Philipp I. (der Schöne): 1478–1506; der einzige Sohn Maximilians I. heiratete Johanna die Wahnsinnige und wurde damit spanischer König. Philipp II.: um 382–336 v. Chr. (ermordet); König von Makedonien, Vater Alexanders des Großen; eroberte 338 Griechenland. Pilgerväter: erste puritanische Ansiedler in Neuengland, die 1620 auf der Mayflower den Atlantik überquerten. Sie gründeten Plymouth. Ihre Nachkommen bilden eine einflussreiche Gruppe der amerikanischen Führungsschicht. Pionier: für technische Aufgaben (z.B. Brückenbau, Sprengungen) ausgebildeter Soldat. Platon: 427–347 v. Chr.; bedeutender griechischer Philosoph, dessen Ideenlehre viele Philosophen der Neuzeit beeinflusste. Plutarch: ca. 46–ca. 120; griechischer Schriftsteller, der Lebensbeschreibungen großer Griechen und Römer verfasste (z.B. von Solon, Perikles, Cato, Tiberius Gracchus, Caesar usw.). Pompeius: 106–48 v. Chr.; römischer Politiker u. Feldherr; unterlag 48 v. Chr. seinem Gegenspieler Caesar und wurde auf der anschließenden Flucht ermordet. Pompeius Trogus: zur Zeit des Augustus lebender römischer Schriftsteller keltischer Abstammung. Seine nur auszugsweise erhaltene Universalgeschichte in 44 Büchern reicht von den Assyrern bis zur seiner Zeit. Presbyterianer: Angehörige der evangelisch-reformierten Kirche in England und den USA, die die bischöfliche Leitung der anglikanischen Kirche ablehnen und ihre Gemeinde durch gewählte Geistliche verwalten lassen. Primat: Vorrang; Primat des Papstes: Vorrang des Bischofs von Rom als Nachfolger des Apostels Petrus vor allen übrigen Bischöfen in der römisch-katholischen Kirche. Proudhon, Pierre: 1809–1865; der französische Frühsozialist stammte aus dem Handwerksstand. 1848 war er Mitglied der Nationalversammlung. Er plante die Errichtung einer auf Tauschhandel basierenden Wirtschaftsordnung. Proudhon war einer der Begründer des Anarchismus. Ptolemaios I. Soter: General Alexanders des Großen; beherrschte als erster Ptolemäer-König von 323 – 284 v. Chr. Ägypten. Puritaner: Anhänger der streng calvinistischen Richtung der englisch protestantischen Kirche, die für den Einzelnen ein sittenstrenges Leben forderte. Pythagoras: 6. Jh. v. Chr.; bedeutender griechischer Philosoph und Mathematiker von der Insel Samos. Quäker (= „Zitterer“): religiöse Gemeinschaft, die sich selbst „Society of friends“ nennt; v.a. in Großbritannien und den USA; sie lehren eine über jeden Menschen kommende Erleuchtung als Quelle der Gotteserkenntnis, wobei sie v.a. das organisierte Kirchentum, die Sakramente, den Eid und den Kriegsdienst ablehnen. Die Quäker wurden Mitte des 17. Jh. von George Fox in England gegründet; bedeutende Aktivitäten im Kampf gegen Sklaverei, zur Förderung des Weltfriedens, der Schulbildung sowie der Frauenrechte. 1947 Friedensnobelpreis. Quesnay, François: 1694–1774, französischer Nationalökonom, Leibarzt Ludwigs XV., Begründer des Physiokratismus. Sein „Tableau économique“ (1758) ist die erstmalige Darstellung des Wirtschaftskreislaufs. Weiteres Hauptwerk: „Allgemeine Grundsätze der wirtschaftlichen Regierung eines ackerbautreibenden Reiches“ (1758). Reichstag: regelmäßige Versammlung von Kaiser und Reichsständen, bei der alle wichtigen Reichsangelegenheiten (z. B. Reichskrieg, -steuern) entschieden wurden. Renner, Karl: 1870 (Untertannowitz/Mähren) – 1950 (Wien); sozialdemokratischer Politiker u. (gemäßigter) Vertreter des Austromarxismus. 1918–1920 Staatskanzler. 