Zeitbilder 2, Schulbuch

134 Sich engagieren M1 Frauenwahlrecht (Karikatur, Erl, 17.1.2019) M4 Frauentag: Gleichberechtigung (Karikatur, Schwarwel, 7.3.2018) Für die Gleichstellung der Frauen Bürgerbewegungen Menschen schließen sich zusammen, um auf ihre Anliegen gemeinsam aufmerksam zu machen. Sie protestieren gegen ein Gesetz ihrer Regierung, eine Vorgangsweise eines Konzerns oder gegen soziale Missstände. Oft werden sie dabei von NGOs unterstützt. Frauenbewegung Seit Ende des 19. Jh. wurden Menschen, meist Frauen, für Frauenrechte aktiv. Anfangs strebten sie vor allem das Wahlrecht für Frauen an. Seit 1918 dürfen Österreicherinnen wählen. In den letzten 100 Jahren bekamen die Frauen mehr Rechte, heute sind sie den Männern rechtlich gleichgestellt. Gleichberechtigung im Alltag ist aber auch heute noch nicht selbstverständlich. Noch immer bekommen zB Männer oft für die gleiche Arbeit mehr Gehalt als Frauen (= Einkommensschere). „Ganze Männer machen halbe-halbe“ Unter diesem Motto wollte das österreichische Frauenministerium in den 1990-er Jahren Männer dazu bewegen, im Haushalt gleich viel zu tun wie ihre Frauen. M2 Spanische Ministerin greift zu drastischen Maßnahmen Q „Halbe-halbe“ im Haushalt wurde bereits Ende der 1990-er Jahre groß beworben. Bei einer Umfrage in Spanien gaben 45,9% der befragten Frauen an, dass sie die meisten Aufgaben im Haushalt übernehmen. Das spanische Gleichstellungsministerium hat kürzlich ankündigt, eine kostenlose App zu entwickeln, die aufzeichnet, wie viel Zeit jedes Haushalts- oder Familienmitglied mit häuslichen Aufgaben verbringt. Zum Beispiel ist der Abwasch eine offensichtliche Aufgabe, die in die App eingegeben werden kann, aber davor muss jemand Zutaten einkaufen, planen, was an diesem Tag gegessen werden soll, und dann die Mahlzeit zubereiten. „All diese Aufgaben fallen fast immer auf Frauen“, so die Ministerin. Kritikern der App richtete sie aus: „Alle, die sich über die HausarbeitsApp aufregen, sind nur beleidigt, dass sie anfangen müssen, ihren Teil zu Hause beizutragen“. (nach: heute, 24.5.2023) M3 Wie „Halbe-Halbe“ funktionieren kann D Selbstverständlichkeit von Karenz und Teilzeit auch für Väter Kinderbetreuungseinrichtungen, die den Bedürfnissen von Eltern und Kindern gerecht werden finanzielle Voraussetzungen, um eine gleichberechtigte Verteilung der Kinderbetreuung (zB Väterkarenz) zu ermöglichen Vertrauen, dass das Kind in einer Kinderbetreuung gut aufgehoben ist engagierte Männer, die „Vereinbarkeit“ zu ihrem Thema machen und nicht nur einzelne Aufgaben, sondern Verantwortung übernehmen Frauen, die bereit sind, Verantwortung an ihre Partner abzugeben und ihnen die Freiheit lassen, Dinge „auf ihre Weise“ zu gestalten Entschlossenheit, sich für die Familie zu engagieren, auch wenn es Arbeitgeber bzw. Umfeld ablehnen oder der Mann mehr verdient als die Frau (nach: Informationsdienst des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Heft 8, 2005) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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