Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

Vom Kind zum Erwachsenen Bösartige HPV können Krebs auslösen HPV dringen in Haut- und Schleimhautzellen ein und verursachen an den betroffenen Stellen die Entstehung rosafarbener Warzen. Werden HPV beim Geschlechtsverkehr übertragen, kommt es zur Warzenbildung im Bereich der Geschlechtsorgane: Bei Männern treten sie hauptsächlich auf der Vorhaut, in der Harn-Spermien-Röhre, am After und im Enddarm auf. Bei Frauen bilden sich die Warzen meistens in der Scheide, am Gebärmuttermund und ebenfalls am After und im Enddarm. Es gibt auch HPV, die die Entstehung bösartiger Tumore (Krebs) fördern. Deshalb sind eine Entfernung der Warzen durch den Arzt bzw. die Ärztin und eine regelmäßige ärztliche Kontrolle dringend anzuraten. Seit dem Jahr 2006 kann man sich in Österreich gegen einige der bösartigen HPV-Stämme impfen lassen. Die Impfung sollte am besten noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden. Auch gegen Hepatitis B gibt es eine vorbeugende Impfung Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber, die durch Hepatitis-B-Viren (kurz HBV) verursacht wird. Da HBV über infizierte Körperflüssigkeiten, wie infiziertes Blut, Sperma, Scheidensekret und Speichel übertragen werden, ist die Ansteckungsgefahr bei sexuellen Kontakten sehr groß. Die Inkubationszeit kann sechs bis 23 Wochen dauern. Zuerst treten meistens grippeartige Symptome auf, oft begleitet von Übelkeit und Brechreiz. Die entzündete Leber ist etwas vergrößert, was Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen verursacht. Gelbsucht kann auftreten: Die Haut und das Augenweiß sind bräunlich gelb verfärbt, der Urin ist dunkel. Gegen Hepatitis B kann man sich vorbeugend impfen lassen. AIDS ist eine folgenschwere Erkrankung des Immunsystems AIDS wird durch das menschliche Immunschwächevirus (Human Immunodeficiency Virus, kurz HIV) verursacht. Die Viren kommen bei infizierten Personen konzentriert in Blut, Spermienflüssigkeit und Scheidensekret vor, weshalb eine Infektion hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr erfolgt. Die Viren dringen in T-Lymphozyten ( S. 58) ein. Dort vermehren sie sich. Schließlich platzen die „Wirtszellen“ auf, die Viren werden freigesetzt und befallen weitere T-Lymphozyten. Die aufgeplatzten Wirtszellen können ihre Aufgabe, nämlich eindringende Krankheitserreger zu erkennen und ihre Abwehr in Gang zu setzen, nicht mehr erfüllen. So wird das Immunsystem allmählich geschwächt. Kurz nach der HIV-Infektion können grippeartige Symptome auftreten, die meistens nicht damit in Zusammenhang gebracht werden. Die Inkubationszeit kann Monate bis Jahre dauern. In dieser Zeit kann es unwissentlich zur Ansteckung anderer Personen kommen, wenn keine Kondome ( S. 96) verwendet werden. Erst wenn ein Großteil der T-Lymphozyten zerstört ist, treten Krankheitssymptome auf: unerklärbares Fieber über 38 °C, Lymphknotenschwellungen, Gewichtsverlust, Pilze und Bakterien in Darm und Lunge, bösartige Tumore in Haut, Mundhöhle, Magen- und Darmschleimhäuten u. v. a. m. In Österreich wird täglich mindestens eine HIV-Neudiagnose gestellt. Obwohl intensiv geforscht wird, ist AIDS derzeit noch unheilbar. Allerdings gelang es Forscherinnen und Forschern Medikamente zu entwickeln, die – lebenslänglich eingenommen – die Vermehrung und Ausbreitung von HIV im Körper verhindern können. Bei konsequenter und streng kontrollierter regelmäßiger Einnahme ist es sogar möglich, dass die HIV-Menge im Blut so gut wie nicht mehr nachweisbar ist. HPV Humane Papillomaviren; humanus (lat.) = menschlich, papilla (lat.) = Warze Hepatitis B Es gibt keine Behandlung der Krankheit (nur der Symptome). Im Normalfall klingt sie nach einigen Wochen von selbst wieder ab. In seltenen Fällen ist die Leberentzündung so schlimm, dass sie durch den Ausfall der Leberfunktion zum Tode führt. HBV Abkürzung für Hepatitis-B-Viren infiziertes Blut Kommt es etwa bei Erste-Hilfe- Leistungen an mit HBV infizierten Personen (zB bei der Versorgung blutender Wunden ohne Einweghandschuhe) zu einem Blutkontakt, kann ebenfalls eine Infektion erfolgen. Auch im Drogenmilieu ist die Ansteckung mit infiziertem Blut keine Seltenheit, wenn mehrere Personen dieselbe Injektionsnadel für das Spritzen von Drogen in die Venen benutzen. AIDS Abkürzung für Aquired Immunodeficiency Syndrome; erworbenes Immunschwächesyndrom HIV-Infektion Ist jemand mit HIV infiziert, ist er oder sie HIV-positiv. AIDSkrank ist jemand erst dann, wenn sich Krankheitssymptome zeigen. 1. Die rote Schleife (Red Ribbon;  Abb. 165) ist ein Symbol, das im Zusammenhang mit AIDS steht. Recherchiere seine Bedeutung und Entstehungsgeschichte. 2. 2010 gab es weltweit 2,2 Mio. Neuinfektionen und 1,4 Mio. AIDS-Todesfälle. Recherchiere jeweils die aktuellen Zahlen im Internet (zB auf der offiziellen Seite der österreichischen AIDS-­ Hilfe) und vergleiche die Zahl hinsichtlich Rückgang bzw. Anstieg. Erstelle dazu Diagramme, die die Daten veranschaulichen. Du bist dran! 165 Red Ribbon 95 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum d s Verlags öbv

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