des etwa ab dem Jahr 2000 die „Sudan People’s Liberation Army“ einen Unabhängigkeitskrieg gegen die Regierung in Khartum. Im Jahr 2011 stimmte die Bevölkerung in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit des Südsudan. Das Land wurde unabhängig und als 193. Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen. Doch kurz danach führten verfeindete Machthaber den neuen Staat bis in die Gegenwart in immer wieder aufflammende Bürgerkriege. Dementsprechend gilt der Südsudan heute als einer der ärmsten Staaten der Welt und als „failed state“, als „gescheiterter Staat“. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Arbeite anhand der ersten Literaturstelle (Wolfrum) heraus, aus welchen Gründen politische Unabhängigkeit allein nicht ausreichen muss, um sich als Staat erfolgreich entwickeln zu können. Beziehe zur umfassenderen Sichtweise auch das Fallbeispiel (Süd-)Sudan mit ein. 2. Zähle die von Rödder in Literaturstelle 3 auf S. 122 genannten Krisenregionen auf. Arbeite heraus, welche Merkmale sie laut Rödder zu schwachen/fragilen Staaten machen. Beziehe auch die Informationen aus den Abbildungen und Bildunterschriften in diesem Kapitel mit ein. 3. Halte die von Scheen, dem Schulbuchtext und dem Foto von Lagos vorgestellten Perspektiven fest. Beurteile die Sachargumente und nimm dazu Stellung. Armenviertel in Lagos (Nigeria), im Hintergrund die Skyline des Finanzzentrums. Foto, 2005. bindungen längst Standard. Bislang allerdings sind es fast ausschließlich private chinesische Unternehmen, die diesen enormen Markt bedienen. (Scheen, Afrika kommt. In: Frankfurter Allgemeine Woche Nr. 28, 2017, S. 16) Außerdem wächst die Bevölkerung auf dem Kontinent viel rascher als die Wirtschaft. Laut Prognose der Vereinten Nationen für das Jahr 2100 wird sich die afrikanische Bevölkerung von derzeit 1,3 Mrd. auf 4,5 Mrd. Menschen mehr als verdreifachen. Dabei ziehen die Menschen zunehmend in die Städte. Dort wird die Bevölkerung laut Prognosen zweimal so schnell wachsen wie die Gesamtbevölkerung. Die Menschen finden in den Städten aber keine ausreichenden Arbeitsmöglichkeiten. Auf diese Weise entstehen in den afrikanischen Städten – wie das Beispiel Lagos zeigt – neben einer boomenden City riesige Armutsviertel. Das Fallbeispiel Sudan – ein zerrissenes Land Der Sudan galt um das Jahr 2000 als ein politisch, aber auch religiös zerrissenes Land. 1989 putschte General Omar Bashir mit islamisch gesinnten Militärs gegen eine zwar schwache, aber demokratisch gewählte Regierung. Schritt für Schritt wurde der Sudan in eine „Islamische Republik“ umgewandelt. Omar Bashir wurde 2019 gestürzt, doch eine zivile Übergangsregierung konnte sich nicht durchsetzen. Nach mehreren Militärputschen und Massenvertreibungen gilt das Land heute als weitgehend unregierbar. Daneben begann im Süden des LanEntkolonialisierung und Nord-Süd-Konflikt 123 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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