Die Aufgabenstellungen sind so konzipiert, dass jeweils spezifische Sprechkompetenzen geschult werden. Durch den Sachbezug vieler Wochenthemen werden die Kinder häufig angeregt, sich sachbezogen zu äußern, über Beobachtungen zu berichten, Vorgänge zu beschreiben oder Wesentliches zu erfassen und genau wiederzugeben. Sie werden aber auch aufgefordert, Vermutungen zu äußern, Fragen zu stellen, Informationen zu sammeln, zu ordnen, weiterzugeben, anderen etwas zu erklären. Auch für das normbezogene Sprechen (standardsprachliche Muster üben, deutlich sprechen) bietet das Sprachbuch eine Fülle von Übungsmöglichkeiten. Obwohl sich die „Texte“ des mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauchs unterscheiden, schafft Sprechen wichtige Grundlagen für das Verfassen von Texten. Daher nehmen im Sprachbuch Aufgabenstellungen zum Erzählen breiten Raum ein. Im Unterricht ist es sinnvoll, verlässliche Erzählzeiten einzuführen, um den Kindern Gelegenheit zum Erzählen und vor allem auch zum Zuhören zu geben. Das Mitteilungsbedürfnis der Kinder dieses Alters ist sehr groß. Ihre Bereitschaft und Fähigkeit, anderen aufmerksam zuzuhören und sie ausreden zu lassen, bedarf meist geduldiger Lernarbeit. Auf einige wichtige Aufgabenfelder beim Hören, Sprechen und Miteinander-Reden soll im Folgenden näher eingegangen werden: Erzählen und Zuhören Die Klasse als Erzählraum Zunächst ist es auch für die Alltagspraxis hilfreich, zwei Arten des Erzählens zu unterscheiden: Erzählen 1 („authentische Erzählungen“, erlebte Geschichten) Anderen erzählen, wie etwas gewesen ist, Zuhörerinnen und Zuhörer an einer Wirklichkeitserfahrung teilhaben lassen, freies Erzählen im Morgenkreis … Erzählen 2 („fiktionale Erzählungen“, erfundene Geschichten) Anderen etwas erzählen, etwas „zum Besten geben“, Fantasiegeschichten, nacherzählte Märchen, … Erzählen und Zuhören sind Grundkompetenzen, die Kinder in die Schule mitbringen. Diese Fähigkeiten sollen in der Schule weiter ausgebaut und gefördert werden. Es ist ein pädagogisches Paradoxon, dass Zuhören zwar am häufigsten von allen Sprachfertigkeiten verlangt wird, aber am wenigsten Zeit dafür aufgewendet wird, es bewusst zu schulen. Die Fähigkeit zum Zuhören (als aktives Sprachverhalten) wird meist vorausgesetzt. Dabei ist die Zuhörkompetenz, ähnlich wie die Lesekompetenz, ein wesentlicher Faktor für Schulerfolg. Häufige Fehler der Kinder beim Zuhören • Es wird dem Sprechenden keine ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt. • Das Kind denkt schon an die eigene Antwort, statt aufmerksam zuzuhören. • Das Kind hört auf Details, anstatt die wesentliche Mitteilung oder den ganzen Sinn zu erfassen. • Durch ungenaues Zuhören entstehen Missverständnisse. Was können wir mit Zuhörförderung erreichen? • Konzentration und Aufmerksamkeit schulen, • für das eigene Gehör und für die akustische Qualität der Umwelt sensibilisieren, • die Entwicklung sprachlicher Kompetenz unterstützen, • die Kontaktfreudigkeit der Kinder fördern, Häuser und Wohnungen Besprecht, wie unterschiedlich Menschen wohnen. Erklärt, was ihr auf den Bildern seht. 1 Überlegt im Gesprächskreis, worauf manche Menschen in ihren Wohnungen verzichten müssen – auch bei uns in Österreich. 2 Häuser können schützen 3 Verschiedene Dächer 4 Tunwörter ordnen 1 Tunwörter können ihre 2 Tunwörter bauen 3 (Zu-)Hören und Sprechen LP Zuhörerbezogen Sprech- und Sprachformen im Gespräch anwenden; Einnehmen eines Perspektivenwechsels und sprachlich angemessenes Verbalisieren. ZFK Identität und Diversität Themen Politische Bildung; Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher/innenbildung Kälte • Hitze • Regen • Schnee • Hagel • Gefahr Ein Haus schützt vor Kälte. … Häuser und Wohnungen bieten Schutz vor … . EÛiÛn DÍaåcÅh, ‚dåa˜s ⁄mÛiñt Zºîeå+eÅlÛn ‚+eåëeåcÅkñt ⁄i˜s>t, ⁄i˜s>t ™eÛiÛn Zºîeå+eÅlådåaåcÅh. EÛiÛn DÍaåcÅh, ‚dåa˜s ... Ziegel • Stroh • Glas • Blech • Holz • Gras • Schindel 26 BUCH_001_080.indb 26 13.11.24 13:01 23
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