Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Manche Milbenarten sind Parasiten des Menschen Die Milben besiedeln vielfältige Lebensräume. Bestimmte Arten sind im Boden zu finden, während Haarbalgmilben beispielsweise als Kommensalen an unseren Haarwurzeln und Augenwimpern leben und sich dort von Talg ernähren. Viele Milbenarten sind so klein, dass wir sie mit freiem Auge nicht sehen können, etwa die Haarbalgmilben und die Hausstaubmilben. Die Hausstaubmilben leben bevorzugt in Polstermöbeln, Betten, Teppichen und Stofftieren. Ihre Nahrung sind Hautschuppen, die jeder Mensch täglich verliert. Der Kot der Hausstaubmilben verteilt sich in der Luft als feiner Staub und wird dadurch auch eingeatmet. Es gibt Menschen, die darauf allergisch reagieren. Ständiger Schnupfen, eine verstopfte Nase, juckende, brennende oder tränende Augen, Husten und Atemnot können Symptome einer Hausstaubmilbenallergie sein. Die etwa 0,2 bis 0,4 Millimeter kleine Krätzmilbe ist ein Hautparasit des Menschen. Die Weibchen graben sich in die Haut und legen dort ihre Eier ab. Nach vier Tagen schlüpfen die Larven. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen wachsen sie zu geschlechtsreifen Milben heran. Ein Krätzmilbenbefall verursacht starken Juckreiz, besonders im Bett durch die Wärme unter der Bettdecke. Weiters können Hautausschläge mit geröteter Haut, Bläschen- und Knötchenbildung auftreten. Zecken können Krankheitserreger übertragen Die bekanntesten und größten Milben sind die Zecken, unter ihnen der Gemeine Holzbock ( Abb. 91 und 92). Er ist mit einem Stech-Saug-Rüssel ausgestattet. Damit sticht er in die Haut des Menschen. Neben dem Stoff, der die Blutgerinnung verhindert, injiziert er auch ein Betäubungsmittel, das die Einstichstelle unempfindlich macht. Zecken ernähren sich von Blut. Deshalb saugen sowohl Männchen als auch Weibchen. Sind die Tiere satt, lassen sie sich fallen und krabbeln davon. Die Weibchen suchen sofort einen Geschlechtspartner zur Paarung auf. Danach erfolgt die Eiablage. Zecken können beim Blutsaugen FSME-Viren und Borrelien übertragen. FSME-Viren sind Krankheitserreger, die FSME hervorrufen. Die Krankheit kann durch Entzündung des Gehirns und der Gehirnhäute zu starken Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Verwirrtheit, Gangstörungen, Krampfanfällen, Lähmungen und Atemstörungen bis hin zum Tod führen. Gegen FSME kann man sich vorbeugend impfen lassen. Keine Impfung gibt es gegen die Borreliose, eine Krankheit, die durch schraubenförmige Bakterien, die Borrelien, hervorgerufen wird. Die Krankheitserreger lassen sich durch die Einnahme bestimmter Medikamente bekämpfen. Unbehandelt kann die Krankheit zu schweren Gelenksentzündungen führen sowie das Nervensystem und das Herz schädigen. 90 Hausstaubmilbe (Mikrofoto) 91 Gemeiner Holzbock (bis zu 4 Millimeter groß) 92 Gemeiner Holzbock; vollgesogenes Tier Kommensalen leben in oder auf anderen Lebewesen, ohne diese zu schädigen. Betäubungsmittel Gestochene Menschen merken dadurch oft nicht, dass eine Zecke bereits mehrere Tage an ihnen saugt. FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis Borreliose Erstes Anzeichen einer Infektion kann eine größere kreisrunde Hautrötung im Einstichbereich sein. Sicher nachweisen lässt sie sich durch eine Blutuntersuchung. Welche Art von Medikamenten werden bei Borreliose verschrieben? Hinweis: Es ist eine bestimmte Form von Arzneimitteln, mit denen man bakterielle Infektionen bekämpfen kann. Du bist dran! 48 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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