Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Der Boden und seine Organismen Der Boden filtert Wasser Eine wichtige Funktion des Bodens ist seine Fähigkeit, Wasser aufnehmen zu können. Regnet es, dringt das Regenwasser in den Boden ein. Ein Teil davon bleibt im Boden haften. Das Haftwasser bildet den Wasservorrat für die Pflanzen. Überschüssiges Wasser durchdringt den Boden (Sickerwasser), bis es auf wasserundurchlässige Gesteinsschichten trifft und sich dort als Grundwasser sammelt. Das Regenwasser nimmt beim Herunterprasseln auf die Erde mehr oder weniger schädliche Stoffe, Ruß und Staub aus der Luft auf. Auf seinem Weg durch den Boden werden die Verunreinigungen von den verschiedenen Bodenschichten zurückgehalten und von Bakterien abgebaut. In verschiedenen Gesteinsschichten wird das durchsickernde Wasser zudem mit Mineralstoffen angereichert. Das durch den Boden gefilterte Grundwasser ist unser Trinkwasser. Es wird entweder mithilfe eines Brunnens heraufgepumpt oder aus Quellen gewonnen. Wilde Mülldeponien gefährden unser Trinkwasser Müll muss nach dem österreichischen Abfallwirtschaftsgesetz fachgerecht entsorgt werden. Nicht mehr verwertbare Stoffe, die nicht verbrannt werden, kommen auf eine Mülldeponie. Beim Verrotten von Müll entstehen teilweise auch umweltschädliche Stoffe, die sich im Niederschlagswasser lösen. Um zu verhindern, dass sie mit dem Sickerwasser ins Grundwasser gelangen, müssen Mülldeponien sowohl nach unten als auch nach oben abgedichtet sein. Illegal abgelagerter Müll in der freien Landschaft, so genannte „wilde Mülldeponien“, gefährdet also auch unser Trinkwasser. Bodenverdichtung hat negative Folgen Durch den Einsatz schwerer Landmaschinen wird das Erdreich zusammengedrückt. Ein verdichteter Boden hat eine verringerte Wasserspeicherfähigkeit, was bei starken Regenfällen zu Überflutungen durch das abfließende Regenwasser führen kann. Gleichzeitig kommt es zur Abschwemmung des Erdreichs (Erosion). Kann der Boden nicht mehr so viel Wasser aufnehmen, sammelt sich weniger Grundwasser und damit weniger Trinkwasser. Die Bodenverdichtung erschwert auch die Durchwurzelung und die Durchlüftung des Bodens. In der Folge nehmen die Zahl der Bodenlebewesen und damit auch der Humusgehalt ab. Verdichtete Böden sind schwerer zu bearbeiten, was letztlich einen höheren Treibstoffverbrauch bei den landwirtschaftlichen Fahrzeugen und damit eine zusätzliche Umweltbelastung verursacht. Um allzu schlimme Bodenverdichtung zu vermeiden, werden Felder möglichst nicht bei feuchtem Boden befahren. Des Weiteren werden kombinierte Arbeitsgeräte verwendet, damit die Felder so selten wie möglich befahren werden müssen. Auch Ballonreifen oder Doppelbereifung werden eingesetzt, um den Verdichtungsdruck zu minimieren. Trinkwasser Der intensive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln ( S. 69 und 72) sowie von Mineraldünger verunreinigt das Grundwasser und gefährdet somit unsere Trinkwasserversorgung. Abfallwirtschaftsgesetz gibt vor, wie die verschiedenen Abfallarten (zB Altpapier, Batterien, Biomüll, Metalle und Dosen, Weiß- und Buntglas) entsorgt bzw. für die Wiederverwertung (Recycling) aufbereitet werden müssen Mülldeponie Zwischen- oder Endlager für Müll illegal unerlaubt, ungesetzlich 103 Vom Grundwasser zum Trinkwasser Quelle Brunnen wasserundurchlässige Bodenschicht 104 Wilde Deponie 105 Verdichteter Boden 41 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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