Anwendungsbereich 1: Demokratie in der Zwischenkriegszeit 11 M5 Holzsammler im Wienerwald (Foto 1919) M6 Wie entsteht Inflation? (Kronberger-Schmid / Pichler, 2024) Wirtschaftliche Schwierigkeiten Ist das kleine Österreich lebensfähig? Der Friedensvertrag forderte vom Kleinstaat Österreich hohe Reparationsforderungen* der Siegermächte. Das war schwierig: Industrie und Kohlevorkommen lagen vowiegend in der Tschechoslowakei, Anbaugebiete für landwirtschaftliche Produkte wie zB Getreide in Ungarn. Die Menschen hungerten, Rohstoffe fehlten. Schwarzhandel*, Arbeitslosigkeit und Inflation* nahmen zu. Österreich brauchte die Hilfe des Auslandes. Inflation verhindert Wirtschaftsaufschwung Schon während des Krieges wurden Lebensmittel und andere Waren immer knapper und deshalb teurer. Die Löhne wurden nicht im selben Ausmaß erhöht. Der Staat finanzierte seine Ausgaben durch vermehrtes Gelddrucken. Das erhöhte die Inflation und führte zu Hyperinflation*. Nach Kriegsende stiegen die Preise von Tag zu Tag. Löhne wurden daher täglich ausbezahlt. Die Menschen gingen am Abend mit dem Geld sofort einkaufen, denn am nächsten Tag war es viel weniger wert. Es kam zu Plünderungen und Hungerdemonstrationen. Geld für Modernisierungen von Betrieben, um die Produktion zu steigern, fehlte. Ein Geldbetrag, mit dem man 1914 noch ein Haus kaufen konnte, reichte 1922 gerade noch für ein Mittagessen. M7 Zeitungsinserat 1921 Q Ein Kriegsinvalider, derzeit arbeitslos, Vater eines sechs Monate alten Mädchens, bittet edelgesinnte Wohltäter um gütige Überlassung eines Kinderwagens. Durch gänzliche Mittellosigkeit nicht in der Lage, sich einen solchen zu verschaffen, appelliert er an die Güte wohltätiger Menschen. Johann Wogo, 5. Bezirk, Bräuhausgasse 31 (nach: Neue Freie Presse, 24.1.1921) 1918 1922 Völkerbundanleihe Der Völkerbund gewährte 1922 der österreichischen Regierung finanzielle Unterstützung in Form von Anleihen. So konnten der Staatshaushalt geordnet und die Inflation beendet werden. An die Anleihen waren Bedingungen geknüpft: keine Vereinigung mit dem Deutschen Reich, sparen bei den Staatsausgaben und ausländische Kontrolle der Finanzen. 1 Fasse M1 zusammen. Erläutere, wie sich Kaiser Karl selbst darstellte. (HMK II) 2 Beschreibe M2. Erkläre den Begriff „Mittelstand“. Formuliere die Forderungen in eigenen Worten. Analysiere anhand des Plakattextes die Ziele der Bürgerlich-Demokratischen Partei. Begründe, warum heute auf Wahlplakaten weniger Text zu finden ist. (Tipp: Wo befinden sich Plakate?) (PMK III) 3 Interpretiere M3. Recherchiere, wer mit „König Peter“ gemeint ist. (PMK III) 4 Beschreibe M4. Erläutere die Situation der Heimkehrer. (HMK II) 5 Beschreibe M5. Überprüfe mithilfe des Schulbuchtextes, warum die Menschen Holz sammeln mussten. (HOK III) 6 Erkläre mithilfe von M6, wie Inflation entsteht. (PSK II) 7 Rekonstruiere anhand von M7 die Lage des jungen Vaters. Erkläre, was man daraus, dass er Namen und Adresse nennt, über die Situation vieler Menschen in Österreich ablesen kann. (HOK III) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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