Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Der Mensch nutzt Pflanzen Der Roggen ist anspruchslos und kälteunempfindlich Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass der Roggen seit rund 2 000 Jahren in Europa genutzt wird. Der Roggen stammt aus Vorderasien. Er wurde vermutlich mit Weizensaatgut nach Europa eingeschleppt und erst hier kultiviert. Der Roggen stellt nicht allzu große Ansprüche. Er gedeiht auch auf steinigem, sandigem und flachgründigem Boden und ist zudem nicht empfindlich gegen Kälte. Deshalb wird er bei uns auch in höheren Regionen angebaut, wie beispielsweise im Salzburger Lungau bis 1 300 Meter und in manchen Gegenden Tirols bis 1 400 Meter Seehöhe (bezogen auf den Meeresspiegel der Adria). Winterroggen wird im Herbst ausgesät Viele Getreidearten, so auch der Roggen, kommen als Wintergetreide und als Sommergetreide vor. Bei uns wird hauptsächlich Winterroggen angebaut. Roggen, der im Frühling noch grün geerntet wird (Grünroggen), wird für Viehfutter siliert. Die Körnerfrüchte in den ährigen Fruchtständen, die erst im Sommer reif sind, dienen als Futtermittel, werden aber auch zu Mehl vermahlen. Wird während des Mahlvorganges ein Großteil der Kleie vom Mehlkörper getrennt, entsteht „helles Mehl“, das auch als Auszugsmehl bezeichnet wird. Im Vollkornmehl ist die ganze Kleie mitverarbeitet. Vollkornprodukte sind aufgrund ihres höheren Mineral-, Vitamin- und Ballaststoffgehalts gesünder. Roggenmehle (Auszugs- und Vollkornmehl) werden hauptsächlich zur Herstellung von Schwarzbrot und dunklem Gebäck verwendet. kultivieren zur Kulturpflanze machen Wintergetreide Die Aussaat erfolgt im Herbst. Die Ernte erfolgt im darauffolgenden Sommer. Sommergetreide wird im Frühjahr gesät und im Sommer geerntet. silieren Vorgang, bei dem die so genannte Silage (= Silofutter, konserviertes Futtermittel) entsteht: Frisches Getreide (oder Gras) wird luftdicht verschlossen. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien vergären Traubenzucker zu Milchsäure, die das Ausgangsprodukt, ähnlich wie Sauerkraut, haltbar macht ( auch S. 59). Kleie Schale, Kleberschicht und Keimling. Da die Kleie sehr eiweiß-, mineralstoff- und vitaminreich ist, dient sie als hochwertiges Futtermittel. „helles Mehl“ Der Begriff bezieht sich auf die hellere Farbe des Auszugsmehls im Vergleich zum dunkleren Vollkornmehl. 5 Roggenkorn; Längsschnitt (Schema) 6 Roggenkörner 7 Reife Roggenähren Im folgenden Spiegel-Text erfährst du, warum Wintergetreide bereits im Herbst angebaut werden muss. Schreibe den richtiggestellten Text in dein Biologieheft. Du bist dran! Roggenpflänzchen Frucht- und Samenschale Mehlkörper (stärkereich) Keimling Die Samen des Wintergetreides werden im Herbst gesät, weil die sich daraus entwickelnden Pflanzen eine gewisse Zeit lang sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein müssen, um im nächsten Jahr Blüten und Samen bilden zu können. 49 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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