Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Bienen verständigen sich untereinander durch Tanzen Der österreichische Zoologe und Bienenforscher Karl von Frisch (1886 −1982) fand heraus, dass sich Sammelbienen untereinander über die Entfernung, die Richtung und die Ergiebigkeit einer Futterquelle verständigen. Der Rundtanz zeigt eine Futterquelle in Stocknähe an Hat eine Sammlerin eine ergiebige Futterquelle entdeckt, die nicht weiter als 100 Meter vom Stock entfernt ist, tanzt sie auf der Wabe zwischen den anderen Bienen im Kreis ( Abb. 33 oben). Diese werden auf die Tänzerin aufmerksam, tanzen hinter ihr her und nehmen dabei mit ihren Fühlern den Blütenduft auf, den die Tänzerin verströmt. Der Rundtanz dauert umso länger, je ergiebiger die Futterquelle ist. Nach dem Tanz fliegen die Sammelbienen aus und suchen im Umkreis von 100 Metern die Nahrungsquelle, die sie aufgrund des aufgenommenen Blütendufts erkennen können. Der Schwänzeltanz zeigt eine weiter entfernte Futterquelle an Ist die Futterquelle weiter als 100 Meter entfernt, wird der Schwänzeltanz zur Verständigung eingesetzt. Die Biene beschreibt dabei einen Achter. Auf der Geraden schwänzelt sie mit dem Hinterleib und zittert mit den Flügeln ( Abb. 33 unten). Diese Schwänzelstrecke gibt die Lage der Nahrungsquelle zur Sonne an ( Abb. 34). Schwänzelt die Biene auf der Wabe senkrecht nach oben, bedeutet das, dass es die Nahrung in Richtung Sonne gibt. Schwänzelt sie senkrecht nach unten, liegt die Futterquelle in entgegengesetzter Richtung zur Sonne. Erfolgt der Tanz in einer bestimmten Richtung dazwischen, zeigt dieser Winkel an, in welchem Winkel zur Sonne geflogen werden muss. Je schneller geschwänzelt wird, desto näher, je länger der Tanz dauert, desto ergiebiger ist die Futterquelle. 33 Rundtanz (oben), Schwänzeltanz (unten) 34 Schwänzeltanz; der Winkel, der auf der Wabe zur Senkrechten getanzt wird, ist der Winkel zwischen Futterquelle und Sonne. Bei der Abbildung ganz links liegt die Futterquelle direkt in Richtung der Sonne. Zoologe/Zoologin Wissenschafter oder Wissenschafterin, der/die sich u. a. mit dem Leben, dem Verhalten, der Entwicklung und der Fortpflanzung von Tieren beschäftigt p93787 Animation 32 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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