1919 unterzeichnete er den Staatsvertrag von Saint-Germain; 1930–1933 1. Präsident des Nationalrates; 1945 (entscheidender) Mitbegründer der 2. Republik und wieder Staatskanzler; 1945–1950 Bundespräsident. Ressel, Johann: 1793–1857; der Forstmann erfand u.a. auch die Schiffsschraube. Allerdings wurde diese Erfindung erst nach seinem Tod in England weiter genutzt und wirtschaftlich verwertet. Rhodes, Cecil: 1853–1902; britisch-südafrikanischer Kolonialpolitiker; erwarb sich seit 1878 im südlichen Afrika im Diamantengeschäft ein großes Vermögen. 1889 gründete er die „British South Africa Company“, die sich in den folgenden Jahren die Gebiete des 1895 nach Rhodes benannten Rhodesien aneignete. Richard II: 1367–1400; seit 1377 englischer König; wurde 1399 vom Parlament zur Abdankung gezwungen. Richelieu, Armand-Jean du Plessis, Herzog, Kardinal: 1585–1642; leitete unter Ludwig XIII. von 1624–1642 als Premierminister die Regierungsgeschäfte in Frankreich. Er stellte im Kampf gegen die Habsburger konfessionelle Bedenken in den Hintergrund und verbündete sich im Dreißigjährigen Krieg mit den Gegnern Spaniens und Österreichs. Er gilt als der Begründer der französischen Vormachtstellung in Europa im Zeitalter des Absolutismus. Rigaud, Hyacinthe: 1659–1743; französischer Porträtmaler; malte vor allem Mitglieder des Hofs in Versailles, Gelehrte und Künstler. Robert, Hubert: 1733–1808; französischer Maler. Malte vor allem Ruinenbilder, Pariser Motive und zeitgenössische Ereignisse. Robespierre, Maximilien: 1758–1794 (hingerichtet); französischer Politiker, Advokat. Romanow: russische Zarendynastie, die von 1613 bis zum Aussterben der männlichen (1730) bzw. weiblichen Linie (1762) das Land regierte. Der Name blieb jedoch durch den Zweig Romanow-Holstein-Gottorf erhalten, sodass der letzte Romanow, Nikolaus II., bis zur Russischen Revolution 1917 im Amt blieb. Romulus (Augustulus): geb. um 459; letzter weströmischer Kaiser; wurde 475 zum Kaiser erhoben und 476 von Odoaker abgesetzt und verbannt. Rousseau, Jean-Jacques: 1712–1778; französisch-schweizerischer Schriftsteller, Philosoph und Pädagoge der Aufklärung. Rudolf I.: 1218–1291. Der aus der Schweiz stammende Habsburger wurde 1273 zum deutschen König gewählt. Seine Hausmacht, die Herzogtümer Österreich und Steiermark, erkämpfte er sich gegen König Ottokar II. von Böhmen. Rudolf IV.: 1339–1365. Der Habsburger-Herzog erwarb 1363 die Grafschaft Tirol, gründete die Wiener Universität, ließ den Stephansdom ausbauen und wollte mit einer großen Fälschung (Privilegium Maius) die Macht seines Hauses gegenüber dem Reich ausbauen. Saint-Simon, Louis de Rouvroy, Herzog: 1675–1755; französischer Schriftsteller. Seine 21 Bände umfassenden „Mémoires sur le siècle de Louis XIV et de la Régence“ sind eine parteiisch-subjektive Chronik des Lebens am königlichen Hof in Versailles der Zeit von 1692 bis 1723. Säkularisierung: Ablösung und Befreiung des Denkens und Handelns aus der Vorherrschaft des Glaubens bzw. der Theologie und der Kirche. Sallust: 86–35 v. Chr.; römischer Historiker und Politiker. Zu seinen wichtigsten erhaltenen Werken gehören „Die Verschwörung des Catilina“ (Coniuratio Catilinae) und „Der Krieg gegen Jugurtha“ (Bellum Jugurthinum). Samo: um 625 – um 659 n. Chr.; Slawenfürst. Ein fränkischer Kaufmann, der von den Slawen zum König erhoben wurde. Nach seinem Tod zerfiel sein Reich. San Martin, José: 1778–1850; südamerikanischer Freiheitskämpfer gegen Spanien. Sansculotten: in der Französischen Revolution Spottname für Revolutionäre, die im Gegensatz zur aristokratischen Mode nicht Culotten (Kniehosen), sondern Pantalons (lange Hosen) trugen. Sansculotte wurde zum Ausdruck für Patriot und Republikaner. Sarazenen: der Name eines