• Nach dem Tod Cromwells kehrte England zur Monarchie zurück. Um die Gefahr eines katholischen Herrscherhauses abzuwenden, rief das Parlament Wilhelm von Oranien zum König aus. Jakob II. floh ohne Kampf (Glorreiche Revolution, siehe Grundbegriffe). Österreich: Vergrößerung der habsburgischen Hausmacht • Maximilian heiratete 1477 Maria, die Erbin Burgunds, zu dem auch die reichen Gebiete des heutigen Belgien und Holland gehörten. • Im Römischen Reich wollte Maximilian I. mit einem „ewigen Landfrieden“ (1495) das Fehdewesen beseitigen, scheiterte jedoch. • Maximilians Sohn Philipp heiratete 1496 die spanische Prinzessin Johanna. Er wurde König von Spanien und dessen Kolonien in Amerika. • Maximilians Enkelkinder Ferdinand und Maria heirateten die ungarisch-böhmischen Königskinder Anna und Ludwig. Als Ludwig II. 1526 in der Schlacht bei Mohács gegen die Osmanen fiel, übernahm Ferdinand I. die Herrschaft in Ungarn und Böhmen. • Karl V. (1519–1556) erbte ein „Reich, in dem die Sonne nicht unterging“. Er teilte seine Länder und übertrug seinem Bruder Ferdinand Österreich, Böhmen und Ungarn. Seither gab es eine spanische und eine österreichische Linie der Habsburger. • Im Spätmittelalter eroberten die Osmanen den Balkan, Konstantinopel und große Teile Ungarns. Daraufhin zogen sie bis nach Wien, das sie 1529 zum ersten Mal erfolglos belagerten. Der Aufstieg zur Großmacht • 1683 wurde Wien zum zweiten Mal von den Osmanen belagert. Das kaiserliche Heer besiegte zusammen mit polnischen Truppen und Einheiten aus dem Heiligen Römischen Reich unter der Führung von König Sobieski und Herzog Karl von Lothringen die Osmanen. • Im Zuge der österreichischen Gegenoffensive eroberten österreichische Heere Ungarn von den Osmanen zurück. Prinz Eugen besiegte die Osmanen in mehreren Schlachten und eroberte Belgrad. Durch den Frieden von Passarowitz (1718) erreichte Österreich die größte territoriale Ausdehnung seiner Geschichte. • Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) verlor Habsburg Spanien, gewann aber Belgien und Gebiete in Italien dazu. Maria Theresia • Karl VI. erließ die „Pragmatische Sanktion“: Die österreichischen Erbländer wurden darin für unteilbar erklärt; weiters war weibliche Erbfolge vorgesehen. Der Kaiser konnte bei vielen Staaten die Anerkennung dieses Dokuments erreichen. • Dennoch musste die Tochter Karls VI., Maria Theresia, um ihr Erbe kämpfen: im Österreichischen Erbfolgekrieg vor allem gegen Bayern und Frankreich sowie in den Kriegen gegen Preußen um Schlesien. Mit ungarischer Hilfe konnte sich Maria Theresia behaupten, Schlesien ging jedoch verloren. Absolutismus (lat. absolutus: losgelöst): Regierungsform im 17. und 18. Jh., verbreitet in ganz Europa. Absolutistische Herrscher strebten nach möglichst uneingeschränkter Macht in ihrem Staat. Dies führte häufig zu Konflikten mit Ständen und dem Adel. In einer prunkvollen Hofhaltung inszenierte sich der Herrscher zum Mittelpunkt von Staat und Gesellschaft. Vorbild für viele europäische Herrscher wurde der französische König Ludwig XIV. Frühkapitalismus Bezeichnung für eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform am Beginn der Neuzeit, die durch zunehmenden Fernhandel, Geldwirtschaft und Bankwesen sowie relativ einfache Produktionsformen gekennzeichnet ist. Gegenreformation Darunter versteht man die z. T. gewaltsame Reaktion der katholischen Kirche auf die protestantische Lehre, basierend auf den Beschlüssen des Konzils von Trient. Glorreiche Revolution Unblutiger Umsturz in England 1688/1689; König Jakob II. ging ins französische Exil. Der neue König musste die Rechte des Parlaments in der „Bill of Rights“ anerkennen. Diese Aufteilung der Macht zwischen Parlament und König begründet die Herrschaftsform der „Parlamentarischen Monarchie“. Humanismus (lat. humanus: menschlich): Bezeichnung für jene geistige Bewegung des 14. bis 16. Jh., die sich an der antiken Philosophie und Literatur orientierte und die Werte und Würde des Menschen in den Vordergrund rückte. Die Humanisten beschäftigten sich besonders mit klassischem Latein und Griechisch, mit Philosophie und Rhetorik. Merkantilismus (lat. mercari: Handel treiben): Erste staatlich gelenkte Wirtschaftsform der Neuzeit. Der große Geldbedarf der absolutistischen Herrscher führte zu wirtschaftspolitischen Maßnahmen (Erhöhung der Produktivität, Exportwirtschaft, Ausbau der Infrastruktur, Einfuhrverbot von Fertigwaren aus dem Ausland, billige Rohstoffe aus den Kolonien, eine strenge Zollpolitik, Manufakturen). Reformation Von Martin Luther ausgelöste kirchliche Erneuerungsbewegung (1517), die jedoch zur Spaltung des Christentums in verschiedene Konfessionen führte. Grundbegriffe Die frühe Neuzeit – Europa im Wandel 51 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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