Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Pflanzenvielfalt im Wald Moospolster schützen den Waldboden vor Erosion Die Moospolster nehmen Wasser auf, weshalb dieses bei starken Regenfällen nicht oberflächlich in großen Strömen abfließen und dabei Erdreich abschwemmen kann. Deshalb bleibt auch die fruchtbare Humusschicht des Waldbodens erhalten. Die Moose schützen den Waldboden also auch vor Erosion. Moose sind Pionierpflanzen Häufig wachsen Moose als Pionierpflanzen auf Steinen oder Felsen. Dies ist möglich, weil ihre Wurzelhaare Säuren erzeugen, die das Gestein zersetzen. Auch bei den Moosen gibt es einen Generationswechsel Im Frühjahr bis zum Frühsommer bilden sich bei einem Teil der Haarmützenmoospflänzchen sehr kleine, rötliche, korbartige Gebilde. In ihnen liegen die männlichen Geschlechtsorgane, in denen Schwärmer heranreifen. Die Körbchen werden oft fälschlicherweise als Moosblüten bezeichnet. Ein anderer Teil der Moospflänzchen hat die Blättchen an der Spitze knospenartig zusammengeklappt. Sie umschließen die weiblichen Geschlechtsorgane, in denen sich je eine Eizelle entwickelt. Bei ausreichender Feuchtigkeit schwimmen die Schwärmer zu den Eizellen und befruchten diese. Aus den befruchteten Eizellen bilden sich auf einem längeren Stiel sitzende Sporenkapseln ( Abb. 74). Betrachtet man die Sporenkapsel eines Haarmützenmoospflänzchens genauer, kann man erkennen, dass über die Sporenkapsel eine haarige, spitze Mütze gestülpt ist. Sie ist das namensgebende Merkmal dieses Mooses. Die Mütze fällt ab, sobald die Sporen reif sind. Bei trockenem Wetter werden sie ausgestreut und vom Wind vertragen. Bei ausreichender Feuchtigkeit entstehen aus ihnen kleine Vorkeime. Sie bilden Knospen, die zu neuen Moospflänzchen heranwachsen. Die Moospflanze ist die geschlechtliche Generation Während bei der Entwicklung der Farne der Vorkeim und nicht die Farnpflanze die Geschlechtsorgane trägt, sind bei den Moosen die Moospflänzchen die geschlechtliche Generation. 74 Haarmützenmoos; Sporenkapseln Erosion Abtragung des Bodens Pionierpflanzen Erstbesiedler; Pflanzen, die noch nicht besiedelte Gebiete erobern Für die folgenden Aufgaben brauchst du eine Lupe, einen Bleistift, Papier und eine Küchenwaage. Besorge dir aus dem Wald einen kleinen Moospolster. Betrachte die kleinen Moospflänzchen genau unter der Lupe und zeichne eines. Wiege den Moospolster ab und notiere das Gewicht. Lege den Polster auf einen Teller und bewahre ihn an einem schattigen Ort auf. Protokolliere jeden zweiten Tag das Gewicht deines Moospolsters und erstelle mit deinen Messwerten ein Diagramm (x-Achse: Zeit, y-Achse: Gewicht). Gieße den Moospolster nach zwei Wochen wieder regelmäßig und notiere über weitere zwei Wochen sein Aussehen (Farbe, Größe, Gewicht, etc.). Du bist dran! Gewicht Zeit 75 Entwicklung des Haarmützenmooses GESCHLECHTLICHE GENERATION UNGESCHLECHTLICHE GENERATION Spore Schwärmer weibliches Geschlechtsorgan männliches Geschlechtsorgan Befruchtung Eizelle Moospflänzchen Sporenkapseln Spore keimende Spore 91 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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