Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Spinnentiere, Krebse und Tausendfüßer Andere Spinnentiere Die meisten Merkmale der Spinnen weisen auch die anderen Spinnentiere auf, so zum Beispiel das Außenskelett, die acht gegliederten Beine, die Punktaugen, das offene Kreislaufsystem und die Tracheenatmung. Es gibt aber auch Unterschiede. Der Körper der Weberknechte erscheint einteilig Bei den Weberknechten sind das Kopfbruststück und das Hinterteil nicht durch eine Einschnürung voneinander getrennt. Die meisten Weberknechtarten haben extrem lange Beine. Die Tiere halten sich auf alten Baumstümpfen, auf Sträuchern, in Wiesen, am Waldboden, aber auch an Hauswänden auf. Je nach Art ernähren sie sich von lebenden und toten Insekten, Insektenlarven, kleinen Würmern, aber auch von abgestorbenen Pflanzenteilen und Fallobst. Die Nahrung wird mit den Kieferklauen zerkleinert. Im Mundraum werden die kleinen Nahrungsbrocken nach und nach mit Verdauungssaft vermengt und vorverdaut. Im Gegensatz zu den Spinnen haben Weberknechte keine Gift- und Spinndrüsen, dafür aber Stinkdrüsen, deren Sekret zur Abwehr von Feinden eingesetzt wird. Kommt es dennoch zu einem Angriff und der Feind erfasst ein Bein, kann dieses abgeworfen werden. Während der Gegner durch das noch zuckende Bein abgelenkt wird, kann der Weberknecht oft entkommen. Nur bei jungen Weberknechten, die sich noch häuten, kann ein fehlendes Bein ersetzt werden. Skorpione haben einen Giftstachel Bei den Skorpionen ( Abb. 89) ist das Kopfbruststück nur undeutlich vom Hinterleib getrennt. Der Hinterleib weist eine deutliche Gliederung in einen breiten vorderen und einen schwanzartigen hinteren Teil auf. Am Hinterleibsende befindet sich ein Giftstachel. Die Kiefertaster sind zu mächtigen, mit Scheren ausgestatteten Fangarmen umgebildet. Artabhängig ernähren sich Skorpione von Insekten, anderen Spinnentieren, Schlangen, Eidechsen, Schnecken und kleinen Nagetieren. Die Beutetiere werden mit den Fangarmen ergriffen. Ist ein Opfer zu wehrhaft, wird blitzschnell der Stachel über den Rücken nach vorne geführt, zugestochen und Gift injiziert. Die Nahrung wird wie bei den Weberknechten im Mundraum vorverdaut und der dadurch gebildete Speisebrei aufgesaugt. Hauptverbreitungsgebiete der Skorpione sind die Tropen und Subtropen. Es gibt aber auch Skorpione in Österreich. Bekannt sind Vorkommen in Kärnten, in der Steiermark und in Niederösterreich. Da die Tiere nur nachtaktiv sind und sich untertags sehr gut verstecken, bekommt man sie sehr selten zu Gesicht. Die in Österreich lebenden Skorpione sind maximal vier Zentimeter groß, während tropische Formen bis zu zwanzig Zentimeter lang werden können. Skorpione sind lebendgebärend. Das bedeutet, dass die Eier bereits im Mutterleib ausgebrütet werden. Vergleiche diese Fortpflanzung mit dir bereits bekannten Fortpflanzungsarten anderer Gliederfüßer. Du bist dran! 87 Weberknecht 88 Der Körper des Weberknechts erscheint einteilig. 89 Skorpion Sekret secretio (lat.) = Absonderung; von einer Drüse produzierter und abgesonderter Stoff 47 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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