Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Die Honigbiene – ein Insekt als Nutztier Die Biene besitzt wie der Maikäfer vier Flügel – ein Paar größere Vorderflügel und ein Paar kleinere Hinterflügel. In Ruhestellung liegen die Flügel übereinander auf dem Rücken. Anders als bei den Käfern sind bei der Biene alle Flügel häutig. Insekten, die wie die Bienen zwei Paar häutige Flügel besitzen, gehören zur Ordnung der Hautflügler. Bienen leben in einem Bienenvolk Honigbienen sind staatenbildende Insekten. Die Zahl der Bienen pro Volk schwankt zwischen 50 000 und 70 000 Tieren im Frühsommer, wenn das Nahrungsangebot ausreichend ist, und 5 000 im Winter. Die meisten davon sind Arbeiterinnen. Die etwa 1,4 cm großen Weibchen verrichten im Laufe ihres etwa 40-tägigen Lebens alle im und außerhalb des Bienenstocks anfallenden Arbeiten. Pro Bienenstock gibt es nur eine etwa 2 cm große Königin, deren Aufgabe es ist, Eier zu legen. Außerdem erzeugt und verteilt sie im Bienenstock einen Stoff, der die Eierstöcke der Arbeiterinnen funktionsuntüchtig macht. Die Arbeiterinnen sind somit nicht zur Eiablage fähig. Männliche Honigbienen, so genannte Drohnen, gibt es nur zur Fortpflanzungszeit. Je nach Größe des Bienenvolks beträgt ihre Zahl zwischen mehreren Hundert bis Eintausend. Aufgabe der etwa 1,8 cm großen Drohnen ist die Begattung der Königin. Die Entwicklung der Bienen erfolgt mit einer Metamorphose Wie beim Maikäfer findet auch bei der Entwicklung der Bienen eine vollkommene Verwandlung statt. Die Königin legt Eier in die Wachszellen ( Abb. 25 a). Drei Tage später schlüpft daraus eine bein- und augenlose Larve, die so genannte Made. Sie wird von den Arbeiterinnen mehrmals am Tag gefüttert ( Abb. 25 b). In den nächsten Tagen wird die Larve immer größer ( Abb. 25 c). Da ihre Haut nicht mitwachsen kann, muss sie sich häuten. Insgesamt viermal streift sie ihre Larvenhaut ab, unter der sich bereits eine neue, größere gebildet hat. Ist die Larve ausgewachsen, verschließt eine Arbeiterin die Zelle mit einem Wachsdeckel ( Abb. 25 d). Die Larve beginnt nun mit der Verpuppung. Sie spinnt dabei eine Hülle um sich herum, die zum so genannten Kokon aushärtet ( Abb. 25 e). Während dieses mehrtägigen Puppenstadiums erfolgt innerhalb des Kokons die Verwandlung zur ausgewachsenen Biene. Nach Durchnagen des Deckels verlässt sie die Zelle ( Abb. 25 f). Arbeitsbienen schlüpfen am 21., Drohnen am 24. und Königinnen am 16. Tag nach der Eiablage. 21 Die Verwandtschaft der Hautflügler 22 Vier häutige Flügel – Merkmal der Hautflügler 23 Honigbienen sind Hautflügler. 24 Königin, Arbeiterin, Drohne (annähernd Originalgröße) 25 Entwicklung der Honigbiene (Schema) staatenbildende Insekten Gemeinschaft von Insekten, in der jedes Tier zum Wohle des Volkes bestimmte Aufgaben übernimmt. Bienenstock Wilde Honigbienen bauen in Baumhöhlen aus Wachs Gebilde aus kleinen sechseckigen Zellen (Waben) zur Aufzucht von Jungen und Lagerung von Pollen und Honig. In der Bienenzucht werden den Bienen vom Imker/von der Imkerin ca. einen Millimeter dicke Bienenwachsplatten mit Sechseckprägung in Holzrahmen zur Verfügung gestellt, an die die Insekten beiderseits ihre Waben anbauen. Stamm: Gliederfüßer Klasse: Insekten Ordnung: Hautflügler a b c d e f 28 Vorderflügel Hinterflügel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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