Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Pflanzenvielfalt im Wald Farne und Moose sind Sporenpflanzen Im Wald findest du nicht nur Blütenpflanzen. Es wachsen dort auch Pflanzen ohne Blüten, nämlich Farne in der Krautschicht und Moose in der Bodenschicht. Farne sind in der Krautschicht häufig zu finden Der Wurmfarn ist sehr häufig in unseren Wäldern anzutreffen. Er fällt durch seine großen, zarten Blätter auf, die so genannten Wedel, die nach außen gebogen im Kreis stehen ( Abb. 67). Die Wedel sind gefiedert, die Fiedern sind nochmals gefiedert. Die Blätter des Wurmfarns sind also doppelt gefiedert ( Abb. 68, 69). Farne besiedeln feuchte Standorte Die Blätter entspringen aus Rhizomen. Die jungen Blätter sind zusammengerollt ( Abb. 70). Beim Wachsen entrollen sie sich. Über die großen, zart gebauten Farnwedel wird sehr viel Wasser verdunstet. Sonneneinstrahlung verstärkt die Wasserabgabe. Bei unzureichendem Wasserangebot könnten die Farne dadurch vertrocknen. Aus diesem Grund besiedeln Farne schattige und eher feuchte Standorte. Farne bilden Sporen Betrachtest du die Blattunterseite eines älteren Farnblattes, siehst du viele kleine dunkle Erhebungen. Es sind Sporenkapselhäufchen ( Abb. 71). Sie sind bedeckt von kleinen grünen Blättchen, den Schleiern. In den Sporenkapseln reifen besondere Fortpflanzungszellen, die Sporen, heran. Sind sie reif, schrumpfen die Schleier und die Kapseln reißen auf. Die winzigen Sporen werden dadurch freigesetzt. Die Sporen werden vom Wind vertragen Sporen, die vom Wind an schattige, feuchte Stellen verweht werden, beginnen zu keimen. Es entwickelt sich jetzt aber nicht eine neue Farnpflanze daraus, sondern ein nur etwa ein Quadratzentimeter kleines, grünes, herzförmiges Blättchen, das als Vorkeim bezeichnet wird. Auf dem Vorkeim entwickeln sich Geschlechtsorgane Auf der Unterseite des Vorkeims bilden sich männliche und weibliche Geschlechtsorgane, in denen männliche und weibliche Fortpflanzungszellen – bewegliche Schwärmer und unbewegliche Eizellen – heranreifen. Aus der befruchteten Eizelle entwickelt sich eine Farnpflanze Sind männliche und weibliche Geschlechtszellen durch einen Wassertropfen verbunden, schwimmen die Schwärmer zu den Eizellen und befruchten diese. Auf dem Vorkeim befinden sich zwar mehrere Eizellen, die befruchtet werden, jedoch entwickelt sich nur aus einer eine neue Farnpflanze. 67 Wurmfarn 68 Doppelt gefiedertes Blatt 69 Nochmals gefiederte Fiedern 70 Junges Farnblatt beim Entrollen 71 Sporenkapselhäufchen Rhizome Erdsprosse; unterirdische Stängel, die Nährstoffe speichern. Schwärmer männliche Geschlechtszellen, die mit einer Geißel ausgestattet sind, mit deren Hilfe sie sich fortbewegen können 89 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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