Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Mikroskop und Zelle Pantoffel- und Trompetentierchen sind Wimpertierchen Die Zelloberfläche der sowohl im Süß- als auch im Meerwasser lebenden Wimpertierchen ist ganz oder teilweise von Wimpern, ganz feinen, kurzen Ausstülpungen des Zellplasmas, besetzt. Sie dienen der Fortbewegung und dem Heranstrudeln von Nahrung. Das Pantoffeltierchen ist mit 0,3mm ein sehr großer Einzeller. Während die meisten anderen Einzeller feste Nahrungsteilchen an jeder Stelle des Zellkörpers aufnehmen können, erfolgt die Nahrungsaufnahme beim Pantoffeltierchen nur über eine Einbuchtung im Zellkörper, über das so genannte Mundfeld. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Bakterien. Zwei Bläschen, die regelmäßig größer und kleiner werden, so genannte pulsierende Bläschen, pumpen überschüssiges Wasser und darin gelöste Ausscheidungsstoffe aus der Zelle. Der Zellkörper des etwa zwei Millimeter großen Trompetentierchens ist an einem Ende zu einem Stiel verschmälert. Damit ist es imstande, sich irgendwo festzusetzen. Es kann sich jederzeit vom Untergrund ablösen und mithilfe der Wimpern zu einem anderen Standort schwimmen. Einzellige Algen sind ein wichtiger Bestandteil des Planktons Einzellige Algen, wie beispielsweise die Kieselalgen, sind ein wesentlicher Bestandteil des Planktons: Als Produzenten sind sie wichtige Sauerstofferzeuger und Nahrungsgrundlage für das tierische Plankton, das vielen Tieren als Nahrungsquelle dient. Die meisten Einzeller vermehren sich durch Zweiteilung Einzeller können sich allein, also ohne Partner vermehren. Diese Art der Fortpflanzung wird als ungeschlechtliche Fortpflanzung bezeichnet. Haben die Einzeller eine bestimmte Größe erreicht und steht ausreichend Nahrung zur Verfügung, verdoppeln sie ihren Zellinhalt und teilen sich danach in zwei Zellen. Betrachte Pantoffeltierchen mit dem Mikroskop. Mit etwas Glück findest du in einem Tümpel, Teich oder See Pantoffeltierchen. Du kannst auch selbst welche züchten: Gib in ein Gurkenglas mit etwa zwei Liter Fassungsvermögen etwas Schlamm aus einem Tümpel oder einem Teich. Befülle es anschließend ungefähr bis zur Hälfte mit zerkleinertem Stroh und bis zirka fünf Zentimeter unter den Rand mit Tümpel- bzw. Teichwasser. Decke das Glas oben ab (Geruchsentwicklung!) und stelle es an einen warmen (20 – 23 °C) und hellen Ort (nicht direkt in die Sonne!). Nach zwei bis drei Wochen kannst du an der Wasseroberfläche eine milchige, schleimige Schicht erkennen. In ihr tummeln sich unzählige Pantoffeltierchen. Entnimmst du mit einer Pipette knapp unter dieser Schicht einen Wassertropfen und untersuchst ihn mit dem Mikroskop, wirst du staunen, was du außer den Pantoffeltierchen noch alles gezüchtet hast. Protokolliere deine Vermutung und Ergebnisse (siehe S. 5). Du bist dran! 9 Zellbau eines Pantoffeltierchens (Schema) 10 Trompetentierchen (Mikrofoto) 11 Kieselalgen (Mikrofoto) Kieselalgen treten u. a. häufig als brauner Belag in zu wenig beleuchteten, schlecht gepflegten Aquarien auf (wenn zB der Filter zu selten gereinigt oder das Wasser zu selten teilweise getauscht wurde) Plankton ist der Sammelbegriff für Lebewesen, die aufgrund fehlender oder mangelnder Eigenbewegung im Wasser schweben. Zu den Plankton bildenden Lebewesen gehören zB Bakterien, Einzeller, kleine Krebschen, Quallen, Larven von Insekten und Muscheln. Zellkern pulsierendes Bläschen Nahrungsbläschen Mundfeld Wimpern 13 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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