Buch, das sie sich ausleihen möchten, gerade von einer anderen Person entliehen wurde. Dafür sind bei der Onleihe aber auch nur geringe oder teilweise auch gar keine Leihgebühren zu bezahlen. Auch bei privaten Anbietern und Vertriebsplattformen von E-Books können oft digitale Bücher entliehen werden. Gegen eine monatliche Gebühr (die so genannte Flat Rate) wird der unbegrenzte Zugang auf das Bucharchiv der eigenen Plattform oder Teile daraus gewährt. Normalerweise müssen Leserinnen und Leser bei solchen Vertriebsplattformen nicht darauf warten, dass ein Buch zurückgeDesktop-Publishing Nachhaltig- und Bequemlichkeit sind zwei der Vorteile eines E-Readers. Internet Digitale Verleihsysteme von Büchern Cover von Art Spiegelmans Maus. Die Geschichte eines Überlebenden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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