arab. Stammes; von den Byzantinern auf alle Araber übertragen. Schah: pers. „Herrscher“; Titel des iranischen Kaisers. Der letzte Schah (Reza Pahlewi) musste den Iran im Jahr 1979 verlassen und starb 1980 in Kairo. Scherbengericht: Gerichtsverfahren in Athen, mit dem die Tyrannis verhindert werden sollte. Die Namen der verdächtigen Politiker wurden auf Tonscherben geschrieben. Schisma: Kirchenspaltung, z.B. zwischen Ost- und Westkirche seit 1054. Schisma, abendländisches: die Papstwirren zwischen 1348 und 1417. Schönerer, Georg Ritter von: 1842–1921; maßgeblicher Führer der deutschnationalen Bewegung in der österr.-ung. Monarchie. Schopenhauer, Arthur: 1788–1860; bedeutender deutscher Philosoph. Entstammte einer Kaufmannsfamilie aus Danzig, studierte Naturwissenschaften und Philosophie. Er lebte ab 1831 in Frankfurt/M. als Privatgelehrter. Schubert, Franz: 1797–1828; österreichischer Komponist. Schwarz, Marie: 1852–1920; gehörte zu den ersten Frauen Österreichs, die den Kampf für das Frauenstimmrecht aufnahmen; Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des österreichischen Frauenstimmrechtskomitees. Schwarzenberg, Karl Philipp Fürst zu: 1771–1820; österreichischer Feldmarschall (seit 1812). In den Befreiungskriegen gegen Napoleon: Oberbefehlshaber der alliierten Truppen. Seleukiden: Name eines hellenistisches Königsgeschlechtes, abgeleitet vom Namen Seleukos. Seneca: ca. 4–65; Schriftsteller, Philosoph u. römischer Staatsmann. Er war Erzieher, später Berater von Kaiser Nero, auf dessen Befehl er Selbstmord beging. Bedeutendster Vertreter der stoischen Philosophie in der Kaiserzeit. Severin, hl.: angesehener Einsiedler; wahrscheinlich vornehmer römischer Abkunft, lebte bei Favianis (Mautern, NÖ) und starb dort 482; nach Neapel überführt und dort begraben. Siemens, Werner: 1816–1892; gründete 1847 mit seinem Partner Halske eine Telegrafenanstalt, die auch Tiefseekabel verlegte. 1866: Erfindung des Dynamos (Starkstromtechnik); erfand 1879 die erste elektrische Lokomotive, 1880 den ersten elektrischen Aufzug und 1881 die erste elektrische Straßenbahn. Die heutige Siemens AG geht auf dieses erste Unternehmen zurück. Sieyès, Emmanuel Joseph Graf, genannt Abbé Sieyès: 1748–1836; französischer Revolutionär und Staatsmann. Er schlug zunächst die geistliche Laufbahn ein. 1789 veröffentlichte er die Schrift „Qu’est-ce que le tiers état?“ (Was ist der dritte Stand?), in der er sich gegen jede Art von Standesprivilegien aussprach und den dritten Stand mit der Nation gleichsetzte. 1799 unterstützte er als Mitglied des Direktoriums den Staatsstreich Napoleons und wurde neben Pierre Roger Ducos und Napoleon dritter Konsul. Im Auftrag Napoleons arbeitete Sieyès eine neue Verfassung aus, die Napoleon jedoch weit gehend änderte; daraufhin trat Sieyès zurück. Nach Napoleons Sturz wurde Sieyès 1815 verbannt; 1830, nach der Julirevolution, kehrte er nach Paris zurück. Smith, Adam: 1723–1790, wurde mit seinen Thesen zum Begründer der klassischen Nationalökonomie. Sein Hauptwerk „Untersuchungen über Natur und Ursachen des Volkswohlstandes“ fand bald weite Verbreitung. Sokrates: 470–399 v. Chr.; griechischer Philosoph, der keine Schriften hinterließ. Wegen angeblicher Verführung der Jugend und Leugnung der Staatsgötter wurde er zum Tod durch Trinken des Schierlingsbechers verurteilt. Soliman II. der Prächtige: 1494–1566; ab 1520 Sultan des Osmanischen Reiches; einer der bedeutendsten Herrscher seiner Zeit, der sowohl als 300 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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