Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Insekten Insekten haben ein Bauchmark Das relativ einfach gebaute Nervensystem der Insekten besteht aus dem im Kopf liegenden Gehirn, das mit den Facettenaugen verbunden ist. Vom Gehirn weg ziehen zwei Nervenstränge bauchwärts nach hinten. Sie sind über Verdickungen in den Segmenten, die Nervenknoten, wie eine Strickleiter miteinander verbunden. Dieses so genannte Strickleiternervensystem oder Bauchmark ist für Insekten typisch. Insekten haben ein offenes Kreislaufsystem Im Vorjahr hast du nur Tiere kennengelernt, die wie wir rotes Blut haben, das in Blutgefäßen durch den Körper gepumpt wird. Der Maikäfer hat wie alle Insekten kein rotes Blut, sondern eine farblose Flüssigkeit, die so genannte Hämolymphe. Sie durchströmt frei den ganzen Körper, umspült dabei die Organe und versorgt sie mit Nährstoffen. Ein röhrenförmiges Herz hält die Hämolymphe in Bewegung. Durch kleine, seitliche Öffnungen des Herzens wird die Flüssigkeit aus dem Hinterleib angesaugt und durch ein anschließendes Blutgefäß kopfwärts gepumpt. Da dieses Rückengefäß vorne offen ist, gelangt die Hämolymphe in die Leibeshöhle, strömt nach hinten und wird dort wieder vom Röhrenherz angesaugt. Kreist das Blut beziehungsweise die Hämolymphe offen in der Körperhöhle, spricht man von einem offenen Kreislauf. In einem geschlossenen Kreislauf fließt das Blut ständig in einem Netz aus Gefäßen. Die Atmungsorgane der Insekten heißen Tracheen Säuger, Vögel und Reptilien atmen mit Lungen. Über die Lungenbläschen gelangt der in der Atemluft enthaltene Sauerstoff ins Blut, wo er von den roten Blutkörperchen aufgenommen und mit dem Blutstrom im ganzen Körper verteilt wird. Insekten wie der Maikäfer benötigen keine roten Blutkörperchen zum Sauerstofftransport. Ihre Atmungsorgane, die Tracheen, bringen die Luft direkt zu den Organen. Tracheen ( Abb. 9) sind feine Luftröhren, die den ganzen Insektenkörper durchziehen. Bei vielen Insekten sind sie in den Flügeln gut sichtbar, zum Beispiel beim Maikäfer in den Hinterflügeln. Die Eingänge in die Tracheen befinden sich seitlich am Hinterleib. Durch diese Atemöffnungen gelangt von außen sauerstoffreiche Luft hinein beziehungsweise kohlenstoffdioxidbeladene Luft nach außen. Durch Heben und Senken des Hinterleibs kann der Gasaustausch verstärkt werden. Der Darm ist in mehrere Abschnitte gegliedert Der Darmkanal ist in Vorder-, Mittel- und Enddarm gegliedert. Der Vorderdarm besteht aus der Speiseröhre, die sich vor dem Übergang in den nächsten Darmabschnitt zum so genannten Kropf erweitert. Im Mitteldarm unterscheiden wir zwischen Kaumagen und Drüsenmagen. Im Kaumagen wird die Nahrung weiter zerkleinert. Im Drüsenmagen findet die Endverdauung statt. Unverdauliches wird über den Enddarm abgegeben. In den Enddarm mündet das Ausscheidungsorgan. Es besteht aus dünnen Schläuchen, die aus der Hämolymphe Ausscheidungsstoffe aufnehmen und in den Enddarm abgeben. Hämolymphe haima (griech.) = Blut, lympha (lat.) = Quellwasser 1. Warum braucht der Mensch rote Blutkörperchen, die Insekten aber nicht? 2. Wodurch unterscheiden sich Blut und Hämolymphe? 3. Beschreibe die Ausscheidungsorgane der Wirbeltiere Du bist dran! 9 Tracheensystem (Schema) 10 Die Tracheen in den Flügeln der Honigbiene sind gut zu erkennen. Atemlöcher 25 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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