Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Die Erde Sedimente bilden Sedimentgesteine Durch Druck und chemische Vorgänge werden Sedimente durch ein allmählich erhärtendes Bindemittel miteinander verkittet. Du kannst dir das ähnlich wie die Herstellung von Beton vorstellen: Sand, mit Zement (Bindemittel) und Wasser angerührt, verfestigt sich zu Beton. Auf diese Weise entsteht beispielsweise aus Sand Sandstein. Sandstein ist ein beliebtes Baumaterial. So sind das wohl bekannteste Wahrzeichen Wiens, der Stephansdom, und die größte Kirche Österreichs, der Neue Dom (Mariä-Empfängnis-Dom) in Linz, Sandsteinbauten. Durch Verwitterung können auch neue Stoffe gebildet werden Gesteinsverwitterung führt nicht nur zur Zerkleinerung des Gesteins (physikalische Verwitterung). Unter dem Einfluss von Wasser und den darin gelösten Stoffen wie zum Beispiel Kohlensäure können auch neue Stoffe gebildet oder aus dem Gestein gelöst und an anderen Stellen wieder ausgeschieden werden (chemische Verwitterung). Beispiele für solche chemischen Sedimente sind Steinsalz, Gips und Kalk. Durch Metamorphose entstehen Umwandlungsgesteine Sicher kannst du dich im Zusammenhang mit der Entwicklung der Amphibien und der Insekten an den Begriff Metamorphose erinnern. Metamorphose bedeutet Gestaltumwandlung. Erstarrungsgesteine, Sedimente und Sedimentgesteine können im Zuge gebirgsbildender Vorgänge höherem Druck und höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Dadurch finden unter Beibehaltung des festen Zustandes Gesteinsumwandlungen statt. So entsteht beispielsweise aus Granit Gneis und aus Kalk Marmor ( Abb. 31). Umwandlungsgesteine werden auch als Metamorphite bezeichnet. Gesteine sind einem ständigen Kreislauf unterworfen Durch die Erstarrung von Magma entstehen die Erstarrungsgesteine. Diese können einerseits durch Verwitterung Sedimente und in weiterer Folge Sedimentgesteine bilden. Andererseits gehen sie durch hohen Druck und hohe Temperaturen in Umwandlungsgesteine über. Umwandlungsgesteine verwittern, Sedimente und Sedimentgesteine unterliegen der Metamorphose. Alle drei Gesteinsarten können im Zuge gebirgsbildender Vorgänge in die Tiefe der Lithosphäre abtauchen und dort teilweise wieder zu Magma aufschmelzen. Steinsalz kann dort vorkommen und als Rohstoff für Speisesalz gewonnen werden, wo früher Meer war. Durch einen chemischen Prozess (Ausfällung) wurde das Salz aus dem Meerwasser ausgeschieden und als Sediment abgelagert. Gips entsteht u.a. durch Auskristallisieren aus mit Calciumsulfat übersättigtem Meerwasser. Gips dient als Baustoff und wird u.a. in der Medizin (Gipsverbände) und in der Zahntechnik (Gipsabdrücke) verwendet. Kalk wird in großen Mengen aus dem Meerwasser ausgeschieden und kann als Kalkstein ganze Gebirgszüge aufbauen, (zB die Kalkalpen,  S. 22). Ein Großteil des Kalksteins ist aber auch durch Ablagerung der kalkhaltigen Schalen und Gehäuse von Lebewesen (wie Muscheln und Schnecken) entstanden. Metamorphite Typisch für Umwandlungsgesteine ist eine Parallelausrichtung der Mineralien. Diese wird als Schieferung bezeichnet. 31 Marmor 32 Kreislauf der Gesteinsbildung (Schema) In Abb. 24 auf S. 18 siehst du einen farblosen Quarz, einen Bergkristall. Es gibt aber auch farbige Quarze, so genannte Quarzvarietäten. Finde mithilfe eines Mineralienführers oder des Internets heraus, a) wie der violette, der gelbe, der rauchbraun bis schwarz gefärbte und der rosa Quarz heißen, b) durch welche Stoffe die Färbungen verursacht werden, c) in welchen Weltgegenden besonders schöne Exemplare der Quarzvarietäten zu finden sind. Du bist dran! Erstarrungsgestein Umwandlungsgestein Sedimentgestein Magma Sediment Verwitterung, Abtragung, Ablagerung Abkühlung, Erstarrung Verwitterung, Abtragung, Ablagerung Verwitterung, Abtragung, Ablagerung Verfestigung Aufschmelzung Aufschmelzung Aufschmelzung Umwandlung (Metamorphose) Umwandlung (Metamorphose) 20 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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