Psychologie und Philosophie, Schulbuch [Psychologie Teil]

23 Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Beschreiben Sie den Unterschied zwischen einer Temperaturmessung und der Bestim­ mung des Maßes von Glücklichsein ! Überlegen Sie, wie sich Gefühle wissenschaftlich kategorisieren oder messen lassen könnten! Bilden Sie Gruppen und diskutieren Sie Ihre Ergebnisse! Bei vielen wissenschaftlichen Untersuchungen, insbesondere unter anderem in der Psychologie, […], hat man es zum Teil mit großen Anzahlen von Daten zu tun, aus denen man nicht mit Sicherheit auf Aussagen über vorhandene Beziehungen und Phänomene schließen kann. Es handelt sich aber häufig um wiederholbare Erfah­ rungen, so dass man hoffen darf, immer noch Allgemeingültiges, Gesetzmäßiges in solchen „Massenerscheinungen“ herauszufinden. […] Das Anliegen der deskrip­ tiven Statistik besteht darin, interessierende Daten von großen Anzahlen von Objekten, Personen usw., die man in diesem Zusammenhang auch Grundgesamt­ heit nennt, anschaulich, übersichtlich und verständlich darzustellen. Dies erfolgt in Listen und Tabellen, in Grafiken oder mit Hilfe von typischen Maßzahlen wie z.B. Mittelwerten und Streuungen. […] Bei der schließenden Statistik wird im Unter­ schied dazu auf der Grundalge von Informationen aus einer Teilmenge (auch Stich­ probe genannt) der Grundgesamtheit auf Aussagen über die Grundgesamtheit geschlossen. Günter Clauß/Falk-Rüdiger Finze/Lothar Parztsch: Statistik für Soziologen, Pädagogen, Psychologen und Mediziner, Bd. 1 (1994), S. 9 f. In der Psychologie haben wir es meist mit Verfahrensweisen deskriptiver Statistik zu tun. Daten werden interpretiert und so aufbereitet, dass mit einiger Berechtigung verallgemeinernde Aussagen über wiederholbare Erfahrungen getroffen werden können. Gehen diese Verallgemeinerungen allerdings zu weit, ist Vorsicht am Platz. Was genau ist eigentlich ein Datum? Etymologisch erweist sich das Wort als substan- tiviertes Perfektpartizip des lateinischen Verbs dare („geben“). Ein Datum wäre also etwas Gegebenes, Vorgefundenes. So verwenden wir den Begriff auch häufig, etwa im Zusammenhang mit dem Kalenderdatum oder eben mit wissenschaftlichen Daten. Beide sind jedoch bei näherer Betrachtung weniger vorgefunden als hervorgebracht. Was wir als Daten bezeichnen, sind keine Gegenstände, die wir finden wie Steine an einem Bachbett, sondern komprimierte (sehr kurz gefasste) Beschreibungen. Sie sind auf der Grundlage von Analysen und Interpretationen zustande gekommen, die ihrerseits nicht voraussetzungslos waren. Insofern sind Daten nichts, was für alle Zeit feststünde, sondern vielmehr etwas, das in bestimmten Zusammenhängen hervorge- bracht worden ist und das durchaus Gegenstand von Reflexionen sein kann und auch sein soll. Anregungen zum selbstständigen Weiterarbeiten Daten und Fakten: Erstellen Sie mit Ihrer/Ihrem Sitznachbarin/Sitznachbarn eine Mindmap zu dem Begriff Datum ! 1 2 t AuSfüHrunG VErtiEfunG 3 Eine kurze Einführung Eine kurze Einführung 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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