4 4. Interkulturelles Lernen Es ist bereits darauf hingewiesen worden, dass den Kindern bekannte, wiederkehrende Situationen und Rituale eine Hilfe zum kontextuellen Deuten und Verstehen der Fremdsprache sind. Spätestens bei der Unit Let’s celebrate! wird den Kindern aber deutlich, dass die zielsprachliche Welt zwar in vielem ihrer muttersprachlichen Welt ähnlich, aber auch anders ist. In England erhalten die Kinder am 25. Dezember, also am 1. Weihnachtstag morgens ihre Geschenke und eben nicht am Heiligen Abend! Das ganze Weihnachtsfest ist in vielen Details anders gestaltet. Auch das englische Frühstück ist anders als das Frühstück in Österreich. Der Erwerb einer fremden Sprache ist nicht möglich, ohne zugleich einer anderen Kultur zu begegnen. Interkulturelles Lernen ist bei der Aneignung einer fremden Sprache von Anfang an ein Teil des Unterrichts. Nutzen Sie diese Tatsache als eine Chance der exemplarischen Erziehung zu Toleranz und Wertschätzung anderer Kulturen und Lebenswirklichkeiten bei der Sprachvermittlung! Natürlich kann interkulturelles Lernen nicht ethnozentrische Denkweisen bei den Kindern verhindern. Das ist nicht möglich, denn sie kommen ja bereits als kulturell geprägte Individuen in die Schule. Menschen ohne kulturelle Prägung und Orientierung gibt es nicht. Sie sind auch nicht wünschenswert. Wünschenswert hingegen ist, dass jedes Individuum trotz seiner eigenkulturellen Prägung offen bleibt für andere Kulturen und ihnen mit Toleranz, Empathie und Wertschätzung begegnet. Es sollte sich in der Begegnung mit ihnen nicht in seiner Identität bedroht, sondern bereichert fühlen und die Verschiedenheit der Kulturen und Menschen akzeptieren. 5. Interaktion im Spiel Das Spiel ist die kindgemäße Form der Sprach- und Weltaneignung. Wenn also in der hier angesprochenen Altersgruppe eine Fremdsprache kindgemäß vermittelt werden soll, so sind spielerische Elemente dabei sehr wichtig. Am Ende eines Feldversuchs zur Einführung des Englischen ab der ersten Klasse in Wien wurden die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer danach befragt, was sie für das wichtigste Rüstzeug für erfolgreichen Sprachunterricht in der Volksschule halten. Die Kenntnis eines umfassenden Repertoires von Spielformen zur Sprachvermittlung wurde mit großem Abstand als das wichtigste Rüstzeug für erfolgreichen Fremdsprachenunterricht genannt (Seebauer). Im Lehrerband zu Lasso Englisch werden mehrere unterschiedliche Spielformen zur Gestaltung des Unterrichts empfohlen. Diese Spielformen sind ab Seite 10 zusammengestellt und erläutert. 6. Grammatik „Die strukturellen Merkmale der Fremdsprache werden auf dieser Altersstufe anhand entsprechender Inhalte und Aufgaben implizit erworben.“ So der Lehrplan lebende Fremdsprache. Das Bewusstmachen grammatischer Strukturen ist oft erst ab einem höheren sprachlichen Niveau und bei bereits gut ausgebildeten kognitiven Fähigkeiten der Kinder möglich und bleibt deshalb zu großen Teilen dem Englischunterricht der Sekundarstufe vorbehalten. Einige grundlegende Regeln und Bildungsvorschriften sind aber auch gut geeignet, sie ein erstes Mal im Englischunterricht der Primastrufe zu thematisieren, denn für einige Kinder erleichtern sie den Umgang mit der neuen Sprache. Dazu gehören die Pluralbildung von Nomen und von „be“ sowie die Großschreibung von Monatsnamen. Sie werden als Sprachtipp mit einem kleinen Symbol gekennzeichnet, und die Lehrkraft kann entscheiden, ob sie das Thema an dieser Stelle aufgreifen möchte oder nicht. Konzept des Lehrwerks
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