Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Spinnentiere, Krebse und Tausendfüßer Neben den Insekten gehören auch die Spinnentiere, die Krebstiere (zu denen die Klasse der Höheren Krebse zählt, siehe S. 49) und die Tausendfüßer (siehe S. 50) zum Stamm der Gliederfüßer. Das namensgebende Merkmal, die gegliederten Beine, sind aber nicht ihre einzige Gemeinsamkeit. Alle Gliederfüßer haben ein Außenskelett aus Chitin und Sklerotin, einen offenen Kreislauf mit einem rückenseitig gelegenen Röhrenherz und ein Strickleiternervensystem. Die Kreuzspinne gehört zu den Spinnentieren Spinnen sind Insekten in vielem sehr ähnlich. Betrachten wir eine Kreuzspinne genauer, können wir aber mehrere Unterschiede entdecken: Die Kreuzspinne hat wie alle Spinnen acht gegliederte Beine. Ihr Außenskelett ist nur in zwei Abschnitte, in das Kopfbruststück und den Hinterleib, gegliedert. Darüber hinaus besitzt sie keine Facetten-, sondern Punktaugen, mit denen sie eine weitaus schwächere Sehleistung erzielt als die Insekten. Fühler fehlen. Aufgrund dieser Unterschiede gehören die Spinnen einer anderen Klasse an, nämlich der der Spinnentiere. Ihnen werden auch die Weberknechte, die Skorpione und die Milben zugeordnet. Kreuzspinnen haben eine Außenverdauung Die Kreuzspinne ist wie alle Spinnen mit zwei Paar Mundwerkzeugen ausgestattet, den Kieferklauen und den Kiefertastern ( Abb. 79). Kiefertaster sind mit feinen Tasthaaren besetzt. Sie dienen also als Tastorgane. Zusätzlich können damit Luftschwingungen wahrgenommen werden. Wie die meisten Spinnen macht die Kreuzspinne hauptsächlich Jagd auf Insekten, aber auch auf andere Spinnen. Mit den Kieferklauen, an deren Spitze eine Giftdrüse mündet, wird das Beutetier ergriffen und durch Einspritzen von Gift betäubt oder getötet. Danach bringt die Spinne die Beute in ein Versteck und träufelt ihr Verdauungssaft ein. Dieser zerlegt und verflüssigt die inneren Organe des Opfers. Die Nahrung wird also außerhalb des Spinnenkörpers verdaut (Außenverdauung). Den entstandenen Brei saugt die Spinne auf. Das Außenskelett des Beutetieres bleibt über. Am Hinterleib sind die Atemöffnungen Spinnen atmen mit Tracheen. Die Atemöffnungen sind auf der Bauchseite des Hinterleibes. Zusätzlich gibt es auch noch so genannte Buchlungen. Stamm: Gliederfüßer Klasse: Insekten Klasse: Spinnentiere Klasse: Höhere Krebse Klasse: Tausendfüßer 76 Die Klassen der Gliederfüßer 77 Kreuzspinne Beine Hinterleib KopfBruststück Luftschwingungen Durch Luftschwingungen, wie sie beispielsweise der Flügelschlag eines vorbeifliegenden Insekts erzeugt, werden die empfindlichen Tasthaare bewegt, wodurch das Insekt von der Spinne sofort bemerkt wird. Buchlungen sind dünne Hautsäckchen, die im vorderen Bereich des Hinterleibes bauchwärts in eine Höhle ragen. In die Höhle gelangt Luft von außen. Von innen werden die Säckchen mit Hämolymphe umspült. 78 Buchlunge (Schema) 79 Mundwerkzeuge und Punktaugen Punktaugen Kieferklaue Kiefertaster Gasaustausch Strömung der Hämolymphe Strömung der Luft Atemöffnung zur Buchlunge an der Körperunterseite Hämolymphe Luft 44 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=