Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch

Landwirtschaft in Österreich Maisanbau und Schweinezucht sind oft gekoppelt Schweine sind Allesfresser. Während die Tiere früher auf den Bauernhöfen mit Rüben, Mais, Kartoffeln sowie Küchen- und Speiseresten gefüttert wurden, erhalten die Tiere heute in den Schweinemastbetrieben spezielle Futtermittelgemische, die an Alter und Gewicht der Tiere angepasst werden. Die Futtermittelgemische bestehen zum größten Teil aus Energie lieferndem Mais und anderem Getreide, wie beispielsweise Gerste. Weiters sind Eiweißfuttermittel wie Sojaschrot, Ackerbohnen oder -erbsen sowie Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Da Mais das wichtigste Futtermittel in der Schweinemast darstellt, befindet sich die Hauptproduktion der Schweinezucht in Maisanbaugebieten Oberösterreichs, Niederösterreichs und der Steiermark. Schweine haben ein Bedürfnis nach viel Platz und Auslauf Schweine sind Herdentiere, die viel Platz und Auslauf brauchen. Die für Schweine ideale Haltungsform ist deshalb die Freilaufhaltung. Die Tiere lieben es, mithilfe ihres Rüssels den Erdboden zu durchwühlen. Zudem brauchen sie eine Suhle und einen Scheuerpfahl, etwa einen Baumstamm, an dem sie nach dem Suhlen den eingetrockneten Schlamm und Hautparasiten abscheuern können. Als Rückzugsort (zB Schutz vor Witterung) dienen Hütten aus Holz oder Metall, die im Winter mit Stroh ausgepolstert werden. Einer natürlichen Haltungsform entspricht auch der Tieflauf- oder Tiefstreustall. Den Tieren steht hier ausreichend Platz zur Verfügung. Sie können sich frei bewegen und auch ins Freie laufen. Eingestreutes Stroh dient nicht nur als weiche, warme Unterlage, sondern auch zum Spielen, Kauen und Wühlen. Schweinehaltung im Sinne einer artgerechten Haltung setzt deshalb Stallsysteme ein, die den natürlichen Verhaltensweisen, Bedürfnissen und Ernährungsgewohnheiten so gut wie möglich Rechnung tragen. Mastschweine werden häufig auf Spaltenböden gehalten 2–3% der in Österreich gehaltenen Schweine leben in Bioschwein-­ Haltung, EU-weit sind es etwa 1%. In Standard-Schweinemastbetrieben werden die natürlichen Bedürfnisse der Schweine meist nicht ausreichend befriedigt: Die Ställe sind so ausgestattet, dass möglichst effizient gearbeitet werden kann und Kosten gespart werden. Auslaufmöglichkeiten sind nicht verpflichtend, die Schweine leben oft dicht gedrängt. Die Ställe sind mit Spaltenböden aus Holz oder Beton ausgestattet ( Abb. 178). Schweine würden sich zum Harnen und Koten einen eigenen Platz suchen, der nie dort ist, wo sich Schlaf- oder Fressplatz befinden. Im Spaltenbodenstall haben sie keine andere Möglichkeit und sind so ständig den Ausdünstungen der Ausscheidungen ausgesetzt. Suhle schlammige Vertiefung im Boden, in der sich die Schweine gerne zum Abkühlen und zum Schutz vor Insekten und Parasiten wälzen. 174 Junges Edelschwein 175 Pietrain Bioschwein-Haltung Schweine in Biohaltung haben einen befestigten Auslauf sowie Wühlmaterial (meist Stroh). Im Vergleich zur konventionellen Haltung haben sie ein erhöhtes Platzangebot im Stall und der Spaltenboden darf maximal die Hälfte der Stallfläche ausmachen. Die Muttersau muss mit ihren Ferkeln einen Auslauf haben und darf nicht dauerhaft im Kastenstand ( S. 91), fixiert werden. Spaltenböden In Spaltenböden gelangen Kot und Harn der Tiere direkt in die darunter befindliche Güllegrube. Allerdings können als Folge der Spaltbodenhaltung Verletzungen an Hufen und Beinen auftreten. 176 Haltung mit Stroh in einemTieflaufstall 177 Schweine suhlen sich gerne. 178 Schweinehaltung auf Spaltenboden 90 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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