Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Welt im Mikroskop Die Vielfalt einzelliger Lebewesen Einzeller gibt es überall, wo Wasser ist bzw. wo es feucht genug ist. Man findet sie im Meer genauso wie im Süßwasser. Je nachdem, ob sie sich durch Fotosynthese oder durch Stoffaufnahme aus der Umwelt ernähren, unterscheiden wir tierische und pflanzliche Einzeller. Einzeller mit gemeinsamen Merkmalen werden zu Gruppen zusammengefasst. Die bekanntesten sind Geißelträger, Sporentierchen, Wurzelfüßer, Wimpertierchen und einzellige Algen. Ein Geißeltierchen ist der Erreger der Schlafkrankheit Mit Euglena hast du einen Geißelträger kennengelernt, der eine Mittelstellung zwischen pflanzlichen und tierischen Einzellern einnimmt. Neben solchen Mischformen gibt es aber auch rein tierische und rein pflanzliche Geißelträger, die Geißeltierchen und die Geißelalgen. Durch das in Afrika vorkommende Geißeltierchen Trypanosoma wird beim Menschen die Schlafkrankheit hervorgerufen, die unbehandelt tödlich endet (siehe S. 39). Sporentierchen leben ausschließlich parasitär Alle Sporentierchen sind Parasiten, die bei ihren Wirten mehr oder weniger gefährliche Krankheiten hervorrufen. So verursachen zum Beispiel die in den Tropen und Subtropen vorkommenden Plasmodien beim Menschen Malaria (siehe S. 39). Die Toxoplasmose wird durch den weltweit, also auch bei uns, verbreiteten Gewebeparasiten Toxoplasma hervorgerufen. Als Wirte dienen nahezu alle Säuger, unter anderem auch Mäuse. Dadurch können sich auch Mäusejäger wie Katzen mit dem Einzeller anstecken, den sie mit dem Kot ausscheiden. Menschen infizieren sich hauptsächlich durch Katzen oder durch den Genuss von rohem oder ungenügend gekochtem Fleisch infizierter Tiere. Die meisten Infektionen verlaufen ohne Krankheitssymptome und bleiben damit unbemerkt. Eine Ansteckung kurz vor oder während einer Schwangerschaft kann zu schweren Missbildungen des Kindes und zu einer Früh- oder Totgeburt führen. Amöben gehören zur Gruppe der Wurzelfüßer Die hauptsächlich im Bodenschlamm von Tümpeln, Teichen und Seen vorkommenden Amöben kriechen mit wurzelähnlichen, membranbegrenzten Ausstülpungen der Zelle. Die so genannten Scheinfüßchen werden vorübergehend durch Fließen des Zellplasmas gebildet. Amöben wechseln dadurch immer wieder ihre Gestalt, weshalb sie auch Wechseltierchen genannt werden. Die Scheinfüßchen dienen auch zum Aufspüren von Nahrung wie zB faulenden Pflanzenteilchen oder Bakterien. Trypanosoma Die Einzeller leben im Blut des Menschen. Sie werden durch die blutsaugende Tsetsefliege übertragen. Parasiten leben in oder auf anderen Lebewesen, die als Wirte bezeichnet werden, und beziehen von diesen ihre Nahrung. Die Wirte werden dadurch geschädigt. Plasmodien parasitieren im Blut und zerstören dort die roten Blutkörperchen. Übertragen werden sie durch die Anophelesmücke. Toxoplasmose mögliche Krankheitszeichen: Kopfschmerzen, Fieber, Schwellungen der Lymphknoten infizieren anstecken; auf unterschiedlichen Wegen gelangen Keime in den Körper und vermehren sich dort. Krankheitssymptome Krankheitszeichen Amöben In (sub)tropischen Ländern kommt eine Amöbenart vor, die im Dickdarm des Menschen parasitiert. Die betroffenen Personen leiden an Amöbenruhr, einer Krankheit, die durch Bauchkrämpfe und schwere, teilweise blutig-schleimige Durchfälle gekennzeichnet ist. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich über unsauberes Trinkwasser, rohes Obst, Gemüse und Salat. 8 Fortbewegung und Nahrungsaufnahme bei der Amöbe (Schema); die Pfeile zeigen die Fließrichtung des Zellplasmas. Zellkern Scheinfüßchen 12 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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