• 2015 beschloss die UNO-Vollversammlung die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Bis 2030 soll demnach der Hunger weltweit beendet sein. • Zur Erhebung von Wohlergehen bzw. Armut werden international neben Erwerbseinkommen und Vermögen zunehmend auch Gesundheit, Bildung, (Nicht-)Gleichstellung der Geschlechter etc. herangezogen („Multidimensional Poverty Index“ – MPI). • Auf der UNO-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo (1994) und der Weltfrauenkonferenz in Beijing (1995) wurde eine Änderung in der Bevölkerungspolitik beschlossen: Statt repressive Maßnahmen zur Geburtenkontrolle anzuwenden, versucht man nun, mit Hilfe von Förderung der Gesundheit und Bildung sowie der Gleichstellung von Frauen die Geburtenraten auch in den Ländern mit sehr raschem Bevölkerungswachstum zu senken. Migration und Integration: Das Beispiel Österreich • Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Österreich stieg von 1,4 Prozent im Jahr 1961 über 4 Prozent im Jahr 1974 auf über 8 Prozent im Jahr 1990 an. Im Jahr 2011 betrug er 11 Prozent, 2024 knapp 28 Prozent. • Das „Ausländervolksbegehren“ der FPÖ „Österreich zuerst“ im Jahr 1993 führte zu zahlreichen Protestaktionen – u.a. zum „Lichtermeer“ in der Wiener Innenstadt. • Mit Integrations- bzw. Fremdenrechtsgesetzen (u. a. Einführung der „Rot-Weiß-Rot-Card“) versuchen österreichische Politikerinnen und Politiker die Zuwanderung zu kontrollieren und in gesetzlich geregelte Bahnen zu lenken. • 2011 wurden mit der Einrichtung des „Staatssekretariats für Integration“ und 2014 des „Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl“ wichtige Grundlagen für eine Verbesserung der Integrationsmaßnahmen geschaffen. • Werte- und Orientierungskurse sollen die Integrationsprozesse verbessern. Längsschnitt: Jugend in Österreich • Um 1900 entstanden mit der „Jugendbewegung“ neue Lebensformen für die Heranwachsenden („Wandervogel“, Arbeitervereine für Jugendliche wurden gegründet). • In der Ersten Republik organisierten die politischen Parteien und die Kirchen die Jugendlichen in Bünden und Verbänden. • Im austrofaschistischen Ständestaat bemühte man sich um den Aufbau einer „Staatsjugend“ („Österreichisches Jungvolk“). • Das NS-System organisierte die Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr in die „Hitlerjugend“ (HJ) für Buben und in den „Bund Deutscher Mädel“ (BDM) für Mädchen. • „Halbstarke“ und (politische) Skeptiker prägten die Nachkriegszeit. • Seit den 1960er Jahren fächerten sich jugendkulturelle Trends immer stärker auf. Jugendarbeit wurde bedeutsam. • Die Bezeichnungen der Jugendgenerationen seit dem Zweiten Weltkrieg lauten von „Generation Boomer“ (ca. 1950 – 1960) bis „Generation Beta“ (ab 2025 Geborene). Frauenemanzipation und Gleichstellungspolitik in Österreich • 1972 erfolgte die Gründung der ersten „Autonomen Frauenbewegung“ (AUF) in Österreich. • 1975 wurde das „Gesetz über die Neuordnung der persönlichen Rechtswirkungen der Ehe“ verabschiedet. Es folgt dem Grundsatz der Gleichheit der Geschlechter und dem Partnerschaftsprinzip. Im selben Jahr wurde die „Fristenlösung“ (straffreier Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate) eingeführt. • 1979 wurde mit dem „Gleichbehandlungsgesetz“ die Gleichberechtigung der Frau auf dem Arbeitsmarkt rechtlich verankert. • 1990 wurde erstmals ein eigenständiges Frauenministerium eingerichtet. Die Umweltbewegungen • Die Umweltbewegungen sind vielfältig: Zu ihnen gehören z.B. Naturschutzgruppen, Protestbewegungen gegen Umweltzerstörung und Umweltverschmutzung sowie „Grün-Parteien“ in einzelnen Staaten. • 2015 wurde auf der UNO-Klimakonferenz in Paris eine weltweite Klimaschutz-Vereinbarung beschlossen. Die USA teilten 2017 und wieder 2025 ihren Ausstieg aus diesem Abkommen mit. • Ebenfalls 2015 wurde von der UNO die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ beschlossen. Im Aktionsplan wurde u.a. gefordert, natürliche Lebensgrundlagen zu bewahren und ökologisch verträgliches Wachstum zu fördern. Globalisierung und Gesellschaft • Die Globalisierung führte zu einer sehr engen weltweiten Verflechtung zwischen den verschiedenen Staaten. • Sie brachte einerseits einen raschen Rückgang der weltweiten Armut aufgrund des Wirtschaftswachstums v.a. in China und Indien. Andererseits wachsen innerhalb der Länder – auch in entwickelten Industriestaaten – Einkommensunterschiede an. Die zunehmende soziale Ungleichheit könnte die politische Stabilität in den betroffenen Ländern gefährden. • Globalisierungskritische Organisationen wie ATTAC weisen auf mit der Globalisierung verbundene Probleme hin. Die Bevölkerung in der globalisierten Welt • Im Jahr 2023 hat die Weltbevölkerung die 9-Milliarden-Grenze überschritten. Sie wird bis Mitte der 2080er Jahre auf ihr wahrscheinliches Maximum von 10,3 Mrd. Menschen anwachsen. • In Österreich sinkt die Geburtenrate seit Jahrzehnten. 2022 hat die Bevölkerungszahl, besonders unterstützt durch Zuwanderung, die 9-Millionengrenze überschritten. Innerhalb der Bevölkerung nimmt der Anteil der Jungen und der „Aktiven“ ab, jener der über 65-Jährigen zu. Politik gegen weltweite Armut – die UN-Agenda 2030 • Der Welthunger-Index für 2024 zeigt: Die Fortschritte bei der weltweiten Verringerung von Hunger sind unzureichend. Politische und soziale Welten nach 1945 Basiswissen 174 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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