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in diesem Bereich keine Grenzen gesetzt, denn je lustiger oder

emotionaler eine Merkhilfe ist, desto besser funktioniert sie.

Inhaltlich sollen die Schüler italienische Tempobezeichnungen

kennenlernen und wissen, welche Begriffe zur Gruppe der

langsamen, mittleren und schnellen Tempi gehören. Die Zeit,

die Schüler in das Erarbeiten kreativer Merkhilfen investieren,

sparen sie später vielfach ein. Anbei einige Beispiele, die ver-

deutlichen sollen, wie die abstrakten Begriffe gefestigt werden

können.

Eselsbrücken:

Moderato = „gemäßigt“ (z. B. moderates Klima). Auch ein

Moderator im TV soll nach seiner Wortbedeutung mäßigend

einwirken.

Allegro = kreativ aus demWort gebildet: z. B. „Alle gro“ßen

Menschen sind heiter und flott.

Presto = als Bild gedeutet: Wenn man etwas mit Sekunden-

kleber klebt, dann muss man es ganz schnell aneinanderpres-

sen, sonst funktioniert es nicht.

Lerngeschichte zu mittleren Tempobezeichnungen:

Ein Beispiel: Es war einmal vor langer Zeit ein Mann im mittle-

ren Alter (= mittleres Tempo), der sehr an seiner Familie hing.

Daher schrieb er einen Brief an seine Tante („an Tante“ = An-

dante). Wie es zu dieser Zeit üblich war, überbrachte er den

Brief persönlich mit der Kutsche, die aber aufgrund des hefti-

gen Regens feucht geworden war und ziemlich moderig roch

(„moderig“ = Moderato). Als er ankam, traf er natürlich als er-

stes auf seine Lieblingscousine Annegret, die aufgrund eines

Sprachfehlers das „n“ ständig wie ein „l“ aussprach („Anne-

gret mit Sprachfehler“ = Allegret-to).

Die Schüler sollten sich ihre Eselsbrücken und Lerngeschichten

gegenseitig vorstellen, um möglichst viele Umsetzungsmög-

lichkeiten kennenzulernen und Geschichten für die anderen

Tempi zu erfahren. Über die ähnlich klingenden Begriffe Alle-

gro und Allegretto kann auf die Verkleinerungsformen (z. B.

Largo – Larghetto: „ein kleines bisschen breit“) und Steige-

rungsformen (z. B. Vivace – Vivacissimo: „sehr lebhaft, sehr

lebendig“) eingegangen werden.

Es bietet sich in diesem Zusammenhang an, auf Möglichkeiten

zur Bestimmung des Liedtempos ohne Metronom einzugehen.

Die Schüler sollen mit dem Sekundenzeiger das angegebene

Tempo von Liedern umsetzen. Tempi zwischen 60 und 120

bpm (was 1 bzw. 2 Schlägen pro Sekunde entspricht) können

einfach entsprechend umgerechnet werden. Lassen Sie die

Schüler ruhig mit verschiedenen Möglichkeiten experimentie-

ren. Das Tempo 90 bpm kann z. B. folgendermaßen umgesetzt

werden: 90 Schläge in 60 Sekunden bedeutet 1,5 Schläge in

einer Sekunde, also 3 Schläge in 2 Sekunden. Ein Schüler

schlägt alle zwei Sekunden auf ein Tamburin und ein anderer

Schüler klopft (als eine Art Triole) drei Schläge zu jedem Tam-

burinschlag.

Material:

Aufbau-Arbeitsblatt; Uhr mit Sekundenzeiger; Noten von Lie-

dern mit genauer Tempoangabe (z. B. aus dem SLB); evtl. Tam-

burin

Weiterführung

Im Anschluss an die beiden Arbeitsblätter können weitere Takt-

arten eingeführt werden. Zusätzlich kann auch auf die starke

Betonung von Zählzeit „1“ und leichte Betonung von Zählzeit

„3“ im 4/4-Takt eingegangen werden.

Vergleicht man die Betonung im 3/4-Takt mit Liedern, die im

6/8-Takt stehen, stellt man fest, dass die mathematische

Gleichartigkeit mit der musikalischen Betonungsverteilung kei-

nesfalls übereinstimmen muss. Für diese weitergehende Be-

handlung des Themas und auch für den Bereich Taktwechsel

eignet sich das Lied

Nothing Else Matters

, da es im 6/8 Takt

steht und auch Taktwechsel beinhaltet.

Optionales Material zur Weiterführung:

Noten von

Nothing Else Matters

; Materialien zu den Themen

verschiedene Taktarten, Betonungen innerhalb eines Takts,

Taktwechsel und Metronom.

Foto:

Das Tempo des

Pulsschlags wird ermittelt.

Tempo und Takt

Nur zu Prüfzwecken –

Eigentum des Verlags öbv