Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Spinnentiere, Krebse und Tausendfüßer Der Europäische Flusskrebs Flusskrebse leben in sauberen, langsam fließenden oder stehenden Gewässern. Die Tiere sind nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen. Der Flusskrebs ist ein Allesfresser Flusskrebse sind Allesfresser. Die Nahrung wird mithilfe der vorderen Antennen aufgespürt, die mit Riechsinneszellen ausgestattet sind. Mit den hinteren Antennen wird alles abgetastet. Die auf beweglichen Stielen sitzenden Facettenaugen ermöglichen dem Krebs, seine Umgebung zu überblicken. Das erste Beinpaar ist zu Greifzangen umgebildet Der bis zu 18 Zentimeter große Krebs hat einen schützenden Panzer aus Chitin mit Kalkeinlagerungen. Kopf und Brust sind wie bei den Spinnentieren zu einem starren Kopfbruststück verwachsen. An ihm sitzen fünf Beinpaare. Die hinteren vier Beinpaare dienen der Fortbewegung (Schreitbeine). Das vorderste ist zu Greifzangen mit mächtigen Scheren umgebildet. Mit ihrer Hilfe werden Beutetiere gepackt und zerkleinert. Vor den fünf Beinpaaren sitzen drei Paar Kieferfüße. Auch sie zerkleinern die Nahrung und geben sie weiter an die Mundwerkzeuge. Diese bestehen aus je einem Paar Oberkiefer, Unterkiefer und Unterlippen. Sie halten die Nahrung fest und zerkauen sie. Ein Schwanzfächer dient dem Antrieb beim Schwimmen Der Hinterleib ist aus mehreren Segmenten aufgebaut und dadurch beweglich. Er trägt weitere Beinpaare, die so genannten Afterfüße. Am Hinterleibsende hat der Krebs einen Schwanzfächer. Wird er mehrmals kräftig gegen den Bauch geschlagen, kann der Krebs rasch rückwärts davonschwimmen. Flusskrebse entwickeln sich direkt Im Spätherbst findet die Paarung der Flusskrebse statt. Die befruchteten Eier werden nicht abgelegt. Die weiblichen Krebse tragen sie an die Afterfüße geheftet ständig mit. Im Frühjahr schlüpfen die Jungtiere. Unter mehrmaligem Häuten wachsen sie schnell heran. Flusskrebse können 20 Jahre alt werden. Allesfresser Neben Wasserinsekten, Würmern, Schnecken, Muscheln, Fischen, Molchen, Fröschen und Aas fressen sie auch Wasserpflanzen sowie moderndes Holz. Panzer Da der Panzer nicht mitwachsen kann, muss sich der Krebs von Zeit zu Zeit häuten. Nach der Häutung dauert es zirka zehn Tage, bis der neue Panzer ausgehärtet ist. In dieser Zeit ist das als Butterkrebs bezeichnet Tier schutzlos und muss sich vor Feinden wie diversen Raubfischen verstecken. Schreitbeine und Kieferfüße haben im oberen Bereich fadenförmige Anhänge. Es sind Kiemen. Mit ihrer Hilfe wird die Hämolymphe mit Sauerstoff aus dem Wasser angereichert bzw. Kohlenstoffdioxid ausgeschieden. Afterfüße Die Männchen haben sechs, die Weibchen fünf Paare Afterfüße. Davon bildet jeweils das letzte Paar mit dem Schwanz den Schwanzfächer. 93 Die Eingliederung der Höheren Krebse 94 Flusskrebs Stamm: Gliederfüßer Klasse: Spinnentiere Ordnung: Zehnfußkrebse 95 Bauplan eines Flusskrebses 1. Recherchiere, warum in den letzten hundert Jahren die Zahl der Europäischen Flusskrebse stark abgenommen hat. (Tipp: Infos findest du zB auf der Webseite des Nationalparks Donauauen) 2. Bei einem Sonnenbrand sagt man manchmal jemand wäre „rot wie ein Krebs“. Recherchiere den Ursprung dieser Redewendung. Du bist dran! Bauchmark Darm Geschlechtsorgan offenes Kreislaufsystem vordere Antenne Mundwerkzeuge Kieferfüße hintere Antenne Greifzange Schreitbeine Afterfüße Schwanzfächer 49 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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