Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Insekten Königinnen entwickeln sich in besonderen Zellen In den Monaten Mai bis Juni, wenn das Bienenvolk eine gewisse Größe erreicht hat, beginnen die Arbeiterinnen auf den Bienenwaben bis zu zwölf, etwa zwei Zentimeter große, ovale Zellen, die Weiselzellen, zu bauen. Die Königin legt in jede Weiselzelle ein Ei. Die daraus schlüpfenden Larven werden von Arbeiterinnen mit Gelee Royale gefüttert. Dieser nur für Königinnenlarven bestimmte Futtersaft wird in einer besonderen Drüse im Kopf der Arbeiterinnen gebildet ( Abb. 29). Er bewirkt, dass in den Weiselzellen Jungköniginnen heranwachsen. Ein Teil des Bienenvolkes schwärmt mit der Altkönigin aus Noch bevor eine Jungkönigin schlüpft, verlässt die Altkönigin mit einem Teil des Bienenvolkes den Stock. Die Tiere, oft mehrere Tausend, sammeln sich zunächst in der Nähe des Mutterstocks. Sie bilden eine Schwarmtraube. Danach suchen sie sich einen neuen Nistplatz. Die Jungkönigin begibt sich auf Hochzeitsflug Die erste Biene, die aus einer der Weiselzellen schlüpft, tötet die Tiere in den restlichen Weiselzellen. Sie ist jetzt die neue Königin. Im Alter von etwa sechs Tagen verlässt sie, gefolgt von den Drohnen, mehrmals den Stock zum Hochzeitsflug. Durch die Paarung mit den männlichen Tieren erhält die Königin einen Spermienvorrat, der für ihr ganzes Leben, ca. vier bis fünf Jahre, reicht. Nach dem Hochzeitsflug folgt die Drohnenschlacht Ist die Begattungszeit vorbei, werden die Drohnen nicht mehr in den Stock gelassen und noch im Stock befindliche Drohnen verjagt. Da sie selbst keine Nahrung sammeln können, verhungern sie. Im Herbst hört die Königin auf, Eier zu legen Die Königin kehrt nach dem Hochzeitsflug in den Stock zurück und beginnt mit der Eiablage, die bis zum Herbst andauert. Während der Ablage werden die Eier mit Spermien aus der Spermienblase befruchtet. Im Oktober schlüpft die letzte Brut vor dem Winter. Diese Herbstbienen überwintern mit der Königin in einer Wintertraube: Die Bienen drängen sich im Stock ganz dicht um die Königin, um sie vor Kälte zu schützen. Als Nahrung dienen die Vorräte, die im Sommer angelegt wurden – Honig und Pollen. Hat die Imkerin bzw. der Imker den Honig entnommen, gibt sie bzw. er den Tieren als Ersatz Zuckerwasser. Drohnen entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern Gegen Ende Februar beginnt die Königin mit der Eiablage. Im Frühjahr legt sie auch Eier, die nicht mit Sperma aus der Spermienblase befruchtet werden. Aus diesen unbefruchteten Eiern entwickeln sich Drohnen. 26 Bienenkönigin (in der Mitte) und Arbeiterinnen auf den Waben 27 Begattung der Königin Weiselzellen Die Bienenkönigin wird als Weisel bezeichnet. Weiselzellen sind die Zellen, in denen sich die Jungköniginnen entwickeln. Schwarmtraube Hat eine Imkerin oder ein Imker, also eine Bienenzüchterin oder ein Bienenzüchter, bemerkt, dass Bienen ausgeschwärmt sind, wird versucht, zumindest einen Teil der Schwarmtraube mit einer speziellen Kiste einzufangen. Wichtig ist, dass die Königin dabei ist. Die anderen Bienen fliegen dann von selbst durch einen Spalt in die Kiste. Hochzeitsflug Beim Hochzeitsflug paart sich die Jungkönigin mit den Drohnen. Dabei übertragen die männlichen Tiere Spermien, die in einer Spermienblase im Körper der Jungkönigin gespeichert werden. Wintertraube Sinkt die Temperatur im Bienenstock, bilden die Arbeiterinnen eine Traube. Die äußersten Bienen beginnen schnell mit den Flügeln zu schlagen und erzeugen so Wärme. Sie werden nach einiger Zeit von weiter innen sitzenden Bienen abgelöst. 1. Beschreibe, in welchem Verwandtschaftsverhältnis Königin, Drohnen und Arbeiterinnen zueinander stehen. 2. Haben Drohnen einen Vater? Begründe deine Antwort. Du bist dran! 29 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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