Zeitbilder 8, Schulbuch

Q Journalisten müssen sich nicht nur mit der Androhung körperlicher Gewalt auseinandersetzen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 waren zwölf Prozent der Angriffe auf Pressevertreter in EU-Mitgliedsstaaten (…) körperlicher Natur. Ein Viertel waren auf Zensur zurückzuführen und bei einem Drittel handelte es sich um verbale Angriffe, darunter Einschüchterungen und Drohungen (…) Auch Online-Angriffe sind weit verbreitet. (…) Für Journalisten, die aus Konfliktregionen berichten, ist das Risiko besonders hoch. Daten zufolge war 2024 das tödlichste Jahr für Journalisten (124 getötet). (Agius, Pressefreiheit: Journalisten weltweit in Gefahr. Online auf: https://www.dw.com/de/pressefreiheit-journalisten-eingeschr%C3%​ A4nkt-v2/a-71733752, 09. 04. 2025) Internet und Soziale Medien 1969 wurde vom US-Verteidigungsministerium das Projekt „Arpanet“ geschaffen, in dem erstmals der Informationsaustausch zwischen vernetzten Computern gelang. 1971 wurde E-Mail eingeführt, 1993 gab man das „World Wide Web“, das von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern im CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf entwickelt worden war, kostenlos für die Öffentlichkeit frei. Damit begann der Siegeszug des Internets. Weitere Meilensteine waren die Einführung der Suchmaschine Google 1998 und der Start des Online-Lexikons Wikipedia 2001. Zahlreiche Soziale Medien entstanden in den vergangenen Jahrzehnten. Das 2004 von Mark Zuckerberg u.a. gegründete Unternehmen Facebook hat über 3 Milliarden User (Stand 2024). 2021 änderte Facebook seinen Namen in Meta. In diesem US-amerikanischen Internetkonzern sind Facebook, Instagram sowie WhatsApp und Messenger zusammengefasst. Der Umsatz von Meta betrug 2023 135 Milliarden Dollar. 2025 kündigte Mark Zuckerberg an, dass Meta in den USA die Faktencheck-Teams (zur Überprüfung von Fake News) abschaffe. Kritiker befürchten, dass sich so Falschinformationen rascher verbreiten können. Generation „Smartphone“ Ein „magisches Produkt“ nannte der US-Amerikaner Steve Jobs sein iPhone, das erste „Smartphone“. Der Gründer und damalige Chef des Apple-Konzerns präsentierte es 2007: Ein Handy mit ständig verfügbarem Internet-Zugang und Kamera, ein Computer für die Hosentasche. Bis 2007 hatten Userinnen und User mit ihren Handys telefoniert und SMS in ihre Geräte getippt. Zwar gab es schon vor dem iPhone Handys mit Internet, aber sie waren sehr umständlich mit Tasten zu bedienen. Völlig neu war jetzt die einfache Bedienung durch das „Wischen über die Bildschirmoberfläche“. Inzwischen produzieren alle großen IT-Unternehmen Smartphones mit unterschiedlichen Betriebssystemen. Heute „kann“ das Smartphone fast alles: Es dient als Telefon, Kalender, Kamera, Musik- und Videokanal, Adressbuch, Kreditkarte, Messenger- und E-Mail-Dienst, Spiele-Zentrale und noch vieles mehr. Mit Hilfe von „Apps“ (Zusatzprogrammen) können Smartphones an individuelle Interessen und Bedürfnisse angepasst werden. 2025 besaßen ca. 4,7 Milliarden Menschen weltweit ein Smartphone. Der ständige Zugang zu digitalen Medien bringt Vorteile. Übermäßiger Gebrauch kann aber auch negative Folgen haben. Der Handy-Gebrauch am Steuer gilt inzwischen als eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Einige Fachleute befürchten auch, hoher digitaler Medienkonsum könne zu „digitaler Demenz“ führen. Darunter versteht man die Unfähigkeit, ohne digitale Medien die eigenen geistigen Fähigkeiten vernünftig einsetzen zu können. In der Öffentlichkeit wurden Handyverbote an Schulen diskutiert und teilweise umgesetzt. Eine weitere mögliche problematische Begleiterscheinung ist die Internetsucht: Q „Phubbing“ nennt sich das weit verbreitete Phänomen, wenn man alle Menschen um sich herum ignoriert, um selber auf sein Handy zu starren. Auch von regelrechtem Suchtverhalten wird bereits gesprochen: In Österreich werden die „Abhängigen“ auf bis zu 100.000 Personen geschätzt. Sie können ihr Handy nur schwer zur Seite legen und werden nervös, sobald kein Internetzugang vorhanden ist. Der Grund: Das Belohnungssystem im Gehirn wird aktiviert, sobald wir z. B. einen Like auf facebook bekommen. Jedes Mal, wenn das Handy vibriert, schüttet der Körper Dopamin aus – es stimuliert ein Gefühl der Erwartung, das uns dazu verleitet, wieder und wieder zu klicken. (…) (Hörmann, Steinberger, 10 Jahre Smartphone. Online auf: http:// www.weekend.at/magazin/zehn-jahre-smartphone/40.530.218, 27. 3. 2018) Fragen und Arbeitsaufträge 1. Beschreibe, welche Sozialen Medien in Österreich 2016 bis 2020 am meisten genutzt wurden (Schaubild). 2. B eurteile die in diesem Kapitel angeführten Vorteile und Gefahren von Smartphones. 3. B eschreibe deine persönliche Nutzung von Smartphones und Sozialen Medien. Führende Social-Media-Portale in Österreich nach Marktanteil von 2017 bis 2024. © Statista 2025. Quelle: StatCounter. Medien und Mediendemokratie 75 